Eugen Schöler
Eugen Schöler Wappenschild der Familie Schöler aus Oberweigsdorf, Krs. Zittau | |
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Geboren | |
Gestorben | 4. Februar 2024 |
Staatsangehörigkeit | Deutsch |
Beruf | Realschulkonrektor, Heimatforscher, Heraldiker |
Ära/Epoche | 20. Jahrhundert Anfang des 21. Jahrhunderts |
Ehepartner/-in | Jessie Elizabeth Peter |
Elternteil(e) | Edmund Schöler Eugenie Rahn |
Eugen Schöler (* 29. September 1937 in Konstantynów Łódzki; † 4. Februar 2024) war ein deutscher Realschulkonrektor, Heimatforscher, Genealoge sowie Buch- und Rundfunkautor zu Themen der fränkischen, bayerischen bzw. europäischen Geschichte und Heraldik.
Leben
Eugen Schöler wurde im Jahre 1937 als Sohn des Edmund Schöler (1908-) und der Eugenie Rahn (1914-) in Konstantynów bei Łódź geboren. Er ging in Erlangen in die Oberrealschule, legte 1958 sein Abitur ab und studierte anschließend Pädagogik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Examen 1961).[1] Von 1961 bis 1962 war er Volksschullehrer in Münchaurach, von 1962 bis 1964 in Trendel und von 1964 bis 1966 in Wassermungenau. Am 29. Mai 1962 heiratete er Jessie Elisabeth Peter (1939-); das Paar hatte zwei Töchter. 1965 machte er seine 2. Lehramtsprüfung. Es folgte ein mit Examen 1967 abgeschlossenes Fachstudium Deutsch/Geschichte in München. Weitere berufliche Stationen waren: Realschullehrer in Roth bei Nürnberg, 1970 Studienrat, seit 1975 Realschulkonrektor in der Staatlichen Realschule Schwabach und seit 1976 Seminarleiter für Geschichte. „Von 1988 an wirkte er als Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks für den Bereich «Geschichte im Schulfunk» mit. Sein schulisches Betätigungsfeld hat er 2001 verlassen.“[2]
Familienwappen
Blasonierung
„In Rot ein über drei aus dem unteren Schildrand hervorkommenden erniedrigten silbernen Spitzen ein aufgeschlagenes, goldenenschnittiges silbernes Buch, beide Seiten mit je einem grünen Lindenblatt belegt.
Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein wachsender, rot mit silbernem Umhang und silbern-gestulptem roten Barett bekleideter blondhaariger junger Mann (Scholar), in der Rechten zwei grüne Lindenblätter, in der Linken ein golden eingebundenes Buch haltend, über der Brust ein Band in den Farben schwarz-golden-grün tragend.“[3][1]
Heraldisches Wirken
Eugen Schöler war ein profunder Kenner des Wappenwesens (insbesondere des fränkischen). Er entdeckte seine „Liebe zur Wappenkunde und Wappenkunst“ „seit seiner Schulzeit und vor allem im Studium“.[2] Er war Verfasser etlicher heraldischer Fachpublikationen, darunter des Sonderbandes F
für den Neuen Siebmacher mit dem Titel Historische Familienwappen in Franken (erste Auflage 1975, zweite 1982). Am 21. Oktober 1980 wurde er Mitglied im Herold. Durch eine intensive Vortragstätigkeit über drei Jahrzehnte mit „über 100 Vorträgen und heraldischen Expertisen im In- und Ausland“ vor „genealogischen Gesellschaften, Geschichtsvereinen und Kursen für Lehrer“ und durch diverse Rundfunk- und Fernsehsendungen war er einem breiten Publikum bekannt.[1][4] Außerdem betätigte er sich als „Zeichner von Wappen für Sammlungen (..) und Ausschmückungen“, entwarf Kommunal- und Familienwappen und baute eine „heraldisch-genealogische Sammlung von rund 3000 Familien des Adels und der Reichsstädte in Franken“ auf.[1]
Schriften (Auswahl)
- Historische Familienwappen in Franken (Johann Siebmacher: Großes Wappenbuch. Sonderband F):
- Neustadt an der Aisch, 1975. 1. Auflage. 121 Seiten mit 157 Wappentafeln. ISBN: 3-87947-106-1. (1860 Wappenschilde und familiengeschichtliche Notizen von Geschlechtern des Adels und der Reichsstädte in Franken)
- Neustadt an der Aisch, 1982. 2. berichtigte und ergänzte Auflage. 122 Seiten mit 158 Wappentafeln. ISBN: 3-87947-108-8
- Eugen Schöler; Hans Herbert Hofmann: Federspiel auf den Spuren des wilden Markgrafen. Nürnberg, 1981. 69 Seiten. ISBN: 3-924461-11-2 (2. Auflage 1982)
- Eugen Schöler, Friedrich Mader: Schwabach Bild einer Stadt. Nürnberg, 1985. 100 Seiten. ISBN. 3-87191-097-X. (deutsch, französisch, englisch)
- Markgraf Carl Wilhelm Friedrich, genannt der "Wilde Markgraf" (1712-1757); der Fürst und der Mensch. Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Triesdorf, 1986. 16 Seiten.
- Caroline, die englische Königin aus Franken. Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Triesdorf, 1988. 16 Seiten.
- Eine Lanze für Franken: historisches Loblied auf eine Landschaft und ihre Menschen. Nürnberg, 1988. 83 Seiten. ISBN: 3-87191-125-9.
- Emigranten der französischen Revolution in Franken. Verein der Freunde Triesdorf und Umgebung, Triesdorf, 1990. 24 Seiten.
- Fränkische Wappen erzählen Geschichte und Geschichten. Neustadt an der Aisch, 1992. 191 Seiten, 408 Abbildungen. ISBN: 3-7686-7012-0. (Die bibliophile Reihe bei Degener: Beiträge zur Genealogie, Heraldik, Kultur und Geschichte. Band 1)
- Eugen Schöler (Mitwirkender): Leitfaden für Betreuungslehrer,-innen an bayerischen Realschulen: die für Betreuungslehrer/innen relevanten Bestimmungen aus den Anweisungen zum Studienseminar für das Lehramt an Realschulen (ASR) mit näheren Hinweisen und Erläuterungen. München, 1999.
- Karl Friedrich von Zocha; Eugen Schöler: Zocha nachgezeichnet: zu Ehren des Ansbacher Hofbaumeisters Carl Friedrich von Zocha. Von H. H. Hofmann; Text von Eugen Schöler. Nürnberg. 1999. 103 Seiten. ISBN: 3-924461-19-8.
- Eugen Schöler; Sabine Weigand; Wolfgang Dippert: Historisches Stadtlexikon Schwabach. Hrsg.: Eugen Schöler. Neustadt an der Aisch, 2008. 891 Seiten. ISBN: 978-3-87707-714-6.
- Markgraf Carl Wilhelm Friedrich von Brandenburg-Ansbach: eine Bilanz zum 300. Geburtstag des "Wilden Markgrafen"; Vortrag vor dem Kunstverein Ansbach im Stadthaus in Ansbach am 16. Oktober 2012
- Ursula Kaiser-Biburger; Eugen Schöler; Wolfgang Dippert: Der Dreißigjährige Krieg in Schwabach. In: Schwabacher Geschichtsblätter, Heft 13. Geschichts- und Heimatverein Schwabach und Umgebung e.V., Schwabach, 2019.
Ehrungen
- 2003: Ehrenkreuz des Pegnesischen Blumenordens[2]
- 2007: Bundesverdienstkreuz der ersten Klasse[2]
- 2011: Sondermeter für besonders hervorzuhebende Lebensleistungen[5]
Weblinks
- Evangelische Kirchengemeinde Schwabach St. Martin (Hrsg.): Ein Streifzug durch die Schwabacher Stadtkirche St. Johannes und St. Martin. 2012 (Video auf [abgerufen am 26. Juli 2024] Stadtkirchen Renovierung; Film mit Eugen Schöler [verstorben 04.01.2024]).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 491 (664 S.).
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Pädagoge und Historiker. In: www.nordbayern.de. Nürnberger Presse, 29. September 2007, abgerufen am 26. Juli 2024.
- ↑ Deutsche Wappenrolle (DWR): Wappen Schöler, aus Oberweigsdorf, Kreis Zittau. Eingetragen am 30. März 1988 unter der Nr. 8895/88.
- ↑ Fränkische Wappen. Zum Inhalt. In: www.degener-verlag.de. Degener Genealogieverlag, abgerufen am 26. Juli 2024: „Der bekannte fränkische Heraldiker Eugen Schöler legt hier ein völlig neuartiges Wappenwerk vor, das aus drei Jahrzehnten des Forschens und aus über 100 Vorträgen und heraldischen Expertisen im In- und Ausland, aus Rundfunk- und Fernsehsendungen entstanden ist.“
- ↑ 16. Kulturmeter an Ortung. In: www.gruene-schwabach.de. 27. November 2011, abgerufen am 26. Juli 2024 (Text und Fotos: Birgit Freller - Schwabacher Tagblatt): „Zusätzlich zum Kulturmeter vergeben die Grünen seit 1998 den undotierten Sondermeter für besonders hervorzuhebende Lebensleistungen. „Er hat Kultur und verbreitet Kultur“, sagte Laudator Tassilo Freiherr von Falkenhausen, der den Preisträger Eugen Schöler schon seit fast 40 Jahren kennt. Als Herausgeber des Stadtlexikons und bekannter Heraldik-Experte hat sich der ehemalige Konrektor der Schwabacher Realschule national und international in vielen Bereichen verdient gemacht. Schöler (..) sah die Auszeichnung für sein Lebenswerk als Ehre und Bestätigung (..)“
Personendaten | |
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NAME | Schöler, Eugen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Realschulkonrektor, Heimatforscher, Genealoge und Heraldiker |
GEBURTSDATUM | 29. September 1937 |
GEBURTSORT | Konstantynów Łódzki |
STERBEDATUM | 4. Februar 2024 |