Wappenknopf
Der Wappenknopf oder heraldische Knopf ist allgemein ein mit einem Wappen oder mit Wappenfiguren verziertes, meist beliebig oft zu lösendes Verschluss-/Verbindemittel. Es dient einerseits dazu, zwei Stücke von Kleidung und Stoffen jeder Art, zwei Teile von Behältnissen wie Taschen, Körben, Kästen oder andere Materialien miteinander „zu verbinden“, „zu befestigen“ oder „zu schließen“. Andererseits dient der Wappenknopf zu Schmuck- und Dekorationszwecken oder ist Bestandteil einer Uniform, um die Funktion ihres Trägers und/oder dessen Zugehörigkeit zu einem Verband, zu einer Organisation, einem Haus oder einer Gruppe zu symbolisieren.
Geschichte
Wann das erste Mal Knöpfe mit Wappen oder Wappenbestandteilen verziert wurden, ist nicht bekannt. Gleichwohl scheint dies nach der Frühzeit der Heraldik (11. bis 13. Jahrhundert) und schon bald nach der Erfindung der Knöpfe mit Knopflöchern (13. Jahrhundert) der Fall gewesen zu sein. Die Knopf- und Knopflochmethode verbreitete sich bis zum 14. Jahrhundert in ganz Europa. Dieses Jahrhundert könnte auch zu der Mode geführt haben, Knöpfe von Uniformen oder Trachten mit dem Wappen oder Wappenbilde des Brot- oder Landesherrn zu verzieren:
„Wappenknopf: Knopf mit dem Wappen oder Wappenbilde des Brot- oder Landesherrn auf der Tracht von Bedienten, Beamten, Soldaten: jene gewisse ungewisse Livrée von Hausknechten sehr vornehmer Häuser ..., welche ... nur an Wappenknöpfen kennbar ist.“
In späteren Jahrhunderten wurde der Wappenknopf fester Bestandteil von Uniformen. Teilweise gab es sogar Eigennamen für Wappenknöpfe, wie zum Beispiel „Adlerknopf“ für einen Knopf im deutschen Heer.
„Heraldische Knöpfe, im deutschen Heere dekorative Uniformknöpfe; Feldwebel und Sergeanten tragen einen großen, Gefreite einen kleinen Adler- oder Wappenknopf.“
Galerie
Literatur
- Walter Hostert: Geknöpfte Heraldik. Eine Einführung in die Welt der Bilderknöpfe. Stadt Lüdenscheid, 1997, ISBN 3-929614-22-7.