Wilhelm Christian Eberhard Friedrich Löffelholz von Kolberg

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15 Jhr.: Stammwappen derer von Löffelholz
(geschnittemer, gepunzter und getriebener Ledereinband, nach Bezold 1900)
15 Jhr.: Stammwappen derer von Löffelholz
(gleicher Bucheinband wie oben, aber nach Seyler 1870/1890)
Stammwappen Löffelholz (Wilhelm von Löffelholz, nach Siebmacher, 1856)
I. Vermehrtes Wappen Löffelholz (nach Siebmacher, 1605)
II. Vermehrtes Wappen Löffelholz (nach Siebmacher, 1856)
Das Wappen der Löffelholz (um 1550 – Sebald BehamW-Logo.png)

Wilhelm Christian Eberhard Friedrich Freiherr Löffelholz von Kolberg (* 15. August 1809 in Nürnberg; † 13. Mai 1891 in WallersteinW-Logo.png) war Fürstlich Oettingen-WallersteinscherW-Logo.png Domanialkanzleirat und Archivar, Vorstand der Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen in MaihingenW-Logo.png, sowie Heraldiker.[1]

Leben

Sein Vater war Friedrich Freiherr Löffelholz von KolbergW-Logo.png (1775–1818), Polizei- und Magistratsrat in Nürnberg, Sohn des Hans Wilhelm Friedrich Freiherr Löffelholz von Kolberg und der Anna Maria Haller von HallersteinW-Logo.png, seine Mutter war Elisabeth König von Königsthal (1778–1849), Tochter des Nürnbergischen Ratskonsulenten Eberhard Jodokus König von Königsthal und der Katharina Panzer, die als Jugendschriftstellerin unter dem Pseudonym Karoline Reinhold tätig war. Wilhelm Christian heiratete 1836 in Nürnberg Caroline Sophie Therese Mathilde (1817–1874), Tochter des Johann Freiherrn Holzschuher von HarrlachW-Logo.png und der Philippine Freiin von HarsdorfW-Logo.png; sie hatten zusammen fünf Söhne und drei Töchter.

Nach dem frühen Tod des Vaters besuchte Löffelholz als Internatsschüler das Gymnasium in Erlangen und begann dann 1828 an der dortigen Universität ein Studium der Mathematik, das er nach dem in München verbrachten Wintersemester 1830/31 mit dem Sommersemester 1831 in Erlangen fortsetzte. Mit einer Dissertation über OrographieW-Logo.png und mineralogische Topographie des rechtsrheinischen Bayerns wurde Löffelholz 1836 zum Dr. Phil. promoviert, da die Naturwissenschaften damals noch in der Philosophischen Fakultät beheimatet waren. Die erste Anstellung erhielt Löffelholz 1832 als Hilfslehrer für Mathematik und Physik an der Handelsschule in Nürnberg; 1836 wurde er SubrektorW-Logo.png der neugegründeten Gewerbeschule in Nördlingen. Im Herbst 1842 trat Löffelholz in den Dienst des Hauses Oettingen-WallersteinW-Logo.png, wo er in Wallerstein zunächst das Domänenreferat übernahm und dem Fürstlichen Archiv vorstand. Schon im Dezember 1842 wurde ihm dazu die Leitung der Fürstlichen BibliothekW-Logo.png und der mit ihr verbundenen Kunstsammlungen übertragen.

Löffelholz hat ungemein kenntnisreich, fleißig und gewissenhaft in bewundernswerter Schaffenskraft über beinahe 50 Jahre hin die Bibliotheks- und Sammlungsbestände, die seit 1840 in den Gebäuden des ehemaligen Minoritenklosters in MaihingenW-Logo.png zusammengeführt worden waren, geordnet und verzeichnet und damit der Wissenschaft zugänglich gemacht. In dieser von Löffelholz geschaffenen Ordnung wurden die Bestände 1948/49 auf die Burg HarburgW-Logo.png überführt. Die 1980 an den Freistaat Bayern verkaufte Oettingen-Wallersteinsche BibliothekW-Logo.png ist innerhalb der Augsburger UniversitätsbibliothekW-Logo.png noch heute nach dem von Löffelholz für Maihingen entworfenen Schema aufgestellt. Der von Löffelholz erarbeitete und in seinen Oettingana veröffentlichte Münzkatalog ist noch immer unentbehrlich für jegliche Beschäftigung mit dem Oettingischen Münzwesen. Löffelholz war mit dem Museumsgründer Hans von AufseßW-Logo.png freundschaftlich verbunden und gehörte 1853 bis zu seinem Tod dem Verwaltungsrat des Germanischen NationalmuseumsW-Logo.png an.

Familienwappen

Stammwappen
In Rot ein silbernes Lamm.

I: Vermehrtes Wappen:
Geviert:

  • in 1 und 4 (Stammwappen) in Rot ein silbernes Lamm;
  • in 2 und 3: (Wappen Judmann) In Silber ein blauer Schrägbalken mit drei silbernen, nach der Figur gelegten Judenhüten hintereinander belegt.

II: Vermehrtes Wappen:
„Geviert mit eingeschobener blauer Spitze, darin von einander abgewendete gesichtete goldene Halbmonde;

  • 1 und 4 (Stammwappen) in Rot ein silbernes Lamm;
  • 2 und 3 ein mit 3 silbernen Spitzhüten belegter blauer Schrägbalken

3 Helme:

  • I. mit rot-silbernen Decken: roter Flug, belegt mit silbernen Lamm und bestreut mit gesenkten silbernen Lindenblättern.
  • II. hermelin-gestulpter, mit 5 (blau-silbernen) Straußenfedern besteckter blauer Spitzhut.
  • III. mit blau-silbernen Decken: blauer Flug, belegt mit den 3 Halbmonden“[2]

Heraldisches Wirken

Ab 1856 war er Mitarbeiter am Wappenbuch Neuen Siebmacher und bearbeitete den Band Souveräne.[1]

Werke (Auswahl)

  • Das Hausarchiv Oettinen-Wallerstein als Quelle örtlicher Genealogie, in: Archivalische Zeitschrift 3, 1878, 188–203
  • Oettingana. Neuer Beitrag zur Oettingischen Geschichte, insbesondere zur Geschichte des Oettingischen Münzwesens, Nördlingen 1883
  • Kleine Beiträge zu Maihinger Sammlungsstücken im Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit und in der Zeitschrift des Münchener Alterthums-Vereins

Literatur

  • Eugen Freiherr Löffelholz von Kolberg (Hrsg.): Zum Gedächtnis des fürstlich Oettingen Wallersteinschen Domänenrats und Vorstands des fürstlichen Archivs und der Kunst- und wissenschaftlichen Sammlung in Maihingen Herrn Dr. Phil. Wilhelm Christian Eberhard Friedrich Freiherrn Löffelholz von Kolberg, geboren den 14. August 1809, gestorben den 13. Mai 1891, als Manuskript für Freunde gedruckt, Nördlingen 1892.
  • Nachruf in: Kollectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns, insbesondere des ehemaligen Herzogtums Neuburg 55, 1891, S. 212–218;
  • Friedrich ZoepflW-Logo.png: Hundert Jahre Maihingen, in: Rieser Heimatverein, 22. Jahrbuch 1940/41, 70–84;
  • Gerhard Hirschmann: Das Nürnberger Patriziat im Königreich Bayern 1806–1918, Eine sozialgeschichtliche Untersuchung, Nürnberg 1971, S. 140–141;
  • Volker von Volckamer: Löffelholz von Kolberg, Wilhelm Christian Eberhard Friedrich Freiherr, in: Rieser Biographien, Hg. v. Albert Schlagbauer und Wulf-Dietrich Kavasch, Nördlingen 1993, S. 228–229

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 258 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
  2. Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 325 (664 S.).

Weblinks

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