Ernst Heinrich Kneschke

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Porträt von Ernst Heinrich Kneschke
(nach Professorenkatalog der Universität Leipzig; Universitätsarchiv LeipzigW-Logo.png, N06241-038)

Ernst Heinrich Kneschke (* 27. August 1798 in Zittau; † 2. Dezember 1869 in Leipzig) war ein deutscher Heraldiker, Augenarzt und Schriftsteller.

Leben

Ernst Heinrich Kneschke war der zweite Sohn des Konrektors am Zittauer Gymnasium und Bibliothekars der Ratsbibliothek, Johann Gottfried Kneschke (1766–1825), und dessen Frau Juliana Therese, geborene Kühn († 1802). Am 10. Mai 1817 immatrikulierte sich Kneschke in LeipzigW-Logo.png. Nach dem Studium erwarb er am 24. September 1828 das Medizinische BaccalariatW-Logo.png und am 29. Oktober 1828 das Licenciat (die Lehrbefähigung). Seine Leipziger medizinische Promotion galt 1828 De hydrothorace. 1829 habilitierte er sich und hielt fortan bis zu seinem Tod im Dezember 1869 Lehrveranstaltungen ab; 1843 wurde er zum außerordentlichen Professor der Augenheilkunde ernannt.

Kneschke beschäftigte sich nebenberuflich mit Geschichte und Genealogie und wurde vor allem durch das von ihm herausgegebene neunbändige Neue allgemeine deutsche Adels-Lexicon (Leipzig 1859–1870) bekannt, das ein wichtiges genealogisches Hilfsmittel ist und mehrere Nachdrucke erlebte. Anlässlich seines Todes würdigte ihn die Leipziger Universität als „einst hochgeschätzte[n] Augenarzt, der sich später mehr encylopädischer und litterarischer Tätigkeit zugewandt“ habe.[1]

Kneschke war aktiv an der Gründung und der Arbeit des Vereins für die Geschichte Leipzigs beteiligt.[2]

In der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek LeipzigW-Logo.png finden sich in verschiedenen Nachlässen Schreiben Kneschkes.

Familie

Kneschke war verheiratet seit 5. Januar 1829[3][4] in Dresden mit Augusta Charlotta Kneschke[5] (* 11. August 1801; † 10. Juli 1856) einer Tochter von Christian August Pescheck (* 29. Dezember 1760 in Zittau, † 29. September 1833 in Dresden)[6], verheiratet in 2. Ehe seit 27. Mai 1793 mit Christiane Caroline Pescheck geb. Kleych.

Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor:[7]: Thekla Therese Kneschke (* 25. Dezember 1830);

Theodor Gustav Kneschke (* 10. Juli 1832), Stud. Jura, 1866 Polizei-Kommissar in Leipzig; und

Dr. phil. Julius Emil Kneschke (* 4. November 1835).

Werke (Auswahl)

  • Deutsche Grafen-Häuser der Gegenwart in heraldischer, historischer und genealogischer Beziehung.
    • Band 1: A−K. T.O. Weigel, Leipzig 1852.(Volltext)
    • Band 2: L–Z. T.O. Weigel, Leipzig 1853 (Volltext)
    • Band 3: A–Z. T.O. Weigel, Leipzig 1854 (Volltext)
  • Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung. Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen.
    • Band 1. T.O. Weigel, Leipzig 1855 (Volltext).
    • Band 2. T.O. Weigel, Leipzig 1855 (Volltext).
    • Band 3. T.O. Weigel, Leipzig 1856 (Volltext).
    • Band 4. T.O. Weigel, Leipzig 1857 (Volltext).
  • (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Neun Bände. Friedrich Voigt, Leipzig 1859–1870.

Literatur

  • L.E.: Johann Gottfried Kneschke, Doctor der Philosophie, Conrector am Gymnasium und Bibliothekar der Rathsbibliothek in Zittau. In: Neuer Nekrolog der Deutschen. Dritter Jahrgang (1825), 1. Heft. Bernhard Friedrich VoigtW-Logo.png, Ilmenau 1827, S. 547–566 (Volltext).
  • Bruno Stübel: Ernst Heinrich Kneschke. In: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und KünsteW-Logo.png. 2. Section, 37. Theil. Brockhaus, Leipzig 1885, S. 292 (Volltext).
  • Kurt Wensch: Die Abstammung des Adels-Historikers Ernst Heinrich Kneschke. In: Mitteldeutsche Familienkunde. Band 33, 1992, Heft 2, S. 267–269.

Einzelnachweise

  1. Reden gehalten in der Aula der Universität Leipzig beim Rectoratswechsel am 31. Oktober 1871., hier S. 16.
  2. Walter FellmannW-Logo.png: 125 Jahre Leipziger Geschichtsverein 1867–1992. Sax-Verlag Beucha 1992, ISBN 978-3980299732
  3. St. Annenkirche, Wochenzettel, Dresden, Signatur: 2.1.3.C.XXI.20/105
  4. Handschriftliches Stammtafel der Familie Pescheck, Christian-Weise-Bibliothek, Zittau, http://www.cwbz.de
  5. Handschriftliches Stammtafel der Familie Pescheck, Christian-Weise-Bibliothek, Zittau, http://www.cwbz.de
  6. Handbuch der Geschichte von Zittau, Band 1, von Christian Adolph Pescheck, Zittau, 1854
  7. Handschriftliches Stammtafel der Familie Pescheck, Christian-Weise-Bibliothek, Zittau, http://www.cwbz.de

Weblinks

 Wikisource: Ernst Heinrich Kneschke – Quellen und Volltexte
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Ernst_Heinrich_Kneschke“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 16. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.