Clemens Kissel

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Exlibris des Künstlers Clemens Kissel mit Wappen und Buntem Löwen
(aus dem Buch Zunft-Wappen und Handwerker-Insignien / zsgest. von Alfred Grenser. Frankfurt am Main: Rommer, 1889. Signatur der Stadtbibliothek Mainz: 23 / 257)

Clemens Kissel (* 3. Mai 1849 in Mainz; † 25. Dezember 1911 ebenda) war ein deutscher Graveur, Zeichner, Schriftsteller und Heraldiker in Mainz.

Leben

Er war der älteste Sohn des Mainzer Graveurs Heinrich Emil Kissel, wohnhaft im Haus Mittlere BleicheW-Logo.png. Als 17-Jähriger nahm er wohl aktiv am Deutschen KriegW-Logo.png teil.[1] Er erlernte zunächst bei seinem Vater das Handwerk des ChemigrafenW-Logo.png und damit die Herstellung von DruckplattenW-Logo.png. Danach war er Schüler von Joseph Boudin an der Mainzer Gewerbeschule.[2]

Seit 1887 führte er seine „Hofkunstanstalt für ZinkätzungW-Logo.png“ in der ZanggasseW-Logo.png 13, seine Privatwohnung hatte er in der Gärtnergasse 22.[3] Er war unter anderem auch bekannt für seine kunstvollen ExlibrisW-Logo.png- und Wappen-Entwürfe.

Kissel galt und gilt als äußerst talentierter und vielseitiger Künstler des 19. Jahrhunderts. So wurde er im Jahr 1875 als erst 27-Jähriger vom Mainzer DomkapitelW-Logo.png beauftragt, die durch die PulverturmexplosionW-Logo.png am 18. November 1857 beschädigte zweite große astronomische UhrW-Logo.png des PriestermechanikersW-Logo.png Alexius JohannW-Logo.png im Bischöfliches Palais (Mainz)|bischöflichen Palais}} wieder funktionsfähig zu machen, was ihm mit Hilfe von Uhrmachern auch gelang. Im Mainzer Tagblatt vom 18. Januar 1876 und im Mainzer Journal vom 23. Mai 1876 berichtete er ausführlich über diese Uhr.[4]

Seine künstlerische Vielseitigkeit wird auch dadurch erkennbar, dass er sogar 1883 und 1888 die ersten beiden Uniformen für die Mainzer PrinzengardeW-Logo.png entwarf - in Schnitt und Farbe der Montur der kurmainzischen FüsiliereW-Logo.png des späten 18. Jahrhunderts ähnelnd.[5] Im Jahr 1893 entwarf er die dritte Uniform im Stil der Wallensteinschen Reiter.[6]

Werke

  • Wappen-Buch des deutschen Episcopates. Rommel, Frankfurt am Main 1891 (Digitalisat)
  • Hessisches Wappenbuch. Städte- und Ortsnamen im Großherzogthum Hessen. Verlag von Curt von Münchow, Gießen. 1893.
  • Ferner: 5 Aufsätze, meist zur Mainzer Heraldik, zum Beispiel:
    • Clemens Kissel (Hrsg.): Das Mainzer Rad – historisch und künstlerisch erläutert. L. Wilckens, Mainz 1900.
  • Wappenzeichnungen (Beispiele in Deutscher Graveur-Zeitung 1894, Tafel 3)
  • Exlibris (Beispiele in Exlibris Zeitschrift, 1892, S. 21 mit 5 Abbildungen)

Literatur

  • Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 257 (664 S.).
  • Heike Kornfeld: Die Entwicklung des Druckgewerbes in Mainz vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1816-1914), Dissertation Universität Main 1996, in: Beiträge zur Geschichte der Stadt MainzW-Logo.png, Band 31, Stadtarchiv Mainz (Hrsg.), ISBN 3-924708-22-3
  • Elke Schutt-Kehm: Der Mann, der Clemens Kissel hieß, vor 150 Jahren geboren, ein vielseitiger Mainzer Künstler des 19. Jahrhunderts, in: Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte, Band 20 (2000), Heft 1, Seite 86–92, Mainz 2000
  • Elke Schutt-Kehm: Ein Mainzer mit vielen Talenten. Clemens Kissel (3. Mai 1849-25. Dezember 1911), in: DEG Jahrbuch 2003. Exlibriskunst und Graphik, Seite 10–18, Deutsche Exlibris-Gesellschaft, Frankfurt am Main 2003

Einzelnachweise

  1. Clemens Kissel: Erinnerungen an das Jahr 1866, 1902
  2. Clemens Kissel über Joseph Boudin
  3. Exlibris-Vermerk in der Gutenberg-Bibliothek
  4. Heinz GaulyW-Logo.png: Die Brüder Johann aus Steinach, Erbauer astronomischer Uhrwerke und Konstrukteure von „Weltmaschinen“, Verlag Sendner & Neubauer, Bad Neustadt 2010
  5. Die Uniform der Mainzer Prinzengarde
  6. Prinzengarde-Uniform von 1893

Weblinks

Commons: Clemens Kissel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Clemens_Kissel“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 19. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.