Ianus (Heraldik)
Die römische Gottheit Ianus (auch Janus) mit zwei an den Hinterköpfen zusammengewachsenen Gesichtern ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur, die im Schild und in der Helmzier dargestellt wird.
Januskopf
In der Heraldik wird die gemeine Figur "Ianus" meist nur als Januskopf oder Doppelkopf (frz.: tête de Janus; engl.: head of Janus) ohne Körper dargestellt. Sitzt der Januskopf auf einem Körper oder einer anderen Wappenfigur, ist das zu melden (z. B. „Bauer mit Januskopf“, „Janus mit Rumpf“, „zweigesichtiger Mann“ o. ä.). Der Januskopf hat manchmal zwei identische Gesichter, wird aber auch mit zwei unterschiedlichen Gesichtern dargestellt (eines mit Bart, eines ohne; ein africoides und ein europides; ein Jüngling und ein Greis o. ä.). Der Januskopf kommt ohne und mit Kopfbedeckung (Hut, Krone und so weiter) vor.
„Janus-Kopf, selten vorkommend, nennt man nach bekanntem Lateinischen Vorbilde einen menschlichen Kopf mit zwei Gesichtern, oder ein menschliches Brustbild mit zwei mit den Hinterköpfen zusammengewachsenen Köpfen, von denen der eine rechts, der andere links sieht.
- (Referenwappen): Jan – in Schwarz eine goldene Janus-Kopf-Büste.“
„Janus: nur sein Kopf, rechts bärtig, links als Jünglingskopf dargestellt (Tafel XXXI. Fig. 49.) im Wappen der von Jan in Bayern“
Verwendung
Der Januskopf wird zum Beispiel von folgenden Familien geführt: Janus, Theopold, Weisse, Hoffmann, Jahns, Havelland, Mohrenweiser und Erythropel
Abgrenzung
- Ein Kopf mit drei („Geryonskopf“) oder mehr Gesichtern, der auch in der Heraldik vorkommt, sollte nicht mit der gemeinen Figur Janus(kopf) verwechselt werden.
Wappenbilderordnung
- Der Januskopf wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Teile lebender Organismen, Abnormitäten, Verstümmelungen - B: Obere bzw. vordere Teile: 3. Menschen unter der Nr. (7011)-713 aufgenommen.
Siehe auch
Weblinks

Einzelnachweise
- ↑ Querfurt, Curt Oswalt Edler von: Kritisches Wörterbuch der heraldischen Terminologie. Nördlingen: Beck. 1872. Neudruck: Wiesbaden: M. Sändig. 1969. Seite 70.
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889. S. 257. Tafel 31. Figur 49.