Wappenbuch von den Ersten
Wappenbuch von den Ersten | |
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Originalausgabe | |
Genre | Universelles Wappenbuch |
Autor | unbekannt |
Erscheinungsjahr | 1379-1389 |
Standort | Bibliothek des Herold, Berlin Signatur: B 209 |
Deutsche Ausgabe | |
Buchtitel | Wappenbuch von den Ersten genannt „Codex Seffken.“ Der Urschrift aus dem Ende des 14. Jahrhunderts getreu nachgebildet von Ad. M. Hildebrandt Mit einem Vorworte und Bemerkungen von Gustav A. Seyler |
Verlag | C. A. Starke |
Erscheinungsjahr | 1893 |
Das Wappenbuch von den Ersten (auch Codex Seffken, Wapenbouch von den Sefken oder ähnlich genannt; Abkürzung: „ERS“ oder „ER“) ist eine Art Skizzenbuch, welches zwischen 1379 und 1389 mit 450 Wappendarstellungen auf 42 Folioseiten angelegt wurde, von denen einige farbig, viele aber gar nicht ausgeführt sind.
Darstellung und Provinienz
Der Urheber des Wappenbuchs von den Ersten ist unbekannt; er könnte ein niederrheinischer Herold oder Wappenmaler gewesen sein, da bevorzugt Wappen aus dem niederländischen und dem niederrheinischen Wappenkulturraum in dem Buch zusammengefasst sind.[1] Das Werk ist Stand 2021 Eigentum des Herold, Berlin. Es war 1871 vorübergehend in unbekanntem Besitz, wie Rudolf von Stillfried-Rattonitz im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit mitteilt:
„(Ich wende mich) durch diese Zeilen an das kunstverwandte Publikum. Ich meiner ein unter dem Titel
- »Dit is dat Wapenbouch von den Sefken«
auftretendes Manuskript, welches sich 1379 im Besitz des Bischofs von Lüttich (Arnoldus Horneus
, filius Domini ab Horne) befunden hat.[Anm. 1] Dasselbe (kl. Fol. auf Papioer, etwa 300 Wappen enthaltend) wurde mir vor 16 Jahren durch einen Antiquar zum Kauf angeboten, war aber von einem auswärtigen Konkurrenten mit Beschlag belegt, ehe ich den Handel abzuschließen vermochte. Es ist mir bisher nicht gelungen, zu ermitteln, wo dasselbe geblieben. Glücklicherweise habe ich einige Wappen daraus kopiert, von denen ich unter Angabe der Farben ein Probeblatt beifüge. Möchte jeder, der diese Zeilen liest und über den Verbleib des betreffenden Manuskriptes Auskunft erteilen kann, sich gütigst dieser Mühe unterziehen, oder noch besser, möge der beneidenswerte Eigentümer des Manuskripts sich zur Herausgabe desselben entschließen;- die Wissenschaft wie die Heroldskunst würden es dem opfermüthigen Manne Dank wissen.“
Nach Seyler ist der Standort des Wappenbuchs 1885-1890 weiter unklar:
„Auch diese Veröffentlichung hatte nicht das erwünschte Resultat. Das Wappenbuch ist bis jetzt verschollen geblieben.“
Im November 1891 erhielt Seyler jedoch „von einem bekannten süddeutschen Antiquar“ ein Schreiben, das letztlich zur Wiederfindung des Werkes und seiner Erwerbung durch den Verein Herold für dessen Vereinsbibliothek führte.
Nachdruck
Die Urhandschrift wurde von Adolf Matthias Hildebrandt nachgebildet und mit einem Vorwort und Bemerkungen von Seyler versehen und 1893 als Nachdruck veröffentlicht.
- Wappenbuch von den Ersten genannt „Codex Seffken.“ Der Urschrift aus dem Ende des 14. Jahrhunderts getreu nachgebildet von Ad. M. Hildebrandt Herz. Sachs.-Altenb. Professor. Mit einem Vorworte und Bemerkungen von Gustav A. Seyler Kgl. Preuss. Kanzleirath. J. A. Stargardt, Berlin, 1893. (Digitalisat der ULB Düsseldorf: urn:nbn:de:hbz:061:1-15231)
Kopie
Eine Kopie des Wappenbuchs aus dem Jahre 1578 befindet sich bei: UI, Arenberg Archiv, Brüssel.
- Beispielwappen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Biewer: Heraldik. In: Historische Hilfswissenschaften: Stand und Perspektiven der Forschung. Herausgegeben von Toni Diederich und Joachim Oepen. Köln, Weimar, Wien, 2005. S. 79. ISBN 3-412-12205-X. (Google)
- ↑ Rudolf von Stillfried-Rattonitz: Mittheilungen. In: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit. Nürnberg. 1871. No 1. Januar. S. 32 ff. (Digitalisat)
- ↑ Seyler, Gustav Adelbert: Geschichte der Heraldik. Wappenwesen, Wappenkunst, Wappenwissenschaft. In: J. Siebmachers großes Wappenbuch. Band A. Repgrografischer Nachdruck der Ausgabe Nürnberg 1885-1889 (1890). Neustadt an der Aisch. 1970. S. 538
Anmerkungen
- ↑ Nach Seyler irrt Stillfried, wenn er den Bischof Arnold von Lüttich als Besitzer des Wappenbuchs nennt -- vgl. dazu: Vorwort und Einleitung der Reproduktion des Wappenbuchs von 1893.