Französische Überseegebiete

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Die französischen Überseegebiete sind Teile des französischen Staatsgebiets außerhalb Europas; im Wesentlichen handelt es sich dabei um ehemalige französische Kolonien. Insgesamt leben dort ungefähr 2,65 Millionen Menschen (Januar 2010). Nur die französischen Süd- und Antarktisgebiete und Französisch-Polynesien besitzen offizielle eigene Flaggen, die anderen Gebiete verfügen über inoffizielle Flaggen.

Auf Französisch werden die Überseegebiete formell als la France d’outre-mer bezeichnet. Bis zur Verfassungsreform vom 23. März 2003 war die offizielle Bezeichnung les DOM-TOM (Département d’outre-mer - Territoire d’outre-mer), was heute in der Umgangssprache noch verbreitet ist.

Seit dem 18. Mai 2007 ist das zuständige Überseeministerium (Ministère de l’Outre-mer) mit dem Innenministerium (Ministère de l’Intérieur) zusammengelegt (Ministre de l’Intérieur, de l’Outre-mer et des Collectivités Territoriales), zuständige Ministerin ist Michèle Alliot-Marie von der UMP, zuständiger Staatssekretär ist Yves Jégo, auch von der UMP.

Alle Überseegebiete sind, unabhängig von der Einteilung in départements d’outre-mer und collectivités d’outre-mer, französisches Staatsgebiet. Sie sind in beiden Kammern des französischen Parlaments und im Europäischen Parlament vertreten. Bei Europawahlen bilden alle Überseegebiete zusammen einen Wahlkreis, in dem drei Mitglieder des Europäischen Parlaments gewählt werden. Nachdem 2004 alle drei Sitze an Personen aus Réunion gegangen waren, ist seit der Europawahl 2009 je ein Sitz für die Überseegebiete im Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozean reserviert.

Frankreich und seine Überseegebiete

Die französischen Überseegebiete werden in folgende Kategorien unterteilt:

Départements et régions d'outre-mer (DOM-ROM)

Hauptartikel: Übersee-Departement

Die Départements und Régions d’outre-mer haben denselben Status wie die Regionen und Départements des französischen Festlandes. Dies ist im Artikel 73 der französischen Verfassung festgelegt.

DOM-ROM (die Gebiete gehören zum Gebiet der Europäischen Union, sind jedoch kein Schengen-Gebiet; sie haben den Euro als Währung):

Collectivité d’outre-mer (COM)

Die Collectivités d’outre-mer haben untereinander teils einen sehr unterschiedlichen Status. Generell besitzen sie aber Autonomie. Somit sind französische Gesetze dort nicht automatisch und erst nach einer ausdrücklichen Festlegung gültig. Dennoch sind sie vor allem außen- und verteidigungspolitisch abhängig von Frankreich. Seit 2004 wird in Übersee-Territorium (TOM = Territoire d'outre-mer) und Überseeland (POM = Pays d'outre-mer) unterschieden.

COM (diese Gebiete gehören zum Gebiet der Europäischen Union, sind jedoch Nicht-Schengen-Gebiet, Währung: Euro):

COM (diese Gebiete gehören nicht zum Gebiet der Europäischen Union, Währung: Euro):

COM (diese Gebiete gehören nicht zum Gebiet der Europäischen Union, Währung: CFP-Franc):

Collectivité sui generis (CSG)

Neukaledonien hat eine Sonderregelung in den Artikeln 76 und 77 der Verfassung und ist eine Collectivité sui generis mit dem CFP-Franc als Währung.

Terres australes et antarctiques françaises (TAAF)

Die Französischen Süd- und Antarktisgebiete haben eine eigene Verwaltung in Saint-Pierre auf Réunion. Rechtlich gesehen sind die TAAF ein Überseegebiet mit besonderem Status. Das Territorium umfasst die Inseln Amsterdam und Sankt-Paul, die Crozetinseln, die Kerguelen sowie das auf dem antarktischen Kontinent gelegene Adelieland, dessen Zugehörigkeit zum Territorium aufgrund des Antarktisvertrages jedoch völkerrechtlich nicht anerkannt ist. Seit dem 21. Februar 2007 gehören auch die Îles Éparses zu dem Gebiet. Das Gebiet ist bis auf acht ständig besetzte Stationen mit wechselnden Besatzungen unbewohnt.

Die TAAF sind kein Teil der EU.

Clipperton-Insel

Clipperton befindet sich im Staatseigentum Frankreichs. Die Insel hat keine Bewohner außer den Soldaten einer Garnison und darf ohnehin aus Gründen des Naturschutzes nur in Sonderfällen betreten werden.

Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Französische_Überseegebiete“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 06. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.