Mantikor

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Mantikor aus: Redgrove’s Bygone Beliefs
Mantikor („Martigora“), Stich von Joannes Johnstonus (1678)

Der Mantikor (persisch Martyaxwar und Mardxār: "Menschenfresser") ist ein griechisch-persisches Fabelwesen. Neben griechisch Βάρἰκος und Latein Mantichora erscheinen weitere Varianten des Wortes als Manticor, Manticore, Manticora, Martichoras, Mantegre. Im Persischen ist die abendländische Variante Mantikor heute neben der persischen gebräuchlich.

Beschreibung

Der Mantikor ist ein Mischwesen mit dem Gesicht eines Mannes oder Löwen, dem Körper eines Löwen (typischerweise mit rotem Fell), dem Schwanz eines Drachen oder Skorpions und in manchen Darstellungen auch mit Flügeln. Das Maul enthält drei Reihen scharfer Zähne. Der Mantikor kann giftige Stacheln wie Pfeile abfeuern, die das Gift des Upas-Baumes (Antiaris toxicaria) enthalten. In manchen Versionen kann er diese Pfeile auch aus seiner Mähne schießen. Er ist sehr gewandt, kann kraftvolle Sprünge machen und hat eine sehr laute Stimme.

Es heißt, dass er im indischen Dschungel lebt und sich unter anderem auch von Menschen ernährt. Der Mantikor kann sprechen und erreicht die Intelligenz eines Menschen.

Geschichte

Das älteste bekannte Vorkommen dieses Fabelwesens stammt aus persischen Sagen aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Das altpersische Wort Martiyaxvāra ("Martikhoras") bedeutet „Menschenfresser“.

Symbolik

Im Mittelalter wurde der Mantikor zum Symbol der Tyrannei, der Unterdrückung und des Neids und schließlich zur Verkörperung des Bösen.

Rezeption

Der Mantikor wird als Inspiration in populärer Musik verwendet; Gruppen wie die britische Progressive-Rock-Band Emerson, Lake and Palmer, die dänische Metalband Manticora, die deutsche Metalcoreband Hate Squad, die kanadische Metalband 3 Inches of Blood und die deutsche Metalband Kromlek beziehen sich auf ihn.

In im Fantasybereich angesiedelten Spielen taucht der Mantikor häufig auf, unter anderem in Rollenspielen wie Dungeons and Dragons, Das Schwarze Auge, dem Sammelkartenspiel Magic: The Gathering und Computerspiele wie Titan Quest, Final Fantasy oder World of Warcraft zumeist als Antagonisten.

Auch in Filmen und Serien wie Charmed – Zauberhafte Hexen, Dark Angel (Fernsehserie) oder Manticore – Blutige Krallen kommen Mantikore vor. Ein Mantikor gehört auch zu der Horrormenagerie der Mammy Fortuna in Das letzte Einhorn (Film und Buch), obschon dort lediglich die Suggestionskraft der Hexe den Mantikor erschafft. Das ebenfalls in der Menagerie gefangene echte Einhorn erkennt jedoch den Schwindel und sieht im Mantikor einen alten, zahnlosen Löwen.

Der kanadische Schriftsteller Robertson Davies schrieb 1972 einen Roman mit dem Titel The Manticore. In dem Lexikon Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind, eine Romanergänzung zur Harry Potter-Buchreihe (jeweils von Joanne K. Rowling) erhält das „hochgefährliche griechische Tierwesen“ einen eigenen Eintrag. In der englischsprachigen Game World-Trilogie des indischen Autors Samit Basu trägt der zweite Band den Titel The Manticore's Secret. Ein Mantikor spielt hier eine wichtige Rolle.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Mantikor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Mantikor“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 31. August 2011 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.