Heinrich Gieseke (Architekt)
Heinrich Giesecke (* 10. April 1877 in Limmer; † 20. Februar 1961; vollständiger Name: Heinrich Ernst Konrad Gieseke) war ein deutscher Architekt und Wappenmaler.[1][2][3][4]
Leben
Herkunft
Die Familie Gieseke stammt laut der Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde Der Deutsche Herold aus Harenberg, Kreis Linden;[5] nach der Wappenrolle des Heraldischen Vereins „Zum Kleeblatt“ aus dem heutigen Niedersachsen und ist vorgeblich seit dem 16. Jahrhundert als Bauerngeschlecht nachweisbar. Heinrich Gieseke war der Sohn des in Badenstedt geborenen Maurermeister Johann Heinrich Friedrich Gieseke (1852-1920) und der Marie Alten (1853-1935).[2][4]
Beruflicher Werdegang
„Nach Schulausbildung in Hannover studierte Giesecke an der dortigen Tech. Hochschule Architektur. Er betätigte sich dann als solcher in seiner Heimatstadt (..)“[4]
Familie
Am 15. Februar 1908 hereitate er Emma Dorothee Rosine Braband (* 15. Juli 1882 in Hannover-Limmer; † ebd. am 3. Mai 1976).
Familienwappen
„In Blau 2 ins Andreaskreuz gelegte silberne Giebelbretter, endigend in Pferdeköpfen, überhöht von einem goldenen Sonnenrad (Tatzenkreuz innerhalb des Radkreises). Auf dem blau-silbern bewulsteten Helme mit blau-silberner Decke ein offener blauer Flug, belegt mit je einem Siegelbrett.“[5]
Blasonierung (nach Biographisches Lexikon der Heraldiker. 1995):
„In blauem Schild unter einem goldenen Sonnenrad zwei schräggekreuzte silberne, aus dem unteren Schildrand hervorkommende niedersächsische Windbretter-Endigungen, das heißt nach einwärts gerichtete stilisierte Pferdeköpfe. Auf dem blau-silbern bewulsteten Helm mit blau-silbernen Decken ein blauer Flug, belegt mit je einer silbernen Windbretten-Endigungen, wie im Wappen.
Wahlspruch: »Tue recht – steh' fest«
.“[4]
Architektonisches Wirken
Gieseke, Mitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA), schuf neben Gebäuden insbesondere zahlreiche Grabmäler.[6] Im Stadtarchiv Hannover finden sich im Nachlass des Architekturhistorikers Günther Kokkelink als Archivalien unter der Archivsignatur StadtA H 3.NL.518 Nr. 724 neben Abbildungen von Grabmälern, Grundrissen, Fotos und Negativen sowie Kopien aus der Entnazifizierungsakte unter anderem folgende nach Entstehungszeit sortierte Materialien:[6]
- 1887–1889: Schülerarbeiten Giesekes[6]
- 1905–1906, gemeinsam mit Theodor Fusch: Neubau des Gutshauses Wolff; Bomlitz[6]
- um 1907: Umbauten am Hotel Oranienhof, Bad Kreuznach[6]
- 1910: Miethaus in der Wunstorfer Straße 58, mit eigener Wohnung im 1. Stock in Hannover-Limmer[6]
- 1911: Grabmal für ein Erbbegräbnis in Hannover-Limmer[6]
- 1912: Grabstein für Familie Kirchmann in Stöcken[6]
- 1912–1915: verschiedene Grabmäler, darunter für Emma Wolters, Ernst Röder, Georg Elmhorst, Friedrich Schwerdtfeger, [Carl Meyer], Familie Michaelis sowie weitere Erbbegräbnisse in Hannover-Linden[6]
- 1914: Miethausgruppe in Hannover-Linden[6]
- 1919: Kriegerdenkmal in Hannover-Limmer[6]
Heraldisches Wirken
Zur Zeit des Nationalsozialismus ist Giesecke erstmals als Mitglied in heraldischen Vereinen greifbar:
- Seit 1938 Vorsitzender im Heraldischen Vereins „Zum Kleeblatt“ von 1888 zu Hannover, bis 1952, seitdem Ehrenvorsitzender[1][4]
- Seit 18. Januar 1944 Mitglied der Herold, Berlin bis seinem Tod 1961 (Korrespendierendes Mitglied vom 3. November 1949 bis 1952)[1][4]
„Gisecke hat sich vor allem als Wappenzeichner und -schöpfer einen Namen gemacht. Manche seiner Entwürfe sind in die von ihm geführte »Niedersächsische Wappenrolle«, einige auch in die DWR aufgenommen worden. Schriftstellerisch hat er sich nur wenig betätigt (eigene Wappen und »Niedersächsische Wappenrolle«).“
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 o. V.: Der Heraldische Verein „Zum Kleeblatt“ von 1888 zu Hannover e. V. ... Vereinsgeschichte auf der Seite zum-kleeblatt.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 27. Juni 2019
- ↑ 2,0 2,1 o. V.: Aus der Wappenrolle des Heraldischen Vereins „Zum Kleeblatt“ Hannover, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 2 (1932/1933), S. 248; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Vergleiche die Inschrift auf seinem Grabmal
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 144 (664 S.).
- ↑ 5,0 5,1 Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde. Jahrgang 62. Berlin, 1931. Nr. 04. S. 31
- ↑ 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 die Angaben unter der Archivsignatur StadtA H 3.NL.518 Nr. 724 im Archivinformationssystem Niedersachsen und Bremen.
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Personendaten | |
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NAME | Gieseke, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Gieseke, Heinrich Ernst Conrad (vollständiger Name); Giesecke, Heinrich (Falschschreibung) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 10. April 1877 |
GEBURTSORT | Limmer vor Hannover |
STERBEDATUM | 20. Februar 1961 |
STERBEORT | Hannover |