Das geheime Ehrenbuch der Fugger

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Das geheime Ehrenbuch der Fugger
Seite 18 aus dem Ehrenbuch der Fugger
(Fugger von der Lilie: Hans Fugger, Clara Widolff und Elisabeth Gfattermann; oben: Wappenschild mit dem ersten Warenzeichen der Fugger; unten: zwei Schilde mit Hausmarken)
Originalausgabe
Genre Wappenbuch,
Geschlechterbuch
Autor Clemens Jäger
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1545-1547,
Nachträge 1548/49
und 18. Jhr.
Anzahl Seiten 261 Blatt
Abmessungen (H x B) 45,5 x 35 cm
Standort Bayerische Staatsbibliothek
Inventarnummer BSB Cgm 9460[1]
abweichend: Cod.sim. 376
Seite 90; links: Hans Jacob Fugger, Auftraggeber des Ehrenbuchs der Fugger (mit dem gräflichen Wappen der Fugger, verliehen 1530)
 
Seite 6: Wappen der Linie „Fugger vom Reh“
 
Seite 11: Wappen der Linie „Fugger von der Lilie“
 
Seite 2: Herold mit dem Wappen der „Fugger von Kirchheim und Weißenhorn“
 
Seite 7: Herold mit dem Wappen der „Fugger vom Reh“
 
Seite 4: Wappendarstellung mit dem altem Warenzeichen der Fugger
 
Seite 5: Wappendarstellung mit einem jüngeren Warenzeichen der Fugger
 
Seite 1: Jesus SirachW-Logo.png fordert mit erhobenem Zeigefinger, der Fugger-Genealogie Respekt entgegen­zu­bringen
 
Ahnenprobe Hans Jakob Fuggers (Wappen im Zentrum: Fugger von Kirchberg und Weißenhorn; begleitet von: Fugger von der Lilie, Imhoff, Thurzó, Beck)

Das Geheime Ehrenbuch der Fugger (auch Ehrenbuch der Fugger, geheimes Ehrenbuch des Fuggerischen Geschlechts, kurz Geheimes Ehrenbuch, Fugger'sches Ehrenbuch oder ähnlich genannt; englisch The Secret Book of Honors of the Fugger Family) ist eine auf Fortschreibung angelegte Handschrift des 16. Jahrhunderts, die die Genealogie der Familie Fugger systematisch mit insgesamt 126 gemalten Porträts, mit prachtvoll gestalteten Ahnenproben und mit zahlreichen Wappen darstellt (ca. 78 ganzseitige Bildnisse und über 90 Seiten mit Bordüren).

Darstellung

Die Konzeption und die Texte des Werkes wurden von Hans Jakob FuggerW-Logo.png (1516-1575) bei dem Augsburger Geschichts­schreiber und Ratsdiener Clemens Jäger (ca. 1500–1561) um 1543 in Auftrag gegeben; die frühen „Illustrationen, Federzeichnungen in grauer und brauner Tinte, mehrheitlich mit Deck-, seltener mit Aquarellfarben sowie mit Gold- und Silbererhöhungen“ entstanden zwischen den Jahren 1545 und 1547 in der Werkstatt von Jörg Breu dem JüngerenW-Logo.png (um 1510-1547).[2]. Nachträge erfolgten in den Jahren 1548/49 sowie im 18. Jahrhundert.

Provenienz

Das Werk befand sich über 460 Jahre im Privatbesitz der Familie Fugger (zuletzt im Fuggermuseum Babenhausen). Hubertus Fürst Fugger-BabenhausenW-Logo.png entschloss sich, dieses Werk 2009 in die Bayerische Staatsbibliothek München zu geben. „Die Bibliothek der Fugger – sie waren einst die ersten großen Bibliophilen nördlich der Alpen – bildet dort seit der Übernahme 1571 durch Albrecht V.W-Logo.png, Herzog von Bayern, den Grundstock der Bayerischen Staatsbibliothek.“[3]

„Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Als Zuwendungsgeber werden genannt: Ernst von Siemens-Kunststiftung, Kulturstiftung der Länder, Bayerische Landesstiftung, Bundesbeauftragter für Kultur und Medien, Volkswagenstiftung, Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung.“

Börsenblatt (2009)[4]

Inhalt

Nach Häberlein wurde das Werk „zum Zwecke der familiären Traditionsbildung und der Erinnerung an frühere Generationen“ angelegt.[5]

Im ersten Teil des Werkes werden die Fugger von der LilieW-Logo.png, beginnend mit dem Ahnherr und Gründer der Handels-Dynastie Hans Fugger († 1408/09), der im Jahre 1367 als Landweber aus Graben in die freie Stadt Augsburg gekommen war, bis zu Octavianus Secundus FuggerW-Logo.png (1549–1600) präsentiert. „Im späten 18. Jahrhundert wird (die Genealogie) mit einer eher schablonenhaften Wappenfolge um die Stammreihe für die Fugger von Kirchberg und WeißenhornW-Logo.png ergänzt.“[2]

Der zweite, weniger prachtvoll ausgearbeitete Teil beinhaltet die Genealogie der Fugger vom RehW-Logo.png. Sie beginnt mit Andreas Fugger (Sohn des Hans Fugger, † 1457) und endet um 1545 mit Anna Fugger. „Weitere Blätter sind leer beigebunden.“[2]

Digitalisat

Literatur

  • Gregor RohmannW-Logo.png; Johannes Burkhardt (Hrsg.): Das Ehrenbuch der Fugger. 2 Bände. Augsburg, Wißner Verlag, 2004. (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft Reihe 4, Bd. 30,1-2 / Studien zur Fuggergeschichte 39,1-2). ISBN 3-89639-445-2. (Rezension auf H-Soz-u-Kult)
    Teilband 1: Darstellung - Transkription - Kommentar
    Teilband 2: Die Babenhausener Handschrift (farbiger Faksimileband)
  • Max Jansen: Studien zur Fugger-Geschichte. Erstes Heft: Die Anfänge der Fugger (bis 1498). Dunker & Humblot, Leipzig, 1907. Beilage 1: Das Geheime Ehrenbuch des Fuggerischen Geschlechts. S. 73—75 (Google)
  • Alexander Kagerer: Macht und Medien um 1500: Selbstinszenierungen und Legitimationsstrategien von Habsburgern und Fuggern. Band 23 von Deutsche Literatur. Studien und Quellen. Berlin/Boston, Walter de Gruyter, 2017. ISBN 311053911X

Einzelnachweise

  1. Ausgewählte Einzelbilder außerdem verfügbar unter der Signatur Cod.sim. 376.
  2. 2,0 2,1 2,2 Claudia Fabian: Hochrangige Erwerbungen für die bayerische Staatsbibliothek. Ankauf von zwei Fugger-Genealogien im Sommer 2009. In: Bibliotheksmagazin. Mitteilungen aus den Staatsbibliotheken in Berlin und München. 1/2010. Berlin und München 2010. S. 3-10.
    (Pdf icon.png PDF- 1,57 MB, abgerufen: 15. Oktober 2019)
  3. Kulturstiftung der Länder, Pressemitteilung: Die Bayerische Staatsbibliothek München erwirbt das kostbare „Geheime Ehrenbuch der Fugger“ von 1545-48 (..) Berlin, 2009. (Pdf icon.png PDF- 79,45 KB, abgerufen: 16. Oktober 2019)
  4. Börsenblatt: Bayerische Staatsbibliothek: Fugger-Handschrift und Druck erworben. 7. September 2009, abgerufen am 16. Oktober 2019 (deutsch).
  5. Mark Häberlein: Die Fugger: Geschichte einer Augsburger Familie (1367-1650). 2006. Stuttgart, W. Kohlhammer, 2006. S. 11. ISBN 3170184725