Finke

Aus Heraldik-Wiki
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Das Wappen steht fast einzig in seiner Art da


Der so grausam behandelte Adler dürfte wohl irrtümlich mit der Zeit aus einem (gestürzten) mit dem Balken überlegten Fluge entstanden sein, die hervorragenden verschnörkelten Teile mögen die falsche Darstellung veranlasst haben.


Wappen

Das alte bereits erloschene mecklenburgische Geschlecht der von Fincke zeigt im silbern Schilde einen gestürzten, fuss- und kopflosen schw. Adler, überzogen von einem rot-silbern geschachten Balken. Zimier: Schildbild auf ungekröntem Helme. Decken sch.-silbern.

Das merkwürdige, zuletzt und schon lange vorher geführte Wappen hat erst im Laufe der Zeit diese Gestaltung erhalten, denn das ursprüngliche Wappen war[1] im Schild: ein gestürzter (#) Flug mit „Binde". Helm: Offener (#) Flug.

Anmerkung

Diese „Binde" findet sich im frühen Mittelalter fast stets bei heraldischen Flügeln, die auch stets „gestürzt" sind, d. h. herabhängende Federn haben. Sie war ein integrierender Teil des Flügels und wurde erst späterhin durch Missverständnis als ein die Flügel belegender Querbalken angesehen. Ein Siegel von 1390 zeigt den nunmehrigen Balken „in Quadrate getheilt" (d. h. nochmals gespalten?) und ein Siegel von 1400 hat einen Zinnenbalken. Später wurde er geschacht, bis hierauf aus dem Fluge allmählich ein Adler ohne Kopf gemacht wurde. Man hat wohl die oben bogig zusammenstoßenden Schwungfedern als die Brust des Adlers und die Schnörkel an den oberen Saxen als Füße angesehen.

Zitat

Fineke, Vineke, Vinke. Dieses alte vornehme, sonst stets wohl begüterte, meklenburgische, anfänglich zu den Vasallen der Fürsten von Werle zählende Geschlecht erlosch 1796 mit dem F. meklenb. Kammerjunker Theodor Emil Friedrich v. F. Mit Sicherheit kann man zu seinen Ahnherren im 13. Jahrh. nur den, wie alle nächstfolgenden, Werlischen Vasallen Ritter Johann F. zählen. Dann folgen in der 1. Hälfte des 14. Jahrh. die Ritter Reinhold und Heinemann F. und die Knappen Günther, Konrad, Arnold und Michael F. Im Jahre 1352 ff. ist der Knappe Claus F. bezeugt, um 1360 Ritter Günther und 1385 Jasper F. auf Karow und Hamsdorf. Dann folgen Claus F. 1406, ein anderer Claus F., in der Vogtei Lage 1425-1441 gesessen, 1451, 1463 Günther auf Karow, 1475 Joachim F. desgl., 1506 Georg F. auf Grese (Amts Meklenburg), die Wittwe Joachims F. (der 1501 Karow besass) auf Buschmühlen (Ebend.), Jaspar F. auf Gnemern (Amts Bukow) und sel. Johanns F. Kinder auf Finkenwerder (Amts Goldberg), 1525 Georg F., 1530 Klaus F. auf Gnemern, 1559 Konrad F. auf Grese, 1593 Joachim F., 1621 Günther F. auf Karow, Jasper F. auf Kassow und Karow, Joachim und Georg F. auf Finkenwerder (Amts Plau), 1626 Kaspar F., Rittmeister u. s. w. Das Wappen der Familie ist sehr eigentümlich und steht fast einzig in seiner Art da. Vergl. v. Meding I p. 155.[2]

Einzelnachweise

  1. wie Dr. Crull in den Mekl. Jahrbb LII p. 129 angibt
  2. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 10. Abteilung: Ausgestorbener Mecklenburgischer Adel ( G.A. Von Mülverstedt). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1902.