Rolf Sutter
Rolf (Eike) Sutter (* 24. Juli 1944 in Karlsruhe) ist ein deutscher Heraldiker.
Leben
Sutter studierte Germanistik, Politikwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie. Er promovierte mit einer Studie über genealogische Strukturen in Wolframs von Eschenbach „Parzival“.[1] Im Jahre 1980 erfolgt Sutters Berufung als Schatzmeister des von Ottfried Neubecker gegründeten Vereins Wappen-Herold Deutsche Heraldische Gesellschaft e. V., dessen Präsident er 1998 wurde.
Von 1982 bis 1992 arbeitete Sutter eng mit Neubecker zusammen. Nach dessen Tod pflegt Sutter das heraldische Erbe seines Mentors weiter. Als Berufsgenealoge und -heraldiker war Sutter von 1980 bis Juni 2017 Mitarbeiter und Forschungsleiter der kommerziellen Gesellschaft „Pro Heraldica“, für die er zirka 5.000 Wappenforschungen und -gestaltungen umsetzte.[2]
Wirken
Unter der Leitung von Sutter erschien 1980 der erste Band der Allgemeinen Deutschen Wappenrolle (ADW), die er bis mindestens 2013 federführend betreute.
In der nationalen Medienlandschaft gilt Sutter als Heraldikexperte, der oft in Beiträgen zu den Themen Heraldik und Genealogie zitiert wird.[3] Seit 1992 betätigt sich Sutter international. Sein Vortrag „Logo ad Portas“ (Dublin 2002) führte zur Gründung des „Ständigen Komitees für zeitgenössische Heraldik“, unter dem Dach der Internationalen Akademie der Heraldik, zu dessen Gründungsmitgliedern er zählt.
Vorträge
Jahr | Ort | Beitrag |
---|---|---|
1999 | Internationales Kolloquium St. Pölten | Gampilun und Ecidemon – Zur Funktion der Heraldik in Wolframs von Eschenbach Parzival |
2000 | Internationaler Kongress Besaucon | Genealogie als Medium sozialer und individueller Identität: Der Parzival-Roman des Wolfram von Eschenbach |
2001 | Internationales Kolloquium Groningen | Redende Elemente in der Kommunalheraldik und heraldische Entwicklung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Baden-Württemberg |
2002 | Internationaler Kongress Dublin | Logo ad Portas – Momentaufnahme zum aktuellen Verhältnis zwischen „Identitätsbildzeichen/Logo“ und Wappen in der deutschen Staatsheraldik |
2004 | Internationaler Kongress Brügge | Genealogie und Heraldik am Beginn des dritten Milleniums |
2005 | 24. Österreichischer Historikertag Innsbruck | Zurück in die Zukunft – Südafrikas neue heraldische Identität |
2005 | Internationales Kolloquium St. Petersburg | Emanzipation in der Heraldik – Modernes Namensrecht und Wappenführung der Frau |
2006 | Internationaler Kongress St. Anndrews | Bäume, die in den Himmel wachsen? – Genealogie zwischen Mythos, Welterklärung und Transzendenz |
2007 | Internationales Kolloquium Xanten | Was Reichsstädte im Schilde führen |
2008 | Internationaler Kongress Quebec | Quète et Reconquète – Koloniale und postkoloniale Heraldik in Afrika |
2009 | Internationales Kolloquium Verviers | Heraldik in Deutschland bzw. in deutschsprachigen Ländern |
2010 | Internationaler Kongress Stuttgart | Identität in Genealogie und Heraldik – Einführung in das Thema des XXIX. Internationalen Kongresses für Genealogie und Heraldik |
2012 | Internationaler Kongress Maastricht | Freimaurerische Heraldik[4] |
Tätigkeiten als Heraldiker
Sutter ist in unterschiedlichen Funktionen in mehreren kulturgeschichtlichen Vereinigungen und Institutionen engagiert:
- Mitglied der Académie Internationale d´Héraldique
- Mitglied der Académie Internationale de Généalogie
- Vorstandsmitglied der Confédération Internationale de Généalogie et Héraldique
- Präsident des Wappen-Herold Deutsche Heraldische Gesellschaft e. V.
- Gründungsmitglied des Verbandes Deutschsprachiger Berufsgenealogen[5]
- Von 1980 bis 2017 war er wissenschaftlicher Leiter der Forschungsgesellschaft Pro Heraldica
Publikationen
- Universität Tübingen: mit saelde ich gerbet han den gral: Genealogische Strukturanalyse zu Wolframs von Eschenbach Parzival. 4. Oktober 2000. Erschienen in der Reihe Göttinger Arbeiten zur Germanistik. Bd. 705: ISBN 3874529568
- Herausgeber Allgemeine Deutsche Wappenrolle. 1980–2013. (20 Bände).
- Herausgeber Generalregister Wappenführender Familien. 3 Bände. 1985/1995/2011.
Literatur
- Robin Szuttor: Rolf Sutter, der Spezialist für Wappen: Löwen und Einhörner. In: stuttgarter-zeitung.de. 25. Juni 2024, abgerufen am 2. Juli 2024.
Einzelnachweise
- ↑ Rolf Eicke Sutter: [%3Cspan%20class="plainlinks-print"%3E%5Bhttp://d-nb.info/963170333/34%20DNB%20963170333/34%5D%3C/span%3E mit saelde ich gerbet han den gral.] ( PDF- 0,78 MB) Genealogische Strukturanalyse zu Wolframs von Eschenbachs Parzival; Dissertation, Tübingen, 4. Oktober 2000. Abgerufen am 15. August 2017.
- ↑ Alexandra Rittner: 'Verabschiedung Dr. Rolf Sutter und Doris Gruschka. Blog: pro heraldica. Erstellt: 30. Juni 2017. Abgerufen am 15. August 2017.
- ↑
Auswahl von Beiträgen/Literatur, in denen Sutter zitiert wird:
- Graevenitz, Karoline von: Genealogen und Heraldiker treffen sich zu Kongress in Stuttgart. Interesse der Jugend an den Ahnen. In: Schwäbisches Tagblatt (Tübingen). 4. September 2010.
- Friedmann, Jan: AHNENFORSCHUNG: Jedem seine Dynastie. In: Der Spiegel. 18/2011.
- Ott, Rüdiger: Herold der Neuzeit. Internet: Stuttgarter-Zeitung.de. 18. April 2011. Aufgerufen: 8. März 2013.
- Müller-Bauseneik, Jens: Familienwappen: Symbole für die Ewigkeit. P.M. Perspektive 4/2011.
- Buchwald, Alex: Heraldik - Ein Gespräch mit dem Heraldiker Dr. Rolf Sutter. Die Wahl der Wappen. Radiosendung (06:58 Minuten): DRadio Wissen. 17. Februar 2012. 08:02 Uhr.
- Herausgeber: Brigitte Merta, Andrea Sommerlechner, Herwig Weigl: Vom Nutzen des Edierens: Akten des Internationalen Kongresses zum 150-jährigen Bestehen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Wien, 3.-5. Juni 2004. Oldenbourg Verlag. 2005. S. 275.
- Eckart Henning, Dietrich Herfurth: Orden und Ehrenzeichen. Handbuch der Phaleristik. Böhlau Verlag. Köln/Weimar. 2010. S. 183.
- Graevenitz, Karoline von: Genealogen und Heraldiker treffen sich zu Kongress in Stuttgart. Interesse der Jugend an den Ahnen. In: Schwäbisches Tagblatt (Tübingen). 4. September 2010.
- ↑ Vgl.: Frontiers in Genealogy and Heraldry. Internet: en.congress2012.info. Abgerufen: 08. März 2013.
- ↑ Offizielle Seite:Verband deutschsprachiger Berufsgenealogen: PDF- 1,6 MB 2013
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Rolf_Sutter“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 08. März 2013 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Sutter, Rolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heraldiker |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1944 |
GEBURTSORT | Kalsruhe |