Anton von Pantz
Anton Freiherr von Pantz (* 22. Oktober 1864 in Eibiswald; † 31. August 1945 in Wien
, bis 1917 Anton Reichsritter von Pantz, auch Anton Ferdinand Freiherr von Pantz zu Pölzenbach[1], ab 1919 Anton Pantz) war ein österreichischer Beamter, Heraldiker und Genealoge.
Leben
Anton von Pantz war der Sohn des Montaningenieurs Ferdinand von Pantz (1832-1905) und der Maria Staudinger (* 1837).[1][2] Pantz absolvierte das Theresianum in Wien und studierte Rechtswissenschaften. 1889 promovierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
der Universität Wien
zum Dr. iur.
Am 22. April 1895 ehelichte er Irene von Bankó (* 1872 in Wien). Das Paar hatte eine Tochter (Erna Maria von Pantz, geboren am 19. Februar 1896, Völkendorf ob Villach).[2] Als Beamter war er zunächst in der Kärntner Landesverwaltung und ab 1897 im k.k. Ackerbauministerium tätig. 1910 wurde er in diesem Ministerium zum Sektionschef
ernannt. Ab 1909 fungierte er auch als Honorardozent an der Universität für Bodenkultur
. Während des Ersten Weltkriegs war Pantz besonders mit Fragen der Ernährungswirtschaft befasst. 1917 wurde sein jüngerer Bruder, der Reichsratsabgeordneter, Politiker und Gutsbesitzer Ferdinand von Pantz
in den Freiherrenstand erhoben, Anton selber erst 1918. Nach dem Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie blieb Pantz im Staatsdienst, war ein enger Mitarbeiter des Landwirtschaftsministers Josef Stöckler
und als dessen Nachfolger in einem möglichen Beamtenkabinett im Gespräch. Pantz beschäftigte sich schon vor dem Ersten Weltkrieg intensiv mit Fragen einer Bodenreform
und war am Zustandekommen des Wiederbesiedlungsgesetzes
im Jahr 1919 beteiligt. 1922 trat er in den Ruhestand und war anschließend bis 1927 (als Vorgänger von Engelbert Dollfuß
) Direktor der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer
und bis 1938 Obmann der Versicherungsanstalt für Angestellte in der Land- und Forstwirtschaft. Sein Nachlass befindet sich im Steiermärkischen Landesarchiv
.
Familienwappen
Es ist unklar, welches Wappen Anton von Pantz zu welcher Periode seines Lebens aktiv führte. Nach Konrad Fischnaler führten die Panz/Pantz vor 1622 als Stammwappen:[3]
- Im Schwarz-Rot geteiltem ein silberner Panther, aus Rachen und Ohren Feuer sprühend; auf dem schwarz-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken der Panther wachsend.
1. Wappenbesserung: Am 7. September 1622 verlieh Kaiser Ferdinand II. „den Brüdern Panz zu St. Gallen in Steiermark, wo Christoph Hammermeister war, ein »bürgerlich Wäppel« mit dem Steirischen Panterthier, sammt dem Lehnsartikel, wegen Beförderung des Kammergutes bei dem »Innern Eisenbergwerk« durch Christophs Grossvatter, Vater und ihn selbst.“[4] Die Wappenbesserung bestand darin,
- dass der Panther im Wappenschild nicht mehr „nur“ silbern, sondern gold-silbern geteilt dargestellt wird
- dass der Helm bekrönt ist
- dass die Helmdecken nun rechts schwarz-goldenen, links rot-silbern erscheinen (im Stammwappen „nur“ schwarz-silbern)
2. Wappenbesserung: „Derselbe Fürst erhob, Wien 1. Juli 1624, die Brüder Christoph, Sebastian, Jacob, Paul und Philipp in den Adel“[4] (österreichischer Ritterstand) mit einem Wappen, welches Jürgen Arndt und andere im Biographischen Lexikon der Heraldiker dem Anton von Pantz zuschreiben:[1]
- „Geviert: 1 und 4 in Schwarz eine goldene Lilie, 2 und 3 in Rot ein einwärtsgerichteter doppelgeschwänzter silberner Panther mit Löwenmähne und Greifenfüssen, aus Rachen und Ohren Feuer sprühend. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbernen Decken der Panther wachsend zwischen einem rechts schwarz-golden, links rot-silbern geteilten Flug.“[1]
Für Ferdinand, den Bruder von Anton von Pantz, ist im Österreichischen Staatsarchiv anlässlich der Vergabe des Freiherrenstandes zum 12. November 1917 folgendes Wappen hinterlegt:
- Im geteiltem, schwarz-rotem Schild ein golden-silbern geteilter Panther, aus Rachen und Ohren rot-goldenes Feuer sprühend; auf dem Schild eine Freiherrenkrone, darüber drei goldengekrönte Helme mit rechts schwarz-goldenen, links rot-silbern Decken
- Helm 1: ein offener, golden-schwarz geteilter Flug mit einer unterhalb des Gürtels angestemmten, goldenen Lilie
- Helm 2: ein wachsender goldener Panther, aus Rachen und Ohren rot-goldenes Feuer sprühend
- Helm 3: ein wachsender schwarzer Eber mit silbernen Hauern
Anton von Pantz erhielt sein Freiherrendiplom 10. November 1918 mit einem Wappen, welches dem Wappen seines Bruders ähnelt, mit folgenden Unterschieden:
- Anton führt im Schild keinen golden-silber geteilten Panther wie er in Ferdinands Wappens erscheint (nach der ersten Wappenbesserung von 1622), sondern einen silbernen (nach dem Stammwappen)
- Auf Helm 2 erscheint der Panther ebenfalls silbern (nicht golden, wie bei Ferdinands Wappen)
- Die Decken sind „nur“ rot-silbern (nicht rechts und links verschieden tingiert, wie bei Ferdinands Wappen)
Heraldisches Wirken
Neben seiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst beschäftigte sich Pantz mit Fragen der Genealogie und der Heraldik, besonders in seiner steirischen Heimat und publizierte diesbezüglich einige Arbeiten. Von 1925 bis 1938 war er Präsident der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler.
Werke (Auswahl)
- Die Innerberger Hauptgewerkschaft
1625–1783. Verlag Styria, Graz 1906.
- Die Gewerken
im Bannkreise des Steirischen Erzberges
. Verlag der Historisch-Genealogischen Gesellschaft Adler, Wien 1918.
Weblinks

Literatur
- Hanns Jäger-Sustenau: Pantz, Anton Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950
(ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 317.
- Dorothea Fraydenegg-Monzello: Die Aufzeichnungen des Sektionschefs im Ackerbauministerium Anton Freiherr von Pantz. Memoirenliteratur als Quelle für den Historiker. Diplomarbeit, Universität Graz, 1990.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 406 (664 S.).
- ↑ 2,0 2,1 Alfred Anthony von Siegenfeld: Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Österreichs. Wien, 1905. S. 485. (Google)
- ↑ Konrad Fischnaler: Die Fischnaler-Wappenkartei. Stammwappen Pantz. In: wappen.tiroler-landesmuseen.at. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, abgerufen am 7. Juni 2022 (Stammwappen vor 1622).
- ↑ 4,0 4,1 J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 8. Abteilung; Der Kärntner Adel; Verfasser: O. Goeschen, Ad. M. Hildebrandt; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1880. Seite 187. Tafel 21.
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Personendaten | |
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NAME | Pantz, Anton von |
ALTERNATIVNAMEN | Pantz, Anton Freiherr von; Pantz, Anton Reichsritter von; Pantz, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Beamter, Heraldiker und Genealoge |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1864 |
GEBURTSORT | Eibiswald |
STERBEDATUM | 31. August 1945 |
STERBEORT | Wien |
- Genealoge
- Heraldiker
- Verwaltungsjurist
- Beamter (Kärnten)
- Person (Niederösterreich)
- Landwirtschaftskammerfunktionär
- Sektionschef (Österreich-Ungarn)
- Sektionschef (Republik Österreich)
- Träger des Komturkreuzes I. Klasse des österreichischen Verdienstordens (1934)
- Absolvent der Universität Wien
- Österreicher
- Geboren 1864
- Gestorben 1945
- Mann