Detlev von Biedermann
Detlev Wilibald Freiherr von Biedermann Familienwappen von Biedermann | |
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Geboren | Nieder-Forchheim | 22. Oktober 1823
Gestorben | Berlin-Schöneberg | 6. Juni 1896
Staatsangehörigkeit | Deutsch |
Beruf | Publizist, Heraldiker |
Ära/Epoche | 19. Jahrhundert |
Ehepartner/-in | Clara von Grävenitz |
Elternteil(e) | Gustav Heinrich von Biedermann Caroline Dorothea Tost |
Detlev Wilibald Freiherr von Biedermann (* 22. Oktober 1823 in Niederforchheim; † 6. Juni 1896 in Schöneberg bei Berlin[1]) war deutscher Beamter im Statistischen Reichsamt, Publizist und Heraldiker.
Leben
„Nach der Schulausbildung auf dem Gymnasium Annaberg“[2] studierte er Naturwissenschaften an der Bergakademie Freiberg, Landwirtschaft in Forstakademie Tharandt und in Hohenheim, später Cameralia an der Universität Leipzig. Bis 1868 lebte er auf dem Land im mittleren Erzgebirge und widmete sich der Gutsverwaltung, später lebte er in Dresden und zuletzt war er als Beamter im kaiserlichen statistischen Reichsamt in Berlin tätig.
Familie
Die Eltern von Detlev von Biedermann waren der Jurist und Politiker Gustav Heinrich Freiherr von Biedermann (1789–1862) und dessen Ehefrau Caroline Dorothea geborene Tost (1787–1868). Der Literaturhistoriker Woldemar von Biedermann war sein älterer Bruder. Verheiratet war er seit 1856 mit Klara/Clara von Grävenitz (* 8. März 1826), der Tochter des Generalmajors Wilhelm von Graevenitz aus Stettin. Das Paar hatte einen Sohn; ihr Enkel war der Generalmajor Wolf von Biedermann (1892–1964).[3]
Familienwappen
Blasonierung:
„Von Schwarz und Silber gespalten, belegt mit zwei Rosen in verwechselten Farben. Auf dem Helm ein schwarz-silbern gespaltener Mannesrumpf, belegt mit einer Rose in verwechselten Farben, Decken schwarz-silbern.“[2]
Im Österreichisches Staatsarchiv findet sich zum 23. Juni 1802 unter AT-OeStA/AVA Adel RAA 32.14 die Abbildung eines Wappens für Traugott Andreas Biedermann, Direktor beim kursächsischen geheimen Finanzkollegium, Freiherrenstand, „Wohlgeboren”, welches folgendermaßen beschrieben werden kann:
- Von Schwarz und Silber gespalten, belegt mit zwei Rosen in verwechselten Farben.
- Drei goldengekrönte Helme mit schwarz-silbernen Decken
- I. und III.: je ein (wachsender) silbern-schwarz geteilter Flügel (zueinander gekehrt)
- II.: ein wachsender Mann, die Kleidung schwarz-silbern gespalten, mit einem Gürtel in verwechselten Farben; auf dem Haupt ein schwarz-silbern geteilter Hut; in jeder Hand eine Rose mit grünem Stil und Blättern haltend, die rechts silbern, die andere schwarz.
- Schildhalter: Zwei nach außen blickende, barfüssige Frauen (in manchen Aufrissen Jünglinge, Engel) in blauen, mit goldenen Sternen bestreuten Gewändern, jeweils in der hinteren (äusseren) Hand ein Banner mit Schwenkel in Farben und Figuren des Schildes haltend.
- Wappen Freiherren von Biedermann (nach Tyroff)
Heraldisches Wirken
Nach den Autoren des Biographischen Lexikons der Heraldiker wandte sich von Biermann schon in jüngeren Jahren der Heraldik zu und „widmete sich vor allem den Fragen ihrer Systematisierung“ und der Katalogisierung von Wappen.[2]
„Er zeichnete mehr als 60.000 Wappen und hielt noch als 69-jähriger im Wintersemester 1890/91 Vorlesungen über Heraldik im Berliner Gewerbemuseum (..) Neben seiner Sammler- und Lehrtätigkeit machte sich Biedermann vor allem durch Veröffentlichung einiger Schriften verdient, in denen er erstmalig eine Systematisierung der Wappenbilder vorschlug, die noch heute als vorbildlich angesehen werden kann (..)“
Heraldischen Schriften
- Neues heraldisches System für Wappensammlungen, nebst Anleitung zur Anlage von Sammlungen. Dresden, 1870. (Google)
- Zur Statistik der Wappenbilder. Erschienen Dresden, 1870. (Besprechung im Herold, Jahrgang 1870, S. 48)
- Die Kreuze in der Heraldik. In: Jahrbuch des heraldisch-genealogischen Vereins Adler. I. Jahrgang. Wien 1874. S. 59-68. 3 Tafeln. (Google)
- Anleitung zur praktischen Darstellung und Aussführung heraldischer Ornamente für das gesamte Kunstgewerbe. In: Zeitschrift des Münchener Kunstgewerbevereins, Jahrgang 1885
- Schwerdeutige Wappenfiguren. Zusammengestellt für Laien. In: Jahrbuch der Heraldischen Gesellschaft „Adler“ in Wien, Band 15. Wien, 1888. S. 81-90. (Google)
- Die Wappen der Stammlande und Herrschaften des Wettiner. Zusammengestellt und gezeichnet von D. Freiherrn von Biedermann. Leipzig, 1889. (Google)
Sonstige Schriften (Auswahl)
- Die Feuerzeuge Deutschlands. Beitrag zur Kulturgeschichte. In: Müller und Falke’s Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte, 1859. S. 729–750.
- Anweisung zur Rechnungsführung der kleinern Sparkassen. Ein Hilfsbuch für angehende Cassirer etc. Olbernhau, 1866.
- Ueber die Pflichten und Rechte der Rittergutsbesitzer, mit besonderer Rücksicht auf das Königreich Sachsen. Dresden, 1860; 2. Aufl. 1866.
- (unter dem Pseudonym: P. Wilibald): Kleines Treiben aus einer kleinen Stadt. Leipzig, 1869.
- Der Roman als Kunstwerk. Eine Skizze als Beitrag zur Aesthetik. Dresden, 1870.
- Berathender Führer durch sämmtliche Königliche Sammlungen, Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten Dresdens. Dresden, 1871.
Literatur
- Nachruf. In: Monatszeitschrift Herold 1896. S. 109. (Google)
- Wilhelm Haan: Detlev Wilibald Freiherr von Biedermann. In: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon. Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, S. 23f.
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. 1856, S. 60 (digital.ub.uni-duesseldorf.de), 1887 S. 73 f. (digital.ub.uni-duesseldorf.de).
Weblinks
Fußnoten und Einzelnachweise
- ↑ Sterberegister Standesamt Schöneberg 1, Nr. 439/1896
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 43 (664 S.).
- ↑ Genealogischen Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser B, Band VIII, S. 11.
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Personendaten | |
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NAME | Biedermann, Detlev von |
ALTERNATIVNAMEN | Biedermann, Detlev Wilibald Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Publizist |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1823 |
GEBURTSORT | Niederforchheim |
STERBEDATUM | 6. Juni 1896 |
STERBEORT | Schöneberg |