Walther Merz
Walther Merz | |
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Geboren | Menziken | 6. Juni 1868
Gestorben | Aarau | 24. Februar 1938
Staatsangehörigkeit | Schweiz |
Beruf | Jurist, Historiker, Heraldiker |
Ära/Epoche | 19./20. Jahrhundert |
Ehepartner/-in | Anna Diebold |
Elternteil(e) | Heinrich Merz Marie Albertine Merz |
Walther Merz (* 6. Juni 1868 in Menziken; † 24. Februar 1938 in Aarau; heimatberechtigt in Menziken) war ein schweizer Jurist, Historiker und Heraldiker.
Leben
Merz war der Sohn des Fabrikanten Heinrich Merz (1845-1904) und der Maria Albertine Merz.[1] Nach dem Besuch der Gemeindeschule Menziken (1875), der Bezirksschule Reinach (1880) und der Kantonsschule in Aarau (1884) studierte Walther Merz Rechtswissenschaft in Basel, Bern und München, wobei vor allem Andreas Heusler als Rechtshistoriker großen Einfluss auf ihn ausübte. 1891 promovierte Merz an der Universität Bern und absolvierte im Anschluss ein Rechtspraktikum im Büro von Ständerat Peter Emil Isler in Aarau. Er bestand das Anwaltsexamen und ließ sich erst als Fürsprecher in Menziken nieder, trat aber bereits kurze Zeit später als Justizsekretär in die kantonale Verwaltung ein (1893-1900). Im Jahre 1900 erfolgte seine Wahl ins kantonale Obergericht, dem er bis 1929/1930 angehörte. 1901 gründete Merz die Vierteljahresschrift für aargauische Rechtsprechung, die er in Folge während 30 Jahren leitete.
Familienwappen
Blasonierung (nach dem Biographischen Lexikon der Heraldiker)
- „In Rot über grünem Dreiberg schwebend ein goldenes Kleeblatt. Auf dem Helm ein roter Flug, je belegt mit dem goldenen Kleeblatt. Decken: rot-golden.“[1]
Werk
Bereits 1898 hatte Walther Merz die Rechtsquellen der Stadt Aarau gesammelt vorgelegt und dann in Zusammenarbeit mit Friedrich Emil Welti solche für sämtliche aargauischen Städte zusammengetragen. Neben der Rechtsgeschichte bearbeitete Merz auch landesgeschichtliche Themen. Er publizierte Grundlegendes zur Geschichte der Burgen und Städte des Kantons Aargau und des Sisgaus, der heutigen Nordwestschweiz, gab verschiedene Urkundenbücher heraus und erstellte Inventare aargauischer Stadtarchive. Unter Hektor Ammann begann Walther Merz 1929 am Staatsarchiv Aargau mit der Neuordnung des «Alten Archivs», der Bestände an Urkunden, Akten und Büchern der Rechtsvorgänger des Kantons. Diese umfangreiche Arbeit mündete 1935 in der Veröffentlichung eines zweibändigen Repertoriums. Umfangreich waren seine Fotografischen Arbeiten. Sein Nachlass befindet sich im Staatsarchiv Aargau.
Heraldisches Wirken
Merz war „Mitglied und Ehrenmitglied der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft seit 1899“.[1] Er verfasste „etwa 20 Monographien und Aufsätze zur schweizerischen Heraldik (1893-1931); Beiträge zur Zürcher Wappenrolle; »Siegel und Wappen des Adels und der Städte des Kantons Aargau«; Wappenbücher von Aarau und Baden.“[1] Ferner fertigte und sammelte er zahlreiche Gipsabdrücke von Siegeln.
Publikationen (Auswahl)
Verzeichnis der Schriften von Walther Merz. In: Festschrift Walther Merz. Sauerländer & Cie., Aarau 1928, S. 231–242.
- Der Turm Rore in Aarau. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 1, 1902, S. 248–260. (Digitalisat)
- Schloss Brunegg. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 2, 1903, S. 274–300. (Digitalisat)
- Die Wappenrolle von Zürich. Ein heraldisches Denkmal d. 14. Jahrhunderts in getreuer farb. Nachbildung d. Originals mit d. Wappen aus dem Hause zum Loch. Füssli, Zürich 1930. Digitalisat
- Repertorium des Aargauischen Staatsarchivs (2 Bde.), 1935 (Bd. 1, Bd. 2).
- Rechtsquellen des Kantons Aargau (z. T. gemeinsam mit Friedrich Emil Welti, 9 Bde.), 1898–1933.
- Die Geschichte der Stadt Aarau im Mittelalter, 1928.
- Die Burgen des Sisgaus (4 Bde.), 1908–1913.
- Die Anfänge Zofingens. In: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde, Bd. 12, 1913, S. 281–311. (Digitalisat)
- Die Burgen und Wehrbauten des Kantons Aargau (2 Bde.), 1904–1906.
Auszeichnungen
1910 wurde Merz von der Universität Basel mit dem Ehrendoktorat ausgezeichnet, 1923 von der Stadt Aarau mit dem Ehrenbürgerrecht.
Literatur
- Hektor Ammann: Walther Merz. In: Argovia 65 (1953), S. 349–355.
- Friedrich Emil Welti (Hrsg.) et al.: Festschrift Walther Merz. Sauerländer, Aarau 1928.
- Anton Wohler: Walther Merz. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 352 (664 S.).
Weblinks
- Publikationen von und über Walther Merz im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins
- Merz, Walther. Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii.
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Personendaten | |
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NAME | Merz, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Jurist, Historiker und Heraldiker |
GEBURTSDATUM | 6. Juni 1868 |
GEBURTSORT | Menziken |
STERBEDATUM | 24. Februar 1938 |
STERBEORT | Aarau |