Kurt Schweder

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Wappen von Rotthausen aus der Hand von Kurt Schweder[1]

Kurt Schweder (* 12. November 1924 in Essen; † 9. April 2003) war ein deutscher Heraldiker und Graveur.

Leben

Nach einer Lehre als Stahlgraveur nahm Kurt Schweder, Sohn von Otto Friedrich Schweder aus Danzig und der Anna Lubjuhn, ein 4-jähriges Studium in der Fachrichtung Grafik auf. In vielen gleichgelagerten speziellen Kursen eignete er sich ein umfangreiches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten an. Wehrdienst im Zweiten WeltkriegW-Logo.png ab 1942 und amerikanische Gefangenschaft 1945 schränkten seinen Arbeitswillen nicht ein. So folgten verschiedene Tätigkeiten in unterschiedlichen Arbeitstechniken, besonders Gravurtechniken, von Entwurf bis Ausführung, auch in bedeutenden Firmen.

Heraldisches Wirken

Starke Beeinflussung erfolgte auf seinem Spezialgebiet Heraldik durch den Heraldiker Professor Otto Hupp. Er hat alle offiziellen Stadtteilwappen Essens entworfen. Er war Mitglied in verschiedenen heraldischen Gesellschaften, wie im Herold (ab 1966), im Adler in Wien, im hannoveranischen Kleeblatt und auch in der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft.

„Zahlreiche Artikel zur Popularisierung der Heralik in westdeutschen Tageszeitungen; Entwürfe zu zahlreichen Familienwappen (Beispiele in der Buchreihe DWR Bände 14 bis 55) sowie von Kommunal- und „Ortsteil“-Wappen und von ExLibris; ferner Siegelgravuren. Unterrichtstätigkeit an der Volkshochschule Essen über graphische Techniken.“

Biographisches Lexikon der Heraldiker (1992)[2]

Schweders Sammlung von 40.000 Adels- und Bürgerwappen führten zu einem Eintrag in das Guiness-Buch der Rekorde.

Familienwappen

Redendes Wappen Kurt Schweder mit Gitter („Schwedische Gardinen“);
© Entwurf Kurt Schweder

Das Familienwappen von Kurt Schweder ist in gewisser Weise ein redendes Wappen mit einer rebusartigen Symbolik: Anknüpfungspunkt ist ein „Gitter“ im Wappen, das der Betrachter mit dem eisernen Fenstergitter eines Gefängnisses beziehungsweise mit der Redewendung „Schwedische Gardinen“W-Logo.png verbinden soll, was indirekt auf den Familiennamen verweist („schwedische Gardinen“ =Kurt Schweder).[3][4]

Blasonierung
„In Rot ein aus zwei schrägrechten und zwei schräglinken Stäben bestehendes goldenes Gitter, schräglinks in der Mitte durchgesteckt von einem aufrechten goldenen Schwert. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein aus drei senkrechten und zwei waagerechten Stäben bestehendes rotes Gitter.“[5][2]

Heraldischer Stil

„Schweders Stil ist häufig skizzenhaft flott, markant und unverwechselbar. Er vereinigt den sicheren schnellen Federstrich mit großem Formenreichtum, der insbesondere bei ornamentalen Hintergründen, Helmdecken oder kalligraphischen Arbeiten den gelernten Graveur durchblicken läßt. Vor allem eines ist Schweders Stil: Prägnant und klar, so daß ein Herold der Gotik seine helle Freude an seinen Arbeiten gehabt hätte. Seine Arbeiten sind stets kraftvoll und verraten die ungestüme Kreativität, die sich hier mit großem graphischen Können und souverän beherrschter traditioneller Formensprache paart. Typisch sind seine schwungvollen Helmgestaltungen, seine dynamisch-spitzen Stechhelme in Profil-Darstellungen, seine mit fast eiligem und doch sicherem Strich entworfenen Helmdecken mit vielen Lichteffekten, die wirklich wie im Wind flatternde Tücher wirken und ihren statischen Zustand auf dem Papier tatsächlich nur flüchtig einzunehmen scheinen.“

Bernhard Peter; Adreas Wurm (2006)[4]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Blason: „In von gold und rot gespaltenem Schild, farbenwechselnd, über einer Pflugschar ein Fachwerkhaus, oben rechts und links begleitet von einem Andreaskreuz.“
  2. 2,0 2,1 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 501 (664 S.).
  3. Hans Dieter Philipps: Der Heraldiker Kurt Schweder. Abgerufen am 14. Februar 2025 (auf der Webseite des Stadtverbands der Bürger- und Verkehrsvereine Essen e. V.; ohne Datum).
  4. 4,0 4,1 Bernhard Peter; Andreas Wurm: Wir würdigen große Heraldiker: Herr Kurt Schweder. 2006 (Memento vom 12. März 2009 im Internet Archive)
  5. Deutsche Wappenrolle (DWR): Wappen von Kurt Schweder. Eingetragen am 18. Januar 1968 unter der Nr. 6194/67.

Weblinks

Commons: Wappen von Kurt Schweder – Sammlung von Bildern
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Kurt_Schweder“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 03. September 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.