Erbsälzer

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Erbsälzeraltar mit den Wappen der damals lebenden Erbsälzerfamilien.

Die Erbsälzer stellten das Patriziat der Stadt WerlW-Logo.png dar, das im ausgehenden 14. Jahrhundert aus 48 Familien bestand.

Die erste urkundliche Erwähnung der Erbsälzer stammt aus dem Jahr 1246, als Erzbischof Conrad von KölnW-Logo.png die besonderen Privilegien der Werler Sälzer bestätigte. Die Anzahl der siedeberechtigten Familien schrumpfte bis zum Ende des 16. Jahrhunderts auf die acht Familien Bendit, Bock, Brandis (genannt Zelion), Crispen, Klingenberg (genannt Schöler), Lilien, Mellin und Papen. Sie hatten das erbliche Recht der alleinigen SalzgewinnungW-Logo.png in der Stadt. Die Erblichkeit des Siederechts galt nur für katholische, männliche eheliche Nachkommen mit Wohnsitz in Werl, die Residenzpflicht ist später weggefallen. Die Reichsadelsstandsanerkennung erhielten die Erbsälzer 1708 durch Kaiser Josef I. aufgrund einer Urkunde des Königs Sigismund aus dem Jahre 1432. Nach längeren Querelen zwischen den Erbsälzern und den anderen Ratsmitgliedern ordnete Erzbischof Hermann IV. 1485 an, dass die Sälzer die Hälfte aller Ratssitze bekommen. So erlangten die Sälzer ein politisches Übergewicht in der Stadt. Schon 1382 hatte der Landesherr in die Ratswahlordnung eingegriffen, indem er anordnete, dass bei der Ratswahl ein erzbischöflicher Kommissar den Vorsitz zu führen habe. Meist wurde dem DrostenW-Logo.png dies Amt übertragen, der hatte nach den Wirren der Reformationszeit auch die Aufgabe zu überwachen, dass nur katholische Männer zum Rat gewählt wurden.

Das „Collegium der Erbsälzer zu Werl und Neuwerk“ existiert noch heute. Regelmäßig zum Fest des Heiligen Michael am 29. September treffen sich die verbliebenen Familien von LilienW-Logo.png und von PapenW-Logo.png in Werl zur Feier der Heiligen Messe und zum anschließenden gemeinsamen Essen. Darüber hinaus verwaltet das Collegium seinen Besitz, u. a. einen Teil des Kurparks in Werl.

alternative Beschreibung
Wappen von Erbsälzern (Auswahl)

Siehe auch

Literatur

  • Grun, UlrichW-Logo.png: Werler Erbsälzer kommt nach RüthenW-Logo.png, in: Reinhard Laumanns (Hrsg.): Lippstädter Heimatblätter, ZDB-ID 631644-X, Nr. 85 (2005), S. 126 ff Johanek, Peter: Salz und Sälzer, in: Rohrer, A./Zacher, H.-J. (Hg.): Werl: Geschichte einer westfälischen Stadt, Band 1, S. 135–156. Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, Band 31, Paderborn/Werl 1994. ISBN 3-920980-40-9
  • Jolk, Michael: Technik und Betrieb der Salinen. Das Leben auf dem Salzplatz, in: Rohrer, A./Zacher, H.-J. (Hg.): Werl – Geschichte einer westfälischen Stadt, 2. Band, S. 1145–1182. Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte, Band 31, Paderborn/Werl 1994.
  • Klocke, Friedrich v.: Das Wappenwesen der Erbsälzer, in: Zeitschrift Westfalen, Heft 2, Münster 1941, S. 49–62.
  • derselbe: Das Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster, 1965
  • Platte, Hartmut: 750 Jahre Erbsälzer in Werl: 1246 - 1996, Werl, 1996, ISBN 3-9802779-1-7
  • Rudolf Preising: 700 Jahre Stadt Werl, Werden, Wachsen und Schicksale einer Westfälischen Stadt am Hellweg. Herausgegeben von der Stadt Werl. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1972

Weblinks

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Erbsälzer“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 25. November 2021 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.