Karl Emich zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen
Karl Emich Philipp Wilhelm Franz zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (* 15. September 1856 in Bamberg; † 28. September 1906 in München) war ein Graf von Leiningen, Husarenoffizier, sowie Hobbyhistoriker, Genealoge und Heraldiker.
Leben
Karl Emich zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen war der Sohn des bayerischen Oberstleutnants Graf Thomas Hermann Adolph zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen (1825–1887) und dessen Gattin Margaretha Josephine, geborene Spruner von Merz (1835–1917), Tochter des Generals Karl Spruner von Merz.[1] Die Mutter betätigte sich nebenbei als Dichterin, ebenso wie ihr Vater Karl Spruner von Merz.
Der Leininger Ahnherr Graf Georg II. Carl Ludwig (1666–1726) hatte im pfälzischen Grünstadt, Residenzort der Grafschaft Leiningen, Schloss Oberhof als Stammsitz des von ihm gegründeten Familienzweiges Leiningen-Westerburg-Neuleiningen erbaut.
Der Graf erwarb 1874 die Ruine der Stammburg Neuleiningen und ließ deren Südost-Turm wieder aufbauen bzw. wohnlich gestalten. Dort hielt er sich regelmäßig als Urlauber auf, da ihm das Leininger Land ans Herz gewachsen war. Die Gemeinde Neuleiningen ernannte ihn zum Ehrenbürger. 1890 heiratet er Magdalena Rogalla von Bieberstein und zog mit ihr nach Neupasing bei München. Zusammen mit seinem Cousin Graf Wilhelm zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen stiftete er 1906 das Inventar im Ratssaal des Rathauses von Grünstadt. Es ist bis heute (2019) erhalten und der Haupttisch trägt eine eingelassene, geschnitzte Platte, mit dem Leininger Wappen und der Inschrift „Gest. v. Karl u. Dr. Wilhelm, Grafen v. Leiningen-Westerburg, 1906“. Laut seiner Todesanzeige starb er „unerwartet“.[2]
Militärischer Werdegang
Nach Absolvierung des Abiturs trat Graf Karl Emich 1873 in die Kaiserliche Armee ein, wurde 1874 Leutnant im 2. Hessischen Husaren-Regiment Nr. 14, in Kassel, avancierte zum persönlichen Adjutanten des Erbgroßherzogs Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, 1888 zum Brigade-Adjutanten in Breslau und schied 1890 als Rittmeister aus dem aktiven Dienst aus.
Familienwappen
Blasonierung:
„In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz, bewinkelt von je fünf kleinen goldenen Kreuzen. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein rundes, wie der Schild bezeichnetes Schirmbrett, besteckt mit goldenen Federn.“[3]
Mitgliedschaft
Seit 1882 war er Mitglied im Heraldischen Verein Herold, ab 1898 bis zu seinem Tod 1906 Ehrenmitglied. Er gehörte dem Heraldischen Verein „Zum Kleeblatt“ und dem Verein Roter Löwe, Leipzig an. Er war Ehrenmitglied im Exlibris-Verein Berlin und seit 1898 Ehrenmitglied der Schweizerischen Heraldischen Gesellschaft.[3]
Wirken
Karl Emich zu Leiningen-Westerburg-Neuleiningen lebte in Neupasing als Privatier. Dort widmete er sich familienkundlichen und heraldischen Forschungen. Er war ein begeisterter Exlibris-Sammler und veröffentlichte 1901 sein Hauptwerk „Deutsche und österreichische Bibliothekszeichen“. Außerdem verfasste er 88 Aufsätze in den Vereinszeitschriften des Herold und des Exlibris-Vereins.
„Weitere Themen: Die Kampfschilde in der St. Elisabethkirche in Marburg,die Manessische Handschrift, Wappenbuch Redinghoven[4], „Wappenrolle zur Katz“; ferner über Warenzeichen-Heraldik in: Der Dt. Herold 1905 (..)“
Exlibris Galerie
Für sich und seine Verwandten ließ Leiningen von vielen bekannten Künstlern Exlibris-Zeichen entwerfen.
Exlibris von Oskar Roick
Weblinks
- Leiningen-Westerburg, Karl Emil Graf zu, Indexeintrag: Deutsche Biographie; Onlineansicht
- Bernhard Peter: Heraldische Die heraldischen Bücherzeichen der Grafen von Leiningen-Westerburg. Internet: 2012, 2016. Abgerufen 14. Mai 2019
Literatur
- Hans Heiberger: Das Ende der Grafen zu Leiningen Westerburg, Verlag Klaus Dinges, Grünstadt, 2000, ISBN 3-9806596-1-5.
Einzelnachweise
- ↑ Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts: Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte, Band 9, S. 181, Springer-Verlag, 2016, ISBN 3476031411; (Digitalansicht)
- ↑ Digitalansicht, Todesanzeige in: Der Deutsche Herold, Nr. 10, Oktober, 1906
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 305 (664 S.).
- ↑ Digitalansicht, Wappenbuch Redinghoven
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Personendaten | |
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NAME | Leiningen-Westerburg-Neuleiningen, Karl Emich zu |
ALTERNATIVNAMEN | Leiningen-Westerburg-Neuleiningen, Karl Emich Philipp Wilhelm Franz Graf zu (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adliger, Kavallerieoffizier, Historiker und Heraldiker |
GEBURTSDATUM | 15. September 1856 |
GEBURTSORT | Bamberg |
STERBEDATUM | 28. September 1906 |
STERBEORT | München |