Mispel (Heraldik)

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etwa 1546 (bzw. später): Drei goldene Mispelblüten im Wappen derer von Arenberg
1905: Drei goldene Mispelblüten 2:1 mit roten Butzen (Wappen Herzog von Arenberg)
Wappen der Grafen von Hatzfeld-WildenburgW-Logo.png (über dem Haupteingang von Schloss Kalkum)
Das natürliche Vorbild für die heraldische Mispel

Mispel (auch Asperl, Aschperln, Dörrlitzen, Dürgen, Dürrlitzen, Eschperl, Hesperl, Hespelein, Hundsärsch, Mispelche; frz. néflier, néfle, engl. medlar-tree) ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur.

Darstellung

Die darstellerischen Grenzen zwischen der Mispelblüte, einem Fünfblatt (auch Nesselblume genannt) und einer heraldischen Rosenblüte etc. sind fließend. Zur genauen Bestimmung helfen bei ein und demselben Wappen teilweise Wappenbeschreibungen nicht weiter, weil diese im Einzelfall und je nach Quelle variieren. Die Deutungshoheit, um welches Motiv es sich im Wappen handelt, liegt beim Wappenstifter, bei den Wappenführenden oder ergibt sich gegebenenfalls durch zukünftige Forschungen.

Mispelblüten

Mispelblüthen (Tafel XXIV. Figur 47.) heissen die Blumen, wie sie zum Beispiel in einem Felde des Wappens der Grafen und Fürsten Hatzfeld erscheinen; es sind dies rosenähnliche Blumen, aber mit spitzen und etwas herzförmigen Blättern und versehen mit Kelchblättern wie die Rosen, zum Unterschied von den Nesselblumen (..) welche keine Kelchblätter haben.“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Geldernsche Rose

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Geldernsche Rose

Eine heraldische Variante der Mispel ist die sogenannte „Geldernsche Rose“:

Siehe auch

Wappenbilderordnung

Mispel wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 2248 aufgenommen.

Weblinks

Commons: Mispel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Nabrings, Arie: Die Mispel und ihre symbolische Bedeutung für Geldern. In: Bijdragen en mededelingen/Gelre, Vereeniging tot Beoefening van Geldersche Geschiedenis, Oudheidkunde en Recht. Vol. 84 (1993) S. 6-20: Ill.

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
  2. Blason: „Das Wappen der Stadt besteht aus einem blauen Schild mit drei fünfblättrigen silbernen MispelblütenW-Logo.png.“
    Quelle: § 2 Absatz 1 der Hauptsatzung der Stadt Viersen, genehmigt durch Urkunde des Regierungspräsidenten Düsseldorf vom 25. April 1974.
  3. Blason: „Geteilt; oben in Silber (weiß) ein wachsender roter Hirsch; unten in Rot eine silberne (weiße) Mispelblüte zwischen drei, 2:1 gestellten, mit den Schäften zur Mispelblüte weisenden silbernen (weißen) Antoniuskreuzen.“
  4. Blason: „Unter einem Schildhaupt, das mit 9 zur Mitte hin ansteigenden Bogen von Blau und Silber geteilt ist, in Rot ein nach unten gewendeter silberner Pfeil, vorne begleitet von einer goldenen Mispel mit blauem Butzen, hinten von einem goldenen, gekrönten Löwenkopf.“ Zitiert nach: Heimatjahrbuch 1990 Landkreis Vulkaneifel
  5. Blasonierung: „Von Gold und Grün geteilt; oben ein rotes, den Winkel aufwärts kehrendes Winkelmaß, unten ein silberner Aspelbaumzweig mit sechs Blättern und einem roten Fruchtkern.“