Juan Carlos de Borbón

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Juan de Borbón y Bragança

Juan (III.) Carlos Maria Isidro de Borbón y Bragança (* 15. Mai 1822 im Palacio Real de Aranjuez bei Madrid; † 21. November 1887 in Brighton) war Graf von Montizón und Thronprätendent von 1860 bis 1868. Wegen seiner Neigung zum Liberalismus zur Abdankung gezwungen, da ihm nach Ansicht der Carlisten keine „Legitimität durch Taten“ (nicht nur durch Abstammung) zustand. 1883 wurde er Haupt der königlichen Familie der Capets und konnte damit den französischen Thron beanspruchen.

Leben

Juan de Borbón y Bragança

Juan war der zweite Sohn von Carlos María Isidro de Borbón (1788–1855), Infant von Spanien und Graf von Molina, und seine Frau Infantin Maria Francesca de Bragança (1800–1834), dritte Tochter des portugiesischen König Johann VI. und Infantin Charlotte Johanna von Spanien. Seine Großeltern väterlicherseits waren der spanische König Karl IV. und Prinzessin Maria Luise von Bourbon-Parma. Zusammen mit seinen Brüdern Carlos (V.) Luis und Ferdinand wuchs er in Spanien, Portugal, Italien und England auf.

1830 hob sein Onkel, König Ferdinand VII., das Salische Gesetz zugunsten seiner Tochter auf, damit wurde die alte kastilische kognatische Erbfolge wiederhergestellt. Darauf empörten sie die Anhänger des von der Thronfolge ausgeschlossenen Carlos (V.), den Karlisten. Mit diesem verhängnisvollen Entschluss sollte er dazu beitragen, Spanien für Jahrzehnte zu destabilisieren, da sein Bruder Carlos dies als Raub seiner Thronansprüche ansah und umgehend nach Ferdinands Tod († 1833) den ersten von mehreren Carlistenkriegen lostrat, um Maria Christina und Isabella II. vom Thron zu vertreiben.

Im März 1833 zogen seine Eltern mit ihren Söhnen nach Portugal und im Juni 1834 nach England, wo seine Mutter im September starb. Die Brüder blieben über die ersten Karlistenkriege in England und bekamen dort ihre Erziehung. Am 15. Januar 1837 verabschiedeten die Cortes ein Gesetz, welches von der Regentin Maria Christina bestätigt wurde, das seinen Vater und dessen Nachfolger von der spanischen Thronfolge ausschloss und ihnen das Tragen des Titels "Infant von Spanien" untersagte.

Erzherzogin Maria Beatrix von Österreich-Este

Am 6. Februar 1847 heiratete Juan Graf von Montizón in Modena die Erzherzogin Maria Beatrix von Österreich-Este (1824–1906), jüngste Tochter von Erzherzog Franz IV., Herzog von Modena, und Prinzessin Maria Beatrix von Savoyen. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor:

∞ 1867 Prinzessin Margarethe Maria bon Bourbon-Parma (1847–1893)
∞ 1894 Prinzessin Marie Bertha de Rohan (1860–1945)
∞ 1871 Prinzessin Maria de las Nieves von Portugal

Zuerst wohnte das Ehepaar in Modena, bis sie durch die Revolution von 1848 über Österreich nach England flohen. Trotz des Konservatismus und der Frömmigkeit in seiner Familie und besonders bei seiner Frau, entwickelte Juan liberale Tendenzen. 1850 trennte sich das Ehepaar; Maria Beatrix kehrte nach Modena zurück.

Juan spielte keine Rolle, in dem von seinem älteren Bruder Carlos (VI.) geführten Karlistenkrieg von 1860. Am 21. April wurde dieser von den Truppen von Königin Isabella II. gefangengenommen und gezwungen auf den spanischen Thronanspruch zu verzichten. Juan veröffentlichte am 2. Juni eine Erklärung, in dem er den Titel eines Grafen von Montizón und den Thronanspruch als Juan III. weiterhin beanspruche.

Ein Hobby von Juan war das Fotografieren - Flusspferd Obaysch im Londoner Zoo, 1852

In den frühen 1860er Jahre begann die Popularität von Königin Isabella zu sinken. Die liberalen Ansichten von Juan waren den Karlisten ein Dorn im Auge und versuchten ihn zum Thronverzicht zu Gunsten seines älteren Sohn Carlos María de los Dolores zu bewegen. Am 3. Oktober 1868 unterschrieb er die Verzichtserklärung in Paris und sein Sohn versuchte durch den dritten und letzten Karlistenkrieg den Thron zurück zugewinnen. Nach seinem Verzicht lebte Juan meist in England, wo er sich in der Nähe von Brighton niederließ. Als Graf von Montagu lebte er mit einer Engländerin zusammen, aus der Verbindung gingen zwei Kinder hervor.

Am 24. August 1883 starb Henri d'Artois, comte de Chambord (1820–1883), ein entfernter Vetter und Schwager, in Frohsdorf. Von den französischen Legitimisten wurde er 1830 als Heinrich V. zum König von Frankreich ausgerufen. Da Chambord keine männlichen Nachkommen, sondern nur eine uneheliche Tochter, hinterließ, erlosch mit ihm die ältere Linie der Bourbonen, und seine Thronansprüche wurden fortan von dem Zweig der spanischen Bourbonen beansprucht, deren Thronprätendent Juan war. Die Legitimisten proklamierten Juan de Borbón als Jean III., König von Frankreich und Navarra. Er hatte diesen Titel niemals öffentlich beansprucht.

Juan (III.) Carlos Maria Isidro de Borbón y Bragança starb am 21. November 1887 in Brighton und wurde in der Kathedrale von San Giusto (carlistische Escorial) zu Triest bestattet.

Titel, Orden und Ehren

Literatur

  • Carlos Collado Seidel: Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts, C.H. Beck München (2006)
  • Ramon del Valle-Inclan: Der Karlisten Krieg


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag Borbón „Juan_Carlos_de Borbón“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 24. Juni 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Borbón&action=history Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.