Bernabò Visconti

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Bernabò Visconti
Grabmonument Bernabò Viscontis

Bernabò Visconti (* 1323; † 19. Dezember 1385) aus der Familie Visconti war der älteste Sohn des Stefano Visconti. Bei der Aufteilung des Herrschaftsgebiets der Familie nach dem Tod des Kardinals Giovanni Visconti 1354 wurde ihm die Stadt Mailand zugesprochen.

Leben

Bernabò war permanent in Kriege verwickelt. Er kämpfte gegen die Päpste Innozenz VI. (regierte 1352–1362) und Urban V. (1362–1370), die gegen ihn zum Kreuzzug ausriefen. Er kämpfte auch gegen Kaiser Karl IV. (regierte 1346–1378), der ihn seiner Lehen für verlustig erklärte. Er bemühte sich nach dem Tod seines Bruders um die alleinige Macht im Staat, wurde aber 1385 von seinem jungen Neffen und Schwiegersohn Gian Galeazzo Visconti getötet.

Bernabò Visconti war seit 1350 mit Beatrice della Scala († 18. Juni 1384) verheiratet, der Tochter des Mastino II. della Scala von Verona.

Bernabò Visconti war Vater von 15 ehelichen und 10 unehelichen Kinder. Die Ehen, die er für sie schloss, geben einen Eindruck davon, welche Macht die Visconti zu der Zeit in Italien darstellten. Aus Deutschland heirateten drei Wittelsbacher Herzöge Töchter des Bernabò, ein Herzog von Österreich aus der Familie der Habsburger und ein Graf von Württemberg. Tatsächlich sind diese Töchter des Bernabò Visconti zu einem großen Teil dafür verantwortlich zu machen, dass die Renaissance sich nach Deutschland ausbreitete.

Jacob Burckhardt schildert in "Die Kultur der Renaissance in Italien" den Charakter des Bernabò Visconti folgendermaßen: "In Bernabò meldet sich ganz unverkennbar eine Familienähnlichkeit mit den schrecklichsten römischen Imperatoren. Der wichtigste Staatszweck ist die Eberjagd des Fürsten; wer ihm darein greift, wird martervoll hingerichtet; das zitternde Volk muß ihm 5.000 Jagdhunde füttern, unter der schärfsten Verantwortlichkeit für deren Wohlbefinden. Die Steuern werden mit allen denkbaren Zwangsmitteln emporgetrieben, sieben Töchter mit 100.000 Goldgulden ausgestattet und ein enormer Schatz gesammelt."

Bernabò beauftragte den Bau der größten Einbogenbrücke der Welt, der Trezzo-Brücke.

Nachkommen

  1. Marco Visconti (1355–1382) ∞ nach 1367 Elisabeth von Bayern
  2. Luigi Visconti († 1385) ∞ 1381 Violante († 1382), Tochter des Galeazzo II. Visconti
  3. Rodolfo Visconti (* 1364; † 3. Januar 1389)
  4. Giovanni Mastino Visconti ∞ Antonia della Scala
  5. Carlo Visconti († 1391) ∞ 1382 Beatrice d’Armagnac; das Paar hatte einen Sohn, Gian Carlo Visconti
  6. Ettore Visconti († gefallen 1413)
  7. Caterina Visconti (* um 1360; † 17. Oktober 1404) ∞ 2. Oktober 1380 Gian Galeazzo Visconti (1351–1402), Herzog von Mailand
  8. Viridis Visconti († vor dem 11. März 1414) ∞ 22. März 1365 Leopold III., Herzog von Österreich (1351–1386)
  9. Taddea Visconti († 28. September 1381) ∞ 13. Oktober 1364 Stephan III., Herzog von Bayern (um 1337–1413)
  10. Agnese Visconti († 1391) ∞ Francesco I. Gonzaga, Markgraf von Mantua (1363–1407)
  11. Valentina Visconti († 1393) ∞ 1378 Peter II., König von Zypern († 1382)
  12. Antonia Visconti († 26. März 1405) ∞ 1380 Eberhard III., Graf von Württemberg (1364–1417)
  13. Maddalena Visconti († 24. August 1404) ∞ 2. September 1381 Friedrich, Herzog von Bayern (um 1339–1393)
  14. Elisabetta Visconti († 2. Februar 1432) ∞ Februar 1396 Ernst, Herzog von Bayern (1373–1438)
  15. Lucia Visconti († 1424) ∞ Edmund Holland, Earl of Kent († 1407)

Weblinks

Commons: Bernabò Visconti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Bernabò_Visconti“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.