Akanthus (Ornament)

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Korinthische Säule

Akanthus (Endung latinisiert) oder Akanthos (altgriechisch ὁ ἄκανθος „der Dornige“) ist die traditionelle archäologisch-kunsthistorische fachsprachliche Bezeichnung für die botanische Gattung Akanthus.


Die Natur als Vorbild: Das Akanthus-Blatt

Akanthusblatt

Das distelartige Akanthus-Blatt oder der Blätterkelch des Acanthus spinosus ist als stilisiertes Ornament ein bekanntes Motiv. Eine Reihe aus Akanthusblättern wird „Akanthusfries“ genannt. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte runde und symmetrische Blüte wird „Akanthusrosette“ bezeichnet. Eine aus Akanthusblättern zusammengesetzte Ranke heißt „Akanthusranke“.





Verwendung in Zeitabschnitten

Die Verwendung des Akanthusmotives ist bereits ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesen und findet bis heute Verwendung als Schmuckelement. Je nach Stilepoche variieren die Darstellungsformen.

Das Ornament im Altertum

Seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist das Akanthus-Blatt ein charakteristisches Merkmal der korinthischen Kapitelle.

Das Ornament im Mittelalter und in der Neuzeit

Die Literatur des 16.-18. Jahrhunderts spricht von Akanthuslaub nur im Zusammenhang mit Kapitellen und verwendet Laubwerk, damals auch Lauber genannt, als eigenständige Kategorie des Ornaments. Im 17. Jahrhundert wird das Laubwerk in Frankreich gern mit Bandelwerk verbunden. Diese Kombination als Laub- und Bandelwerk war dann vorherrschende Ornamentform in der Regence.

Verwendung nach Bereichen

Architektur

In der Architektur findet sich das Akanthusmotiv in zahlreichen Beispielen als Verzierung von Säulen, Decken und anderen Gebäudeteilen.

Kirchenkunst

Akanthusaltäre findet man in der Oberpfalz beispielsweise in Reuth, Thumsenreuth oder Poppenreuth. Die häufig ausladenden und vergoldeten Ranken umrahmen das zentrale Motiv. Im Unterschied zu vielen anderen Altären ergibt sich dadurch ein sehr flächiger Gesamteindruck.


Weitere Verwendungsbereiche

Das Ornament wurde in der Neuzeit auch häufig auf Möbeln, in der Innendekoration, auf Silberarbeiten, und als Ziermotiv auf Waffen verwendet. Ebenso wird bis in die heutige Zeit auch bei Rangabzeichen auf das Akanthusornament zurückgegriffen.

Literatur

  • Günther Irmscher: Akanthus: Zur Geschichte der Ornamentform. In: Barockberichte. Bd. 26/27, 2000, S. 461-532
  • Alois Riegl: Stilfragen: Grundlegungen zu einer Geschichte der Ornamentik. Berlin 1893 (Nachdruck 1985)
  • L' Acanthe dans la sculpture monumentale de l'Antiquité à la Renaissance : [actes du colloque tenu du 1er au 5 octobre 1990 à la Sorbonne]. Paris 1993. ISBN 2-7355-0280-5; ISBN 2-85944-240-5
  • Loretta Vandi: La trasformazione del motivo dell'acanto dall'antichità al XV secolo : ricerche di teoria e storia dell'ornamento. Bern 2002. ISBN 3-906767-76-0
  • Franz Sales Meyer, Handbuch der Ornamentik, Akanthus: Seiten 46 bis 51, ISBN 978-3-363-00033-7


Weblinks

Commons: Akanthus Ornamente – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Akanthus_(Ornament)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 06. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.