Christoph Weigel der Ältere

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Christoph Weigel
(Stich von Bernhard VogelW-Logo.png nach Johann KupetzkyW-Logo.png)
Titel der bei Weigel verlegten Schreib-Kunst von Michael Bauernfeind
Kupferstich Der Buchhändler aus der Abbildung der gemein-nützlichen Haupt-Stände von Christoph Weigel, Regensburg 1698

Christoph Weigel der Ältere (* 9. November 1654 in RedwitzW-Logo.png; † 5. Februar 1725 in Nürnberg) war ein deutscher Kupferstecher, Kunsthändler und Verleger.

Leben

Christoph Weigel der Ältere erlernte die Kunst des Kupferstechens in Augsburg. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem in Wien und Frankfurt am Main, erwarb er 1698 das BürgerrechtW-Logo.png in Nürnberg.

Weigel arbeitete besonders brillant in der Schab- und Linienmanier. Er war der erste Kupferstecher, der für den Untergrund eine Art Maschine verwandte. In Nürnberg arbeitete er bei der Anfertigung seiner Landkarten sehr eng mit dem kaiserlichen Geographen und Kartografen Johann Baptist HomannW-Logo.png (1664–1724) zusammen. Sein jüngerer Bruder Johann Christoph WeigelW-Logo.png führte etwa zeitgleich und auch sehr erfolgreich eine Kunsthandlung in Nürnberg. Weigels Verlag wurde nach 1725 von seiner Witwe weitergeführt.

Werke

In seinem eigenen, erfolgreich geführten Verlag in Nürnberg sind zu seinen Lebzeiten ungefähr 70 Bücher und Stichfolgen erschienen. Das erste Weigelsche Werk war die Bilderlust von 1698.

Eines seiner wichtigsten Werke ist das StändebuchW-Logo.png von 1698. Darin schilderte und beschrieb Weigel mehr als zweihundert Handwerks- und Dienstleistungsarten, jeweils illustriert durch einen Kupferstich, nach dem Leben. Denn Weigel besuchte fast alle Werkstätten selbst, zeichnete und beobachtete vor Ort, stimmte den Inhalt seiner Artikel mit den Handwerksmeistern ab und zeichnete wichtiges Gerät vom Original ab.

Heraldisches Wirken

Weigels heraldischer Verdienst liegt hauptsächlich darin, dass er ab 1723 in Nürnberg den „Durchläuchtigen Welt Curiöser Geschichts-, Geschlechts- und Wappenkalender“ veröffentlichte, der mit einigen Unterbrechungen auch nach seinem Tod bis 1776 publiziert wurde.[1]

Weigelsches Wappenbuch

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Siebmachers Wappenbuch

Mit dem Ausdruck „Das Weigelsche Wappenbuch“ (auch Weigel'sches Wappenbuch genannt) bezeichnet man die von der Witwe Weigels zwischen den Jahren 1734 bis 1765 herausgegebene Neuauflage von Siebmachers Wappenbuch. Weigel selber hatte mit deren Veröffentlichung nichts zu tun (er verstarb 1725). Die Druckplatten von Siebmachers Wappenbuch waren Anfang des 18. Jahrhunderts zerstreut, verkauft, als Sicherheit veräußert und zum Teil sogar aus Nürnberg fortgebracht:

„Nun war es die Witwe des Kupferstechers und Verlegers Christoph Weigel (..), die ab 1731 die vielfach zerstreuten Kupfertafeln (von Siebmachers Wappenbuch -- Anmerkung der Redaktion) aufkaufte und eine neue Auflage vorbereitete (..) Als nun 1734 im Verlag der Witwe Weigel eine Neuausgabe des Siebmacher'schen Gesamtwerks erschien, war es J. D. Köhler, der als Freund des Verlags verschiedene Ergänzungen und eine Neufassung der Einführung in die Heraldik beisteuerte. Man mußte in den vorhergehenden Auflagen verschiedene Unstimmigkeiten feststellen und hatte deswegen einige falsche Wappen in den Tafeln ausgeschlagen und durch neuen Stich ersetzt, auch manche bisher leer gebliebene Schilde mit Inhalten versehen. Sogar die Anzahl der Tafeln war durch Einschübe vermehrt worden, doch enthielten sie meist weit weniger Wappen als die ursprünglichen. Durch verschiedene Ergänzungen sind gegenüber der Auflage von 1705 102 Wappen neu hinzugekommen.“

Hanns Jäger-Sunstenau (1964)[1]

Die Witwe ließ das in der Literatur als Weigel'sches Wappenbuch bezeichnete Werk zuerst 1734 bei Lorenz Bieling in zwei Bänden mit 14.767 Wappen, in 6 Teilen in Nürnberg unter folgendem Titel drucken:

Titel des Weigel’schen Wappenbuchs von 1734
Das grosse und vollständige
anfangs Siebmacherische, hernacher Fürstische und Helmerische, nun aber Weigelsche
Wappen-Buch
in sechs Theilen, in welchem
Aller Hohen Potentaten
als
Der Römischen Kayser, Europäischen Könige, des
Heil. Röm. Reichs Churfürsten, Herzoge, Fürsten, gefürsteten Grafen, Herren und Stände, Ingleichen
Der freyen Staaten, und Reichs-Städte, wie auch anderer
so wohl abgestorbener, als noch lebende Herzoge, Fürsten, Grafen, Herren, Ritter, Adelicher und Unadelicher Geschlechter in allen Provinzien und ansehnlichen Städten des Teutschen Reichs
Wappen, Schilde, Helme und Kleinodien,
an der Zahl 14767. In Kupfer-Tafeln vorgebildet enthalten,
Nebst hierzu dienlichen Registern,
Und einer Vorrede
Johann David Köhlers/ P.P.

1734. Verlag: Christoph Weigels Witwe. Druck: Lorenz Bieling.

Schriften (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Hanns Jäger-Sunstenau: General-Index zu den Siebmacher'schen Wappenbücher 1605-1961. Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz. 1964. S. 11 ff.
  2. Bayerische Staatsbibliothek digital
  3. Auktion ab dem 2. Februar 1829 in Nürnberg. in: Verzeichniss der Bücher=Sammlung des zu Nürnberg verstorbenen Rektors HoffmannW-Logo.png, welche ... Google Books, online, S. 1, Position 13.

Weblinks

Commons: Christoph Weigel der Ältere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Christoph_Weigel_der_Ältere“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 29. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.