Grimaldi

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Grimaldi (Begriffsklärung) aufgeführt.
Fürstliches Wappen der Dynastie Grimaldi von Monaco

Die Familie Grimaldi ist ein weitverzweigtes Adelsgeschlecht, das ursprünglich aus Genua stammt und deren wichtigster Zweig heute das Fürstentum Monaco regiert.

Geschichte

Ursprünge

Die Familie Grimaldi lässt sich bis auf den Genuesen Otto Canella († ca. 1143) zurückverfolgen, der im Jahr 1133 Konsul von Genua war. Sein jüngster Sohn, Grimaldo Canella († nach 1184) gilt als Namensgeber für die Familie der Grimaldi. Dessen Sohn nennt sich Oberto Grimaldi († ca. 1252) und wird auch als Vater der Grimaldi bezeichnet.

Oberto Grimaldi war mit Corradine Spinola verheiratet und hatte vier Kinder. Der Sohn Grimaldo Grimaldi († nach 1257) ist wie seine Vorfahren in Genua politisch aktiv. Zu seinen Kindern zählen Lanfranco Grimaldi († ca. 1293) und Antonio Grimaldi.

Vertreibung aus Genua und Eroberung von Monaco

Die Familie der Grimaldi war im Hochmittelalter in die politisch-religiösen Kriege zwischen Guelfen und Ghibellinen verwickelt. Auf der Seite der Guelfen stehend wurden die Grimaldi in einer Schlacht in Genua aus der Stadt vertrieben und zogen westwärts. Im Januar 1297 gelang ihnen durch einen Handstreich die Eroberung der neapolitanischen Festung Monaco. Francesco Grimaldi, Sohn des Antonio Grimaldi, der auch Malizia (der Schlitzohrige, Spitzbube) genannt wurde, erbat am 8. Januar 1297 als Franziskaner verkleidet Einlass in die Festung. Nachdem ihm dieser gewährt wurde, gelang es ihm, die Besatzung der Burg zu überwältigen und mit seiner Familie die Festung zu übernehmen. Erster Herrscher der Grimaldis wurde sein älterer Cousin Matteo Grimaldi, Sohn des Lanfranco Grimaldi.

Allerdings erwirkte Karl II. von Neapel in der Konvention von La Turbie am 29. Juli 1298 einen Nachrichten- und Lebensmittelboykott gegen die Grimaldis. Zunächst blieb dieser wirkungslos, aber nach einigem Hin und Her mussten die Guelfen die Festung am 11. April 1301 den Offizieren des Königs von Neapel aushändigen. Die Grimaldis wurden lediglich mit 5.900 Pfund entschädigt.

Wiedererhalt Monacos

Raniero Grimaldi zog in den Folgejahren als Condottiere für Philipp den Kühnen in den Krieg. 1304 wurde Raniero von diesem für seine Verdienste als Flottenkommandeur im englisch-französischen Krieg zum Admiral Frankreichs (Renerius de Grimaudis, admirandus noster) erhoben. Als Admiral bekam er die Herrschaft (Seigneurerie) von Caygnes, ein Schloss in Villeneuve de Veuve sowie die Baronie (Freiherrschaft) San Demetrio in Kalabrien geschenkt. Erst am 12. September 1331 erhielt Ranieros Sohn Carlo nach dem Rückzug der Ghibellinen die Festung Monaco vom französischen König wieder zugesprochen. In einer Urkunde von 1342 wird Karl erstmals als Charles, Seigneur von Monaco, Menton und Roquebrune bezeichnet.

In der Folge herrscht die Familie (mit der durch die Napoleonische Herrschaft bedingten Unterbrechung von 1793 bis 1814) über das Fürstentum Monaco. 1731 starb die Hauptlinie der Familie aus. Die von Kaspar Grimaldi (Bruder von Lambert Grimaldi, Fürst von Monaco, † 1505) begründete Seitenlinie besteht noch heute als regierendes Fürstenhaus von Monaco.

Goyon-Grimaldi

Familie Goyon de Matignon (eingeheiratet) folgt in Namen und Herrschaft und begründet so die Familie der Goyon-Grimaldi.

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert, als Fürst Louis II. von Monaco nur die unehelich geborene Tochter Charlotte als Nachfahren hat, wird deren Ehemann Pierre de Polignac, Herzog von Valentinois, zum Grimaldi erhoben und begründet die Linie der Grimaldi-Valentinois, die noch heute an der Herrschaft ist.

Aktuell lebende Mitglieder der Grimaldi sind in der Thronfolge:

  1. Caroline von Hannover, Schwester des Fürsten
  2. Andrea Casiraghi, Neffe des Fürsten
  3. Pierre Casiraghi, Neffe des Fürsten
  4. Charlotte Casiraghi, Nichte des Fürsten
  5. Alexandra von Hannover, Nichte des Fürsten
  6. Stéphanie von Monaco, Schwester des Fürsten
  7. Louis Ducruet, Neffe des Fürsten
  8. Pauline Ducruet, Nichte des Fürsten

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Quellenhinweis

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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Grimaldi“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 12. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.