Herre von Axone

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Herre von Axone (von einigen als herre von Arone, herre von A[t]tone transkribiert, von anderen als Herr von Exen ausgelegt)[1][2] ist in einer „kurzgefaßten Stadtchronik des 15. Jahrhunderts“[3] der Name eines Jagdherrn und vorgeblichen Gründers der ursprünglichen Burg Hagenau; seine Identität ist umstritten beziehungsweise unklar, seine Existenz vermutlich eine Legende, die „uns die Alten“ über die Burg-/Ortsgründung von HagenauW-Logo.png „sagen“.

Leben

Über Herre von Axone ist nur bekannt, was Autoren des 19. bis 21. Jahrhunderts aus einer Chronik aus dem 15. Jahrhundert berichten. Leonhard fasst es folgendermaßen zusammen, wobei er offen läßt, ob es sich bei dem Herrn von Axone um eine Legende oder eine historisch greifbare Person handelt:

„Eine Chronik aus dem 15. Jahrhundert berichtet, daß ein Herr von Axone, im Hagenauer ForstW-Logo.png jagend, die günstige Lage einer Insel der ModerW-Logo.png erkannte und dort die Burg Hagenau erbauen ließ. Wenn der Nachricht gefolgt werden kann, muß dieser Herr von Axone den Heiligen WaldW-Logo.png als Allod besessen haben oder aber Lehensträger des Reiches gewesen sein.“

Karl Werner Leonhard (1969)[4]

Gleichsetzung

Einige Autoren nehmen an, dass der „Herre von Axone“ keine legendäre Erscheinung ist; sie identifizieren ihn als Grafen Hugo IV. von EgisheimW-Logo.png[5]:

„Nach Hanauer ist der Burgenbauer mit dem Grafen Hugo IV. von Egisheim identisch.“

Karl Werner Leonhard (1969)[4]

Hanauer stützt seine Vermutungen mit umgangssprachlichen und etymologischen Anmerkungen:

„(Die Eberhartigenen) haben auch von der Geschichte einen anderen Namen erhalten; man nennt sie Grafen von Egisheim. Nun aber, wenn Egisheim in den lateinischen Urkunden und Annalen des X. und XI. Jahrhunderts unter den Formen Egesheim, Egensheim, Egenesheim etc. vorkommt, so heisst es doch noch heute und hiess von jeher in der Volksspracbe Exen. Da nun die Egisheimer das Grafenamt im Nordgau geführt haben, so glauben wir nicht fehlzugehen, wenn wir in dem herren von Axone einen Herrn von Exen, einen Egisheimer erkennen und zwar am wahrscheinlichsten den Grafen Hugo IV.“

Auguste Hanauer; Joseph Klélé (1900)[1]

Die neuere Forschung merkt dagegen an, dass Hanauers Mutmaßungen nicht stichaltig sind:

„Die Hinweise auf eine vor Herzog Friedrich II. von Schwaben zurückgehende Gründung und die Deutung des »Herren von Axone« als eine einen Grafen von Egisheim sind hierbei zu schwach, als daß sie Argumentationskraft besäßen.“

Daniel Ziemann (2005)[3]

Heraldik und Sphragistik

2023 sind weder ein Wappen oder noch ein Siegel für den Herre von Axone (auch nicht für einen Herrn von Exen) bekannt.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Auguste Hanauer; Joseph Klélé: Das alte Statutenbuch der Stadt Hagenau. Hagenau 1900 (staatsbibliothek-berlin.de): „Also uns die Alten sagent, Do wart die Burg zum Ersten Erhaben. Es kam zu eyme mole das eyn Herre von Axone für Jagen In disem vorgeschriben heiligen forst mit sinen dyenern vyl, die do mit Ime fuͤrent.“
  2. Heinrich WitteW-Logo.png: Der heilige Forst und seine ältesten Besitzer 2. Gründung der Burg und der Stadt Hagenau. In: Badische Historische Kommission (Hrsg.): Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Neue Folge. Band 52, Nr. XIII. J. Bielefeld's Verlag, Karlsruhe 1898, S. 389–424 (Internet Archive).
  3. 3,0 3,1 Daniel Ziemann: Die Staufer - Ein elsässisches Adelsgeschlecht? In: Hubertus Seibert; Jürgen Ddendorfer (Hrsg.): Grafen, Herzöge, Könige. Der Aufstieg der frühen Staufer und das Reich (1079-1152). Band 18. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-4269-8, 5. Hildegard, der Heilige Forst und Hagenau, S. 100–133, doi:10.11588/diglit.34732 (uni-heidelberg.de): „Also uns die alten sagent: so wart die burg zum ersten erhaben. Es kam zu eyme mole, das eyn herre von Axone für iagen, in disem vorgeschribn heiligen forst mit sinen dyenern vyl, die do mit ime fuurent.“
  4. 4,0 4,1 Karl Werner Leonhard: Hagenau als Beispiel einer Staufischen Kaiserpfalz. In: Kurt Albrecht (Hrsg.): Die Staufer. Herkunft und Leitung eines Geschlechts. Band 2. Verlag Die Karawane, Ludwigsburg 1969, S. 127–132.
  5. Hugo VI.; Graf im Nordgau und Graf zu EgisheimW-Logo.png; um 1000 ⚭ Heilwig von DagsburgW-Logo.png († 1046; Tochter von Ludwig)