Detlev von Biedermann

Aus Heraldik-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Detlev Wilibald Freiherr von Biedermann

Familienwappen von Biedermann
AT-OeStA AVA Adel RAA 32.14.jpg

(Aufriss nach AT-OeStA AVA Adel RAA 32.14)
Geboren(1823-10-22)22. Oktober 1823
Nieder-Forchheim
Gestorben(1896-06-06)6. Juni 1896
Berlin-Schöneberg
StaatsangehörigkeitDeutsch
BerufPublizist, Heraldiker
Ära/Epoche19. Jahrhundert
Ehepartner/-inClara von Grävenitz
Elternteil(e)Male Icon.svg Gustav Heinrich
von Biedermann
Female Icon.svg Caroline Dorothea Tost

Geburtshaus von Detlev von Biedermann

Detlev Wilibald Freiherr von Biedermann (* 22. Oktober 1823 in NiederforchheimW-Logo.png; † 6. Juni 1896 in SchönebergW-Logo.png bei Berlin[1]) war deutscher Beamter im Statistischen Reichsamt, Publizist und Heraldiker.

Leben

„Nach der Schulausbildung auf dem Gymnasium Annaberg“[2] studierte er Naturwissenschaften an der Bergakademie FreibergW-Logo.png, Landwirtschaft in Forstakademie TharandtW-Logo.png und in Hohenheim, später CameraliaW-Logo.png an der Universität LeipzigW-Logo.png. Bis 1868 lebte er auf dem Land im mittleren ErzgebirgeW-Logo.png und widmete sich der Gutsverwaltung, später lebte er in DresdenW-Logo.png und zuletzt war er als Beamter im kaiserlichen statistischen Reichsamt in Berlin tätig.

Familie

Die Eltern von Detlev von Biedermann waren der Jurist und Politiker Gustav Heinrich Freiherr von BiedermannW-Logo.png (1789–1862) und dessen Ehefrau Caroline Dorothea geborene Tost (1787–1868). Der Literaturhistoriker Woldemar von BiedermannW-Logo.png war sein älterer Bruder. Verheiratet war er seit 1856 mit Klara/Clara von Grävenitz (* 8. März 1826), der Tochter des Generalmajors Wilhelm von GraevenitzW-Logo.png aus StettinW-Logo.png. Das Paar hatte einen Sohn; ihr Enkel war der Generalmajor Wolf von BiedermannW-Logo.png (1892–1964).[3]

Familienwappen

Blasonierung:
„Von Schwarz und Silber gespalten, belegt mit zwei Rosen in verwechselten Farben. Auf dem Helm ein schwarz-silbern gespaltener Mannesrumpf, belegt mit einer Rose in verwechselten Farben, Decken schwarz-silbern.“[2]

Im Österreichisches Staatsarchiv findet sich zum 23. Juni 1802 unter AT-OeStA/AVA Adel RAA 32.14 die Abbildung eines Wappens für Traugott Andreas BiedermannW-Logo.png, Direktor beim kursächsischen geheimen Finanzkollegium, Freiherrenstand, „Wohlgeboren”, welches folgendermaßen beschrieben werden kann:

  • Von Schwarz und Silber gespalten, belegt mit zwei Rosen in verwechselten Farben.
  • Drei goldengekrönte Helme mit schwarz-silbernen Decken
    • I. und III.: je ein (wachsender) silbern-schwarz geteilter Flügel (zueinander gekehrt)
    • II.: ein wachsender Mann, die Kleidung schwarz-silbern gespalten, mit einem Gürtel in verwechselten Farben; auf dem Haupt ein schwarz-silbern geteilter Hut; in jeder Hand eine Rose mit grünem Stil und Blättern haltend, die rechts silbern, die andere schwarz.
  • Schildhalter: Zwei nach außen blickende, barfüssige Frauen (in manchen Aufrissen Jünglinge, Engel) in blauen, mit goldenen Sternen bestreuten Gewändern, jeweils in der hinteren (äusseren) Hand ein Banner mit Schwenkel in Farben und Figuren des Schildes haltend.
Wappen Freiherren von Biedermann (nach Tyroff)

Heraldisches Wirken

Nach den Autoren des Biographischen Lexikons der Heraldiker wandte sich von Biermann schon in jüngeren Jahren der Heraldik zu und „widmete sich vor allem den Fragen ihrer Systematisierung“ und der Katalogisierung von Wappen.[2]

„Er zeichnete mehr als 60.000 Wappen und hielt noch als 69-jähriger im Wintersemester 1890/91 Vorlesungen über Heraldik im Berliner Gewerbemuseum (..) Neben seiner Sammler- und Lehrtätigkeit machte sich Biedermann vor allem durch Veröffentlichung einiger Schriften verdient, in denen er erstmalig eine Systematisierung der Wappenbilder vorschlug, die noch heute als vorbildlich angesehen werden kann (..)“

Biographisches Lexikon der Heraldik (1992)[2]

Heraldischen Schriften

  • Neues heraldisches System für Wappensammlungen, nebst Anleitung zur Anlage von Sammlungen. Dresden, 1870. (Google)
  • Zur Statistik der Wappenbilder. Erschienen Dresden, 1870. (Besprechung im Herold, Jahrgang 1870, S. 48)
  • Die Kreuze in der Heraldik. In: Jahrbuch des heraldisch-genealogischen Vereins Adler. I. Jahrgang. Wien 1874. S. 59-68. 3 Tafeln. (Google)
  • Anleitung zur praktischen Darstellung und Aussführung heraldischer Ornamente für das gesamte Kunstgewerbe. In: Zeitschrift des Münchener Kunstgewerbevereins, Jahrgang 1885
  • Schwerdeutige Wappenfiguren. Zusammengestellt für Laien. In: Jahrbuch der Heraldischen Gesellschaft „Adler“ in Wien, Band 15. Wien, 1888. S. 81-90. (Google)
  • Die Wappen der Stammlande und Herrschaften des Wettiner. Zusammengestellt und gezeichnet von D. Freiherrn von Biedermann. Leipzig, 1889. (Google)

Sonstige Schriften (Auswahl)

  • Die Feuerzeuge Deutschlands. Beitrag zur Kulturgeschichte. In: Müller und Falke’s Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, 1859. S. 729–750.
  • Anweisung zur Rechnungsführung der kleinern Sparkassen. Ein Hilfsbuch für angehende Cassirer etc. Olbernhau, 1866.
  • Ueber die Pflichten und Rechte der Rittergutsbesitzer, mit besonderer Rücksicht auf das Königreich Sachsen. Dresden, 1860; 2. Aufl. 1866.
  • (unter dem Pseudonym: P. Wilibald): Kleines Treiben aus einer kleinen Stadt. Leipzig, 1869.
  • Der Roman als Kunstwerk. Eine Skizze als Beitrag zur Aesthetik. Dresden, 1870.
  • Berathender Führer durch sämmtliche Königliche Sammlungen, Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten Dresdens. Dresden, 1871.

Literatur

Weblinks

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. Sterberegister Standesamt Schöneberg 1, Nr. 439/1896
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 43 (664 S.).
  3. Genealogischen Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser B, Band VIII, S. 11.
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Detlev_von_Biedermann“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 01. November 2023 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.