Heinrich Runge (Heraldiker)
Heinrich Runge (* 15. Dezember 1817 in Zehdenick; † 26. November 1886 in Berlin; vollständiger Name: August Ferdinand Heinrich Runge) war ein deutscher Heraldiker und Konservator.
Er war der Sohn eines Holz- und Kohlenhändlers, der auch ab 1844 in Berlin Stadtverordneter war. 1851 siedelte Heinrich Runge in die Schweiz über. Gründe waren die Nachteile aus der Teilnahme an der 1848er-Revolution. Im antiquarischen Museum von Zürich fand er eine Anstellung als Konservator, die auch die Vorstandsmitgliedschaft bedingte. Nach Berlin 1861 zurückgekehrt, wurde er Stadtrat und Abgeordneter. 1872 erfolgte eine Berufung zum Stadtkämmerer bis zum Tod. Von 1867 bis 1874 war er als Abgeordneter des Wahlkreises Berlin 4 Mitglied des Reichstags für die Fortschrittspartei.[1]
Ehrungen
Runge ist auf dem Alten Luisenstadt-Friedhof bestattet. Sein Grab war bis zum Jahr 2017 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet. In Berlin ist eine Straße nach ihm benannt.
Heraldisches Wirken
„Runge erkannte den historischen Wert der Zürcher Wappenrolle und setzte sich aktiv für deren Neuherausgabe ein, die er dann auch 1860 erfolgte. Mit seinem Vorwort lieferte er als erster eine wissenschaftliche Bearbeitung des Werkes.“
Werke
- Die Wappenrolle von Zürich: Ein heraldisches Denkmal des 14. Jahrhunderts, Antiquarische Gesellschaft in Zürich, Selbstverlag der Gesellschaft, Zürich 1860 (Online in der Google-Buchsuche – mit einer Umzeichnung des vollständigen Wappensatzes).
Literatur
- Heinrich Pröhle: Runge, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 688 f.
- Seyler, Gustav Adelbert: Geschichte der Heraldik. Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft. In: J. Siebmachers großes Wappenbuch. Band A. Repgrografischer Nachdruck der Ausgabe Nürnberg 1885-1889 (1890). Neustadt an der Aisch. 1970. S. 536
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 27; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 17.
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 339 f. (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
Weblinks
- Über Runge
- Die Wappenrolle von Zürich, Antiquarische Gesellschaft in Zürich, 1860
- Heinrich Runge (Heraldiker) in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
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Personendaten | |
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NAME | Runge, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Konservator, Heraldiker und Politiker (DFP), MdR |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1817 |
GEBURTSORT | Zehdenick |
STERBEDATUM | 26. November 1886 |
STERBEORT | Berlin |