Schaumünze

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Der Ausdruck Schaumünze (auch Schaugeld, Schaudukaten, Schaugroschen, Schaugulden, Schaupfennige, Schautaler o. ä.) bezeichnet eine MünzeW-Logo.png, „die aus einem bestimmten Anlass geprägt wird und keinen Geldwert hat (GedenkmünzeW-Logo.png, Gedenkprägung)“[1].

Eine Schaumünze gleicht -- im Gegensatz zur MedailleW-Logo.png -- in der Regel in Maß, Gewicht und Nennwert einer Umlaufmünze. Ihr eigentlicher Zweck ist jedoch nicht der Einsatz als Zwischentauschmittel. Schaumünzen sind als Erinnerungsstücke und kostbare Geschenke gedacht. Sie wurden in aufwendiger Verarbeitung geschaffen und sorgfältig geprägt. Ursprünglich Schöpfungen der italienischen Renaissance (zum Beispiel als Scudo d'oro), die das Selbstbewusstsein der oft rasch emporgekommenen Fürsten dokumentieren sollten, und an antike Vorbilder angelehnt waren, verbreiteten sich auch in Deutschland seit der Zeit Kaiser Maximilian I. rasch. Schaugroschen, -pfennige, -gulden, -taler ("Prämientaler") und -dukaten, die zu besonderen Anlässen - zum Beispiel für Prämierungen bei Preisschießen, Taufen, Hochzeiten, Todesfällen, guten Schulabschlüssen oder sonstige Anlässen - als Erinnerungsstücke, oft mit einem vielfachen Nennwert der Umlaufmünze geprägt wurden. Die Schaumünzen wurden dann häufig als Geschenke weitergegeben oder gar vom Fürsten offiziell verliehen und können teilweise auch als Vorläufer der heutigen Orden angesehen werden ("Gnadenpfennige"). Diese Sonderprägungen wurden gelegentlich auf Dickschrötlingen (genannt Münz-Löser) oder als Klippen (eckige Münzen) ausgeführt. Sie waren gelegentlich schon mit Henkeln oder Ösen versehen, so dass sie am "(Hosen-)Band" getragen werden konnten.

Besonders im 18. Jh. gab es Abschläge von geringwertigen Pfennig- oder Groschenprägestempeln auf hochwertigen Gold- oder Silberschrötlingen, die dann anlässlich von Münzstättenbesuchen hochgestellter Persönlichkeiten als Geschenke - neben offiziellen Münzbesuchstalern - verteilt wurden. Abschläge von zum Beispiel Dukatenstempeln auf minderwertigen Kupferschrötlingen können dagegen meist als Arbeits- oder Qualitätskontrollen der Prägestempel bezeichnet werden.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vgl. Duden-online: Schaumünze. Abgerufen am 14. September 2012.


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Schaumünze“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 14. September 2012 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.