Alfred Anthony von Siegenfeld

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Wappen Alfred Anthony Freiherr von Siegenfeld
(nach Hugo Gerhard Ströhl; Heraldischer Atlas, 1899)

Alfred Anthony Freiherr von Siegenfeld (auch Alfred Reichsritter Anthony von Siegenfeld und Adlersfeldt; * 26. Juni[1] 1854 in Graz; † 5. November 1929 in Wien) war ein österreichischer Heraldiker und Archivar.

Leben

Siegenfelds Vorfahren stammten aus Aachen, sein Großvater Franz war GeneralmajorW-Logo.png († 1815), sein Vater Josef war RittmeisterW-Logo.png († 1886). Er studierte in Graz PhilosophieW-Logo.png und Jus, 1873 verbrachte er ein Studienjahr in Göttingen. 1877 trat er als Berufsoffizier in die Armee ein, absolvierte zwischen 1880 und 1882 die Wiener Kriegsschule und diente in den folgenden Jahren bei verschiedenen Dragoner-W-Logo.png und Ulanenregimentern, im Generalstab und bei den Honvedhusaren als Rittmeister. Sigenfeld versuchte bereits 1882 eine Anstellung im Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu erlangen. 1894 trat er schließlich in das Archiv ein, damals als Konzipist 2. Klasse. 1897 wurde er Archivkonzipist 1. Klasse, 1905 Ahnenprobenexaminator beim Oberstkämmereramt, im gleichen Jahr ständiger ReferentW-Logo.png im Gremium der Zentralkommission zur Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, am 22. Mai 1905 erhielt er den Titel und Charakter eines Haus-, Hof- und Staatsarchivars, 1911 wurde er zum Sektionsrat ernannt, 1913 erfolgte die Beförderung zum 2. Vizedirektor, 1917 der Titel und Charakter eines Hof- und MinisterialratesW-Logo.png. Am 30. November 1918 trat Siegenfeld in den Ruhestand.

Alfred Anthony von Siegenfeld war ein Onkel desPsychoanalytikers Otto GrossW-Logo.png und ein Cousin von dessen Vater, des Kriminologen Hans GrossW-Logo.png.

Familienwappen

Wappen (1528):
„Geteilt. Oben in Silber ein schwarzer Adler; unten in Roth goldener mit einer rothen Rose belegter, schrägrechter Balken.- Kleinod: auf der Helmkrone vor einem Silber und Schwarz und einem Roth und Gold geteilten Horn ein schwarzer Adler; Decken: schwarz-silbern und roth-golden.“[2]

Wappen (1766):
„Geviert

  • 1 und 4 in Rot ein goldener Löwe; in den Pranken ein goldenes Rennfähnlein haltend
  • 2 und 3 geteilt, oben in Silber ein schwarzer Adler, unten in Blau ein silberner Turm.

Auf dem gekrönten Helm mit rechts rot-goldener, links blau-silberner Decke der Löwe wachsend zwischen zwei roten Büffelhörnern“[3]

Wirken

Siegenfeld galt als die erste Autorität der gesamten k. u. k. Monarchie in genealogisch-heraldischen Fragen. Er erarbeitete im dienstlichen Auftrag u.a die Gutachten betreffend die Vertretung der Okkupationsländer Bosnien und Herzegowina im ungarischen Königstitel, das Gutachten über die Zusammenlegung des erzherzöglich österreichischen und gräflich Chotekschen Wappens anlässlich der Heirat des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand mit der Sophie Gräfin ChotekW-Logo.png. Siegenfeld erstellte als Mitglied der Kommission zur Neuschaffung eines gemeinsamen Staatswappens für die Schilder und Stempel der Ämter, die Fahnen des Heeres, die Flaggen der Marine und die Standarten des Hofes die dafür notwendigen historischen Gutachten (1903–1917). Im Archiv selbst war Siegenfeld für die reiche Urkundensammlung und die Reichsregisterbücher zuständig. Er legte auch die Sammlung von Todes- und Vermählungsanzeigen an, die bis heute unter dem Namen "Partezettelsammlung" existiert. Besondere Verdienste erwarb sich Siegenfeld beim Neubau des Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Auf seinen Entwurf hin wurden die bis heute benützten eisernen Urkundenkästen konstruiert, die in weiterer Folge auch im kroatischen Staatsarchiv in Zagreb Verwendung fanden und finden. Siegenfeld war auch Vizepräsident der genealogisch-heraldischen Gesellschaft Adler.

Burgenländisches Wappen; wurde unter der Leitung von Alfred Anthony von Siegenfeld entworfen

Als herausragender Heraldiker hatte er großen Anteil an die Entwicklung des Landeswappens des Burgenlandes (Burgenländisches Wappen). Neben vielen heraldischen Publikationen hatte er sich durch die Mitarbeit am Wappenbuch der Sammlung „Neuer Siebmacher“ einen Namen gemacht. Hier war er nicht nur Autor, sondern auch Zeichner für den Band Steiermark.

Schriften

  • Das Landeswappen der Steiermark - (Entstehung der Landeswappen, Entwicklungsgeschichte des heraldischen Panthers und Geschichte des Wappens der Steiermark im Rahmen der bajuwarisch-carantanischen Panthergruppe). Graz, 1900. (Digitalisat UB Graz)
  • Band Steiermark der Sammlung „Neuer Siebmacher“
  • Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser Österreichs, Wien 1905. eingeschränkte Vorschau

Literatur

Einzelnachweise

  1. Geburtsdatum nach Österreichisches Biographisches LexikonW-Logo.png 1815–1950, Bd. 1 (Lfg. 1), S. 24
  2. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, IV. Band, 9. Abteilung; Der Böhmische Adel; Verfasser: R.J. Graf Meraviglia-Crivelli, M.M. von Weittenhiller; Publikation: Nürnberg: Bauer & Raspe, 1886. Seite 30 Tafel 24
  3. Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 6 (664 S.).

Weblinks

Commons: Alfred Anthony von Siegenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Das Landeswappen der Steiermark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Alfred_Anthony_von_Siegenfeld“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 25. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.