Schirmbrett

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Schirmbrett
alternative Beschreibung
Auf Kissen ein sechseckiges Schirmbrett, an den fünf freien Ecken mit Federn besteckt (Mainz, Domkapital)
Beispiel für Schirmbrett mit der Wiederholung des Schildbildes (an den Ecken mit Pfauenfedern besteckt)
Schirmbrett (Codex Manesse Heinrich von Veldeke)

Das Schirmbrett (früher auch Schirm oder Scheit, Spiegel, Würtel genannt; frz.: écran; engl.: helmet plate) ist in der Heraldik

Schirmbrett als Hilfskleinod

Das Schirmbrett ist seit dem Mittelalter bekannt. Es wird auf dem Helm auf einer meist geschmückten kissenartigen Unterlage (Helmkissen) oder einer wulstartigen Unterlage (Helmwulst) als aufrecht stehende runde Scheibe oder als regelmäßiges Vieleck dargestellt.

Der Rand oder die ausgezackten Spitzen sind wappenabhängig mit Pfauenfedern, mit Fahnen besteckt oder Quasten geschmückt. Es kommen auch Schellen und Knöpfe zur Anwendung. Auf der Schirmbrettfläche, die dem Betrachter zugewandt ist, wiederholt sich meist ein wichtiger Teil oder das ganze Motiv des Wappenschilds. Es gibt Darstellungen, die auf den Wulst bzw. auf das Kissen verzichten und abweichende Formen (Wappenschild, Trapezflächen) verwenden.

Schirmbretter (Tafel XXXII. Figur 100. bis 109.): waren entweder kreisrund (Figur 100. 101.) oval (schildförmig, Figur 100.), sechseckig (Figur 105. 107.), achteckig (Figur 106.), kolbenförmig (Figur 103. 104.) oder dreieckig (Figur 109.), alle sind dazu bestimmt, die Figur oder Zeichnung des Schildes oder einzelner Teile desselben zu wiederholen; sie waren daher meistenteils aus Holz oder Leder, beiderseits bemalt, an den freien Spitzen oder ringsum mit Blättchen, mit Knöpfen, Kugeln oder Federn, auch wohl mit meinem „Kamm“ (Figur 103.) besteckt und standen selbstredend so auf dem Helme, daß, wenn der Ritter im Profil sichtbar war, man von beiden Seiten auch die Zeichnung des Schirmbretts sah, die Stirnseiten desselben sich also nach vorn und hinten kehrten, was auch schon deshalb unbedingt nötig war, weil anderenfalls der Wind, wenn ihm die Breitseite Widerstand geboten hätte, in sehr kurzer Zeit das Schirmbrett abgebrochen haben würde (..)“

Siebmacher/Gritzner (1889)[1]

Schirmbrett als Wappenfigur

Die Wappenfigur Schirmbrett erscheint in zwei Formen:

  • als gemeine Figur, die dem gleichnamigen Hilfskleinod nachempfunden ist.
  • als (geometrisches)
    HW Gtk-go-forward-ltr.png Sechseck (frz.: hexagone, écran; engl.: hexagon)

Abgrenzung

Vom Schirmbrett ist das auf der Ecke stehende Helmkissen zu unterscheiden.

HW Gtk-go-forward-ltr.png Hauptartikel: Helmkissen

Wappenbilderordnung

Weblinks

Show-handle-HW.png Bernhard Peter: Das Schirmbrett

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (Maximilian Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
Muster-Wappenschild-Info.png

Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Schirmbrett“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 22. April 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.