Hornburg (Patrizier)
Hornburg (machmal in der Literatur auch Hornberg genannt) ist unter anderem der Name eines alten Patriziergeschlechts zu Rothenburg ob der Tauber. Die Familie, die um 1600 aus Mangel an standesgemäßen Ehepartnern ausstarb, trug nach Siebmachers Wappenbuch ihren Namen von der Hornburg bei Gaggstadt und der Stammvater soll ein „unechter Abkömmling“ der Familie „von Hornburg“ gewesen sein.[1] Die Rothenburger Geschlecht gehörte zu den reichsten und mächtigsten im Rat der Stadt.
Geschichte
Im Jahre 1281 wurde das der Jungfrau Maria geweihte Franziskanerkloster Rothenburg ob der Tauber durch Hermann von Hornburg, Schultheiß u. a. gegründet. Walter von Hornburg war Ritter des Deutschen Ordens (Franken 1295)[2].
Im Jahre 1313 erwirbt der Rothenburger Bürger Leupold Hornberg das Gut Gebenhagen von der Familie von Hornburg. 1321 verkaufte er mit seiner Frau Ysenburg ihr Gut zu Bebenweiler an das Spital in Rothenburg.
Im Jahre 1375 war die Familie Hornburg von einem Mißverhältnis zwischen sinkenden Agrarpreisen und steigenden sonstigen Unkosten betroffen. Von Siegfried Hornburg und seinem Sohn sind aus dieser Zeit Beschwerdeworte überliefert: Es sei “der rat nit redlich bestellt,” denn “die pfützen giengen uff und die guten brunnen verdorben”; “es muest noch anders sten oder ir 10 müsten die köpff dorumb geben.” Ein Jahr zuvor, 1374, war Siegfried (Seifrid) Schiedsrichter zwischen dem Geschlecht derer von Nordenberg und dem Deutschen Orden (gesiegelt mit dem Schilde, Turm von Jagdhorn überhöht). 1377 wurde Siegfried nach Siebmacher „mit seinen Söhnen Heinrich, Conrad, Heinrich und Dietrich aus dem Rathe ausgeschlossen, starb 1385 in Armuth.“
1392 wird Heinrich Hornburg als Zeuge angeführt (derselbe wurde angeblich 1340 auch Hertlein von Hartratshofen genannt).
Im Jahre 1544 führte Johann Hornburg endgültig die Reformation in Rothenburg ein.
Für 1600 Gulden verkauft im Jahre 1572 nach Siebmacher der Rothenburger Bürger Sebald Hornburg Güter und Gülten zu Oestheim (bei Gailnau) an die Stadt Rothenburg.
Wappen
Das Wappen des Geschlechts variiert: Grundsätzlich zeigt es über einem schwarzen Zinnenturm ein rotes Horn. Die Schildfarbe wird in der Literatur mit Silber angegeben, erscheint aber in Wappendarstellungen teilweise in Gold. In der Helmzier befindet sich mal ein Männer-, mal ein Frauen-, mal ein Mohrenrumpf ohne Arme, mit je einem Fledermaus-/Drachenflügel an den Schläfen.