Mispel (Heraldik)
Mispel (auch Asperl, Aschperln, Dörrlitzen, Dürgen, Dürrlitzen, Eschperl, Hesperl, Hespelein, Hundsärsch, Mispelche; frz. néflier, néfle, engl. medlar-tree) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.
Darstellung
Die darstellerischen Grenzen zwischen der Mispelblüte, einem Fünfblatt (auch Nesselblume genannt) und einer heraldischen Rosenblüte etc. sind fließend. Zur genauen Bestimmung helfen bei ein und demselben Wappen teilweise Wappenbeschreibungen nicht weiter, weil diese im Einzelfall und je nach Quelle variieren. Die Deutungshoheit, um welches Motiv es sich im Wappen handelt, liegt beim Wappenstifter, bei den Wappenführenden oder ergibt sich gegebenenfalls durch zukünftige Forschungen.
– Siebmacher/Gritzner (1889)[1] |
Wappen von Viersen mit gestürzten Mispelblüten [2]
Unten in Grün drei (2:1) fünfblättrige Mispeln im Wappen derer von Strünckede
Mispelblüte im Wappen der Gemeinde Issum[3]
Wappen von Wallenborn[4]
Silberner Mispelbaumzweig mit 6 Blättern und roten Fruchtkern (St. Thomas, Österreich)[5]
Geldernsche Rose
Eine heraldische Variante der Mispel ist die sogenannte „Geldernsche Rose“:
Siehe auch
Wappenbilderordnung
Mispel wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 2248 aufgenommen.
Weblinks
- Mispel (Wikipedia)
Literatur
- Nabrings, Arie: Die Mispel und ihre symbolische Bedeutung für Geldern. In: Bijdragen en mededelingen/Gelre, Vereeniging tot Beoefening van Geldersche Geschiedenis, Oudheidkunde en Recht. Vol. 84 (1993) S. 6-20: Ill.
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑ Blason: „Das Wappen der Stadt besteht aus einem blauen Schild mit drei fünfblättrigen silbernen Mispelblüten.“
Quelle: § 2 Absatz 1 der Hauptsatzung der Stadt Viersen, genehmigt durch Urkunde des Regierungspräsidenten Düsseldorf vom 25. April 1974. - ↑ Blason: „Geteilt; oben in Silber (weiß) ein wachsender roter Hirsch; unten in Rot eine silberne (weiße) Mispelblüte zwischen drei, 2:1 gestellten, mit den Schäften zur Mispelblüte weisenden silbernen (weißen) Antoniuskreuzen.“
- ↑ Blason: „Unter einem Schildhaupt, das mit 9 zur Mitte hin ansteigenden Bogen von Blau und Silber geteilt ist, in Rot ein nach unten gewendeter silberner Pfeil, vorne begleitet von einer goldenen Mispel mit blauem Butzen, hinten von einem goldenen, gekrönten Löwenkopf.“ Zitiert nach: Heimatjahrbuch 1990 Landkreis Vulkaneifel
- ↑ Blasonierung: „Von Gold und Grün geteilt; oben ein rotes, den Winkel aufwärts kehrendes Winkelmaß, unten ein silberner Aspelbaumzweig mit sechs Blättern und einem roten Fruchtkern.“