Fischerring
Der Fischerring (lat.: Anulus piscatoris) ist seit dem 14. Jahrhundert der Amtsring (Siegelring) der Päpste.
Auf der Ringplatte ist neben dem Namen des Papstes und dem Fisch (griech. ichthys) der Apostel Petrus dargestellt, der in einem Kahn stehend ein Fischernetz einzieht.
Der Ring wurde bis 1843 zur Besiegelung päpstlicher Schreiben verwendet. Er wird dem Papst einige Tage nach der Wahl im Konklave im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes zur Amtseinführung (Inauguration) zusammen mit dem Pallium überreicht und nach seinem Tod bei der ersten Vollversammlung der Kardinäle vor den Augen der Anwesenden vom Camerlengo mit einem silbernen Hammer zerschlagen.
Theoretisch soll der Ring in so viele Teile zerschlagen werden, wie es der Anzahl an Kardinälen entspricht. Dies symbolisiert den Übergang der päpstlichen Macht auf das Kardinalskollegium während der Sedisvakanz. Der Stein – falls vorhanden – kann nach der Wahl des Nachfolgers in den Fischerring des neuen Papstes eingearbeitet werden; Papst Johannes Paul II. trug einen Ring ohne Stein. Seit Benedikt XVI. ist der Ring auch wieder als Siegel verwendbar.
Der Siegelring als Abbild ist eines der Insignien des Papstes und gehört zu den Pontifikalien in der römisch-katholischen Kirche. Bischöfe tragen einen Bischofsring.
Traditionsgemäß knien Gläubige zum Zeichen der Achtung und Verehrung vor dem Amt des Papstes als unmittelbarem Nachfolger des heiligen Petrus nieder und küssen den Ring.
An Karfreitag trägt der Papst den Ring traditionell nicht. (Laut Auskunft des Osservatore Romano)
Einzelnachweise
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