Liste der paderbornischen Adelsgeschlechter
Im Fürstbistum Paderborn (ca. 14. Jh. bis 1802) konnten sich im Zuge der zunehmenden Territorialisierung eine große Anzahl von Adelsgeschlechtern etablieren. Sie bildeten den wichtigsten Landstand und übten insbesondere über das Domkapitel große Macht im geistlichen Fürstentum aus. Der Adel des Landes repräsentierte nicht nur die Macht sondern "buchstäblich war"[1] das Territorium.
Seit 1400 ausgestorbene Geschlechter
Diese Liste umfasst auch die abgewanderten und ständisch abgesunkenen Rittergeschlechter.[2]
Jahr | Name | Besitz (Schwerpunkt) | Besitznachfolger |
---|---|---|---|
1403 | Schuwe | Borgholz | von Westphalen |
1430 | Marschall | Warburg/Lichtenau | Spiegel/von Vlechten |
1432 | Schultheiß | Warburg | von Pappenheim |
1439 | von Wewer | Wewer | von Imbsen |
ca.1445 | von Verne | Verne | Krevet |
ca.1455 | von Heerse | Herbram u.a. | von Westphalen/von Haxthausen |
1460 | von Vlechten | Lichtenau u.a. | Spiegel/von Oeynhausen |
1463 | von Driburg | Himminghausen | von Schilder u.a. |
1463 | Raben von Calenberg | Calenberg | Bischof |
1473 | von Elmeringhusen | Lippspringe | von Haxthausen |
1484 | von Holthusen | Holzhausen | von der Borch |
ca. 1500 | von Welda | Welda | von Haxthausen, dann von Brackel |
ca. 1520 | von Anreppen | Anreppen/Bentfeld | von Suchtrop, dann von Hörde zu Boke |
ca. 1546 | Stapel | Paderborn | Domkapitel |
1575 | von Dinkelburg | Borgentreich | von Westphalen |
1578 | von Hörde zu Boke | Boke | von Alten/von Heiden, dann von Fürstenberg |
1638 | Krevet | Salzkotten/Verne | von Brenken/von Imbsen |
1661 | von Büren | Herrschaft Büren | Jesuiten |
1719 | von Niehusen | Niesen | von Bocholtz |
1733 | von Falkenberg | Herstelle | von Spiegel |
1767/97 | von der Lippe | Vinsebeck | von Wolff-Metternich |
1790 | von Asseburg | Hinnenburg | von Bocholtz |
1797 | von Schilder | Himminghausen | von Mengersen |
Adelsgeschlechter 1444 bzw. 1662
Eine exakte Auflistung aller Adelsfamilien ist heute nicht mehr möglich. Gillner nähert sich der Gesamtliste vor allem durch zwei Quellen an: ein Manuskript des paderbornischen Domscholasters Dietrich von Engelsheim aus dem Jahre 1444 und einem Wappenbuch von 1662.[3]
- von Anreppen (nur 1444 genannt)
- von Bruck (nur 1662 genannt)
- von Büren (nur 1444 genannt)
- Rabe von Canstein (nur 1662 genannt)
- Krevet (nur 1444 genannt)
- von Dinkelburg (nur 1444 genannt)
- von Elmeringhusen (nur 1444 genannt)
- von Graffen (nur 1444 genannt)
- von Herste (nur 1444 genannt)
- von Heyen (nur 1444 genannt)
- von Holthusen (nur 1444 genannt)
- von Horhusen (nur 1444 genannt)
- von Imbsen
- von Juden
- von Kanne
- von Ketteler (nur 1662 genannt)
- von Langen (nur 1444 genannt)
- von Luthardessen (nur 1444 genannt)
- von Mengersen (nur 1444 genannt, aber nicht ausgestorben) (Erbtormeister)
- von Modexen (nur 1444 genannt)
- von Naten (nur 1444 genannt)
- von Niehusen
- von Ossen (nur 1444 genannt)
- Rabe von Pappenheim (nur 1444 genannt)
- Rabe von Calenberg (nur 1444 genannt)
- von Rebock (nur 1444 genannt)
- von Rost (nur 1662 genannt)
- von Scharfenberg (nur 1444 genannt)
- von Schele (nur 1444 genannt)
- von Schilder (Erbtormeister)
- von Sesberg (nur 1444 genannt)
- von Siddessen (nur 1444 genannt)
- von Spiegel (zu Desenberg (Erbschenk) bzw. zu Peckelsheim (Erbmarschall))
- von Stapel (nur 1444 genannt) (Erbtruchsess)
- von Sunrike (nur 1444 genannt)
- von Valepagen (nur 1444 genannt)
- von Verne (nur 1444 genannt)
- von Vlechten (nur 1444 genannt)
- von Voswinkel (nur 1444 genannt)
- von Welda (nur 1444 genannt)
- von Winzigerode (nur 1444 genannt)
- von Wrede (nur 1662 genannt)
Erbämter des Stiftes
Im 18. Jahrhundert werden 6 Erbämter aufgeführt: von Stapel (Erbtruchsess), von Spiegel zu Desenberg (Erbschenk), Spiegel zu Peckelsheim (Erbmarschall), von Schilder (Erbtormeister), von Haxthausen (Erbhofmeister und Erbkämmerer), von Westphalen (Erbküchenmeister)[4] Das Hofamt des Erbtorwächters wurde später von denen von Mengersen ausgeübt[5]
Siehe auch
- Fürstbistum Paderborn
- Kategorie: Adelsgeschlecht
- Kategorie: Dynastie
- Kategorie: Individuelle Familie
Literatur
- Rainer Decker: Die Ritterschaft des Hochstiftes Paderborn. Paderborn 1982 (Heimatkundliche Schriftenreihe der Volksbank Paderborn 13).
- Bastian Gillner: Unkatholischer Stiftsadel. Konfession und Politik des Adels im Fürstbistum Paderborn (1555–1618). Münster 2006, ISBN 978-3-87023-107-1 (Forum Regionalgeschichte 13).
- Diether Pöppel: Das Hochstift Paderborn: Entstehung und Entwicklung der Landeshoheit. Paderborn 1996, ISBN 3-87088-815-6.
- Heinrich Schoppmeyer: Geschichte des Hochstifts Paderborn und des Paderborner Landes. In: Josef Drewes (Hrsg.): Das Hochstift Paderborn: Portrait einer Region. 2. Auflage. Paderborn 1997, S. 9–30.
Weblinks
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Liste_der_paderbornischen_Adelsgeschlechter“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 22. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.