Schneckenständerung
Eine Schneckenständerung (auch Bogenständerung genannt oder als „6-fach mit Bogen geständert“ beschrieben; frz.: gironné-gironannt à six pièces; engl.: gyronny-curved of six) ist in der Heraldik ein seltenes Heroldsbild.
Darstellung
Die Schnecken-/Bogenständerung ist, wie der Namen andeutet, ein Herolsbild, das auf Bogenschnitt respektive Schneckenschnitt basiert. Es erscheint allgemein als ..
„Ständerung, die nicht durch gerade, sondern durch Bogenlinien (..) bewirkt wird.“
Man spricht von einem n-fach mit Bogen geständerten Schild, wenn die Anzahl der vom Zentrum ausgehenden Teilungslinien n ist. Ohne weitere Angaben geht man von einer 6-fachen Bogen-/Scheckenständerung zur Mitte aus. Das einzelne Segment heißt Bogenständer. Die Bogenständer erscheinen in der heraldischen Literatur weder einheitlich, noch mathematisch oder geometrisch exakt, sondern variieren teilweise in Form und Fläche und von Wappen zu Wappen. Die Tingierung der Bogenständer erfolgt alternierend Farbe/Metall. Bei der Blasonierung werden zuerst die Farben und dann die Aufteilung beschrieben, zum Beispiel: „Rot-silbern n-fach im Bogen geständert“.
4fache Schneckenständerung (gemäß WBO, Nr. 0946)
6fach mit Bogen geständert (gemäß Siebmacher)
8fach mit Bogen geständert (gemäß Siebmacher)
„Tafel VII. Figur 47. 48. heißt: Bogenständerung“
Verbreitung / Verwendung
Das Motiv findet sich beispielsweise im Wappen der niederösterreichischen Schmidt von Wellenstein oder im Wappen derer von Rockhausen.
Wappenbilderordnung
- Die Schneckenständerung vierfach wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kugeln, Ringe, Kurvenschnitte unter der Nr. 0946 aufgenommen.
- Die Schneckenständerung sechsfach wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Kugeln, Ringe, Kurvenschnitte unter der Nr. 0948 aufgenommen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Oswald, Gert: Lexikon der Heraldik. Mannheim, Wien, Zürich. 1984. S. 75.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.