Heinrich Ahrens (Bildhauer)

(Entwurf von Oskar Roick, ausführlich auf der Interneseite von Bernhard Peter besprochen.)[1]
Heinrich Ludwig Remigius Ahrens (* 11. März 1845 in Hannover; † 18. Mai 1904 ebenda) war ein deutscher Versicherungsbeamter, Bildhauer, Steinbildhauer und Heraldiker sowie Autor zur Geschichte der Stadt Hannover.[2]
Leben und Wirken
Geboren als Sohn des Schuhmachermeisters Christian Ahrens in der Residenzstadt des Königreichs Hannover, erlernte Heinrich Ahrens die Kunst des Bildhauens bei Carl Dopmeyer
. Seine Lehrjahre absolvierte er bei Dillmann in Frankfurt am Main.[3] 1867 machte sich Ahrens selbständig und heiratete Sophie Richter (das Paar hatte eine Tochter). Ahrens trat mit mehreren Schriften zur Stadtgeschichte Hannovers hervor, darunter in dem 1893 von Rudolf Kempf
gestalteten und von Georg Alpers junior
verlegten Mappenwerk Alt Hannover mit 30 großformatigen Bildtafeln und 96 im Lichtdruck
reproduzierten Bildvorlagen,[2] deren Einband A. Harbers & Brager
druckte.[4] Seit der Errichtung der hannoverschen Landesversicherungsanstalt
arbeitete Heinrich Ahrens auch als Inspektor der Einrichtung (Versicherungsbeamter von 1890 bis 1900).[2] Ahrens erlag 1904 einem Schlaganfall.[2]
Familienwappen
Bernhard Peter beschreibt 2012 das Wappen von Ahrens nach dem Entwurf eines Exlibris von Oskar Roick folgendermaßen:
Blasonierung:
„Iin rot-golden geteiltem Schild drei goldene Ähren an grünen Stielen, die mittlere pfahlweise gestellt, die äußeren außen je mit einem grünen, nach unten abgeknickten Blatt versehen und nach außen gebogen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken die drei Ähren wie beschrieben zwischen einem rot-golden geteilten Paar Büffelhörner. Als Schildhalter dient ein Herold mit federgeschmücktem Barett und adlergeschmücktem Tappert.“
-- Bernhard Peter (2012)[1]
1992 blasonieren die Autoren im Biographischen Lexikon der Heraldiker das Familienwappen Ahrens dagegen etwas abgewandelt:
Blasonierung:
„In rot-golden geteiltem Schilde oben drei grüngestielte goldene Roggenähren, die beiden äußeren je mit einem auswärts gerichteten geknickten grünen Blatt, unten zwei durch einen roten Balken miteinander verbundene rote Räder. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken zwischen zwei rot-golden geteilten Büffelhörnern die drei Ähren wie im Schilde.“[3]
Werk
Heraldisches Wirken
Ahrens kam zirka ab 1867 sowohl bei dekorativen Aufträgen als auch bei der Schaffung von Grabmälern regelmäßig mit Fragen der Heraldik in Berührung. Seit 1886 betätigte er sich als selbstständiger, heraldischer Schriftsteller, „eine Einführung in die Heraldik erfuhr er durch Dr. Grote und Maximilian Gritzner“.[3] 1888 wurde er Mitbegründer des Heraldischen Vereins Zum Kleeblatt von 1888 zu Hannover,[2] dessen Vorsitz er im selben Jahr übernahm und dieses Amt bis 1904 führte.[5] Zudem gab Ahrens die Heraldischen Schriften heraus.[2]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Geschichte der Garten-Gemeinde in der Königl. Residenzstadt Hannover. Zum Besten der St. Pauluskirche zu Hannover, Hannover: Schlütersche Buchdruckerei, 1883
- Herrenhausen und seine Sehenswürdigkeiten. Führer durch Herrenhausen und seine Sehenswürdigkeiten. Cruse, Hannover 1887.
- Hannoversche Landschafts- und Städtewappen. Mit 89 Wappenabbildungen auf 20 Tafeln in Photolithographie und Farbendruck. Selbstverlag, Hannover 1891.
- Georg Alpers junior (Hrsg.), Heinrich Ahrens (Text), Rudolf Kempf (Ill.): Alt-Hannover. Georg Alpers junior, Hannover 1893.
- Das deutsche Reichstagshaus in seinem heraldischen Schmucke und seinen Inschriften. In: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 23, 1895, S. 419–461 (auch separat Ost, Hannover und Leipzig 1896).
- 20 Aufsätze in der Monatszeitschrift Der Deutsche Herold und in Mitteilungen Kleeblatt, überwiegend zu Themen der Kommunalheraldik in Niedersachsen, sowie zu Hausmarken[3]
Literatur
- Franz Rudolf Zankl
: Nachwort, in: Schönes Alt-Hannover. Ansichten der königlichen Haupt- und Residenzstadt (frühere Ausgabe: Georg Alpers junior
(Hrsg.), Heinrich Ahrens (Text), Rudolf Kempf (Ill.): Alt-Hannover, Hannover: Georg Alpers junior, 1893), Nachdruck der Ausgabe von 1893 unter Verwendung des Originals in der Niedersächsischen Landesbibliothek
unter der Signatur XII. B.1.2.b, 391 2o, mit einem Nachwort von Franz Rudolf Zankl. Schlütersche Verlagsanstalt und Druckerei, Hannover 1981, ISBN 3-87706-187-7, S. 67–72, hier: v. a. S. 67f.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1
Bernhard Peter: Historische heraldische Exlibris (29) – Internet. Abgerufen: 22. Oktober 2019
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 Franz Rudolf Zankl: Nachwort (siehe Literatur)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 2 (664 S.).
- ↑ Vergleiche die Angaben auf dem Titelbild
- ↑ N. N.
: Ehrenvorsitzende ... Vorsitzende ... auf der Seite zum-kleeblatt.de; Ehrenvorsitzende des Heraldischen Vereins „ZUM KLEEBLATT“
(Mementovom 12. November 2014 im Internet Archive
) als PDF-Dokument, zuletzt abgerufen am 11. November 2014
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Personendaten | |
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NAME | Ahrens, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Ahrens, Heinrich Ludwig Remigius (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Steinbildhauer, Heraldiker, Sachbuchautor zur Geschichte Hannovers und Herausgeber |
GEBURTSDATUM | 11. März 1845 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 18. Mai 1904 |
STERBEORT | Hannover |