Romrod (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Romrod (lt. Siebmacher)
Wappen derer von Romrod (Aufriß ebenfalls aus dem Siebmacher)

Romrod (auch Rumredt, Rumroth, Rumrodt, Rumerot, Runwodt o. ä. genannt) ist der Name eines alten hessisch-thüringschen Adelsgeschlechts.

Stammgebiet

Der Stammsitz des Geschlechts liegt im gleichnamigen RomrodW-Logo.png, heute eine Kleinstadt bei Alsfeld im Zentrum von Hessen im Vogelsbergkreis. Das Ministerialengeschlecht, das auch HolzheimW-Logo.png besaß sowie im Umland von Fulda und in der Grafschaft Henneberg (z. B. zu Rossla) anzutreffen war, gehörte möglicherweise zu den Gefolgsleuten der Landgrafen von Thüringen[1]

Burgen

Wappen

In Gold ein schwarzes doppeltürmiges Kastell; auf dem Helm mit gold-schwarzen Decken zwei schwarze unten spitz zusammengesetzte, beiderseits stumpf geästete Baumstämme.

Ortswappen

Geschichte

Im Jahre 1197 wird das Rittergeschlecht derer von Romrod zum ersten Mal schriftlich erwähnt, als Ludwig von Romrod als Zeuge in einer Urkunde der Abtei Fulda auftaucht.

Es ist nicht auszuschließen, daß diese Geschlecht älter ist, da der Bau einer Wasserburg von Romrod vermutlich bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Vorfahren derer von Romrod durchgeführt wurde. Mitglieder der Herren von Romrod bekleideten im Laufe der Geschichte unterschiedliche Ämter und sind an vielen Orten bezeugt, z. B.:

  • 1197: Ludwig von Romrod
  • 1272: Die Herren von Romrod sind die Standesherren von HeimertshausenW-Logo.png, einem Stadtteil von Kirtorf.
  • 1286: Reicholf von Romrod († 1286), Erbtruchseß des Stifts Würzburg
  • 1287: Ludwig von Romrod erhält das Truchsessenamt des Stifts Würzburg.
  • 1289: Die Ritter Berthold und Hermann von Romrod
  • Heinrich von Romrod wird als hessischer Marschall genannt.
  • Hermann von Romrod wird als Komtur des Johanniterordens zu Grebenau genannt.
  • 1303: Als Burgmänner zu Karlburg genannt.
  • 1320: Heinrich VI. von Romrod († 1325) wird Abt zu Hersfeld (1320-1323/24).
  • 1323: Das Gericht HopfgartenW-Logo.png geht von den Altenburgern an die Herren von Romrod. 1393 wurde es an die Landgrafen von Hessen verkauft.
  • 1345: Heinrich von Romrod ist Domherr zu Würzburg.
  • 1360: Dem Geschlecht gehört DankmarshausenW-Logo.png.
  • 1369: Otto von Romrod auf Wenigen-Schweina beginnt die Gothaische Linie
  • 1383: Friedrich I. von Romrod († 1395) wird Fürst und Abt zu Fulda (1383-1395).
  • 1412/1420: Eberhard von Romrod ist Komtur des Johanniterordens zu KühndorfW-Logo.png, in Würzburg (1420).
  • 1430/1469: Georg von Romrod, Bruder von Hermann von Romrod, fürstl. würzb. Rat und Hofmeister (1430) wird Amtmann zu Mellrichstadt (1469).
  • 1431-35/1469: Hermann/Heinrich von Romrod ist Abt zu Mönchsberg ob Bamberg (1431-35) und wird 1469 Domherr zu Würzburg.
  • 1448/1509: Konrad von Romrod besitzt KaltennordheimW-Logo.png; 1509 wird er Deutschordens-Komtur in Blumental.
  • 1502: Georg von Romrod, Bruder von Konrad von Romrod, wird Domherr zu Würzburg.
  • 1502: Wolf von Romrod (Bruder von Georg und Konrad) kauft von Otto von Salzburg ein Haus zu Salzburg. Dort begründet er mit seinen Söhnen Lorenz, Wolf, Hans, Georg, und Betz vier Linien, die bis ins 17. Jahrhundert genannt werden.
  • 1544: Hans der Jüngere von Romrod besitzt RentwertshausenW-Logo.png
  • Ernst Ludwig von Romrod besitzt HolzheimW-Logo.png und Nieder-Bibra.
  • 1596: Eitel Fritz von Romrod besitzt TiefenortW-Logo.png
  • 1613: Philipp von Romrod zu Frankenwinheim, kurpfälzischer Rat und Hauptmann des Stiftes Waldsassen stirbt am 28. November.
  • 1620: Wolf Lorenz von Romrod zu Nieder-Bibra im Stift Fulda
  • 1620: Rudolf Hermann zu Holzheim, Bruder von Wolf Lorenz
  • 1649: Christoph Albert von Romrod († 13. Juli 1653) wird Domherr zu Würzburg und Bamberg.
  • 1660/1679: Wolf Lorenz von Romrod, Fuldaischer Stallmeister besitzt BerkaW-Logo.png und RosaW-Logo.png
  • 1686: Der Besitz Holzheim wird von Lukas Wilhelm von Romrod und Heinrich von Romrod an den Landgrafen Carl von Hessen verkauft.

Heinrich von Romrod ließ gegen Ende des 13. Jahrhundert die Burg Herzberg erbauen und trug sie dem Landgrafen von Hessen zu Lehen an. Die Familie teilte sich in die Romroder Linie und eine neue, die sich nach der neuen Burg von Herzfeld nannte. Die Romroder Linie verarmte und erlosch um die Mitte des 14. Jahrhunderts im Mannesstamm. Die Erbin verkaufte die Burg Romrod an die Landgrafen Heinrich II. und Otto. Um 1400 kamen die Burg und spätestens 1408 der Ort Romrod in den unmittelbaren Besitz der Landgrafschaft Hessen.

„Im 16. und 17. Jahrhundert zählten die Romrod zum Kanton Odenwald, im späteren 18. Jahrhundert zum Kanton Steigerwald des Ritterkreises Franken sowie zum Ritterkreis Rhein.“[2]

Einzelnachweise

  1. Knappe 2000 S. 241
  2. Köbler, Gerhard: Historisches Lexikon der Deutschen Länder: die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 2007.