Heinrich Hußmann (Grafiker)
Heinrich August Hußmann, auch Hussmann (* 15. Juli 1899 in Staßfurt; † 3. Juli 1982 in Köln) war ein deutscher Kunstprofessor, Heraldiker, Typograf und angewandter Grafiker.
Leben
Hußmann machte von 1915 bis 1919 eine Lehre als Zeichner in einer Glasmalerwerkstatt. Von 1919 bis 1924 studierte er Malerei an der Staatlichen Akademie für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig. Von 1924 bis 1925 war er künstlerischer Leiter der Großbuchbinderei E. A. Enders in Leipzig, von 1925 bis 1927 künstlerischer Leiter in der Entwurfsabteilung der Böhmischen Glasindustrie Karlsbad. Anschließend arbeitete er als freiberuflicher Maler, (Buch-)Grafiker und Bühnenbildner und Kostümentwerfer und Schüler von Fernand Léger in Paris.
Er wurde 1928 von Richard Riemerschmid als Professor für Angewandte Grafik an die Kölner Werkschulen berufen und blieb dort bis zu seiner Pensionierung 1965. Zu seinen Schülern gehörte unter anderem Eduard Prüssen und Anton Wolff.
Seine disziplinierte Lehrpraxis fasste er in den Büchern „Deutsche Wappenkunst“ (1942), „Über das Buch“ (1968), „Über deutsche Wappenkunst“ (1973) und „Über die Schrift“ (1977) zusammen. Diese Bücher vermitteln einen ungefähren Eindruck vom künstlerischen Stil des Grafikers Hußmann, der weit über tausend Entwürfe für Buchumschläge und -einbände erstellte.
Familienwappen
Blasonierung:
„In Blau auf goldenem Schildfuß ein silbernes Stufengiebelhaus mit fünf (1, 2, 2) schwarzen Fenstern und einer schwarzen Tür. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein Mannesrumpf in silbern-blau gespaltenem Gewande und silbern aufgeschlagenem langen blauen Spitzenhut.“[1]
Heraldisches Wirken
Hußmanns ästhetischer Einfluß auf die Heraldik des 20. Jahrhunderts ist betrefflich, wenn man den Autoren des biographischen Lexikons der Heraldiker folgt. Dort heißt es:
„Hußmann gehört zu den wenigen vielseitig begabten Künstlern, von denen - wie bei Otto Hupp (siehe dort) -- einen nachhaltige Wirkung ausgegangen ist, obwohl die Zahl seiner Wappenentwürfe an sich klein blieb. Durch das erstmalig 1942 in einer Auflage von 64.000 Stück erschienene Bändchen »Deutsche Wappenkunst« (..) hat er der Heraldik ungezählte neue Freunde unter den bisher ungewappneten Bevölkerungskreisen gewonnen (..)“
Heraldiker im Zeichen des Nationalsozialismus
In der Zeit von 1933 bis 1945 war Hußmann gefragter Wappenkundler und Buchgestalter, wobei seine Ästhetik und sein Sprachduktus vom Nationalsozialismus geprägt sind. Beispielsweise verzichtet er in seinem Werk „Deutsche Wappenkunst“ (1942) nicht darauf, Hinweise auf den unheraldischen Reichs-/Parteiadler darzustellen oder sich mit Runenzeichen im Kontext der Heraldik zu beschäftigen.
Schriften
- Deutsche Wappenkunst. Insel, Leipzig 1935; überarbeitete Auflage der Ausgabe von 1942: Über deutsche Wappenkunst. Pressler, Wiesbaden 1973.
- mit Walter Ferdinand Kemper: Die vier Grundalphabete Kölner Schreiber, geschrieben und in Holz geschnitten. Kunsthandwerkschule der Hansestadt Köln, Köln 1940
- Über das Buch: Aufzeichnungen aus meinen Vorlesungen. Pressler, Wiesbaden 1968.
- Über die Schrift: Aufzeichnungen aus meinen Vorlesungen. Pressler, Wiesbaden 1977.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 234 f. (664 S.).
Weblinks
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Heinrich_Hußmann_(Grafiker)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 16. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Hußmann, Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Buchgestalter und Wappenkundler |
GEBURTSDATUM | 15. Juli 1899 |
GEBURTSORT | Staßfurt |
STERBEDATUM | 3. Juli 1982 |
STERBEORT | Köln |