Felix Hemmerlin

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Felix Hemmerlin nach einem Holzschnitt von 1497

Felix Hemmerlin, meist Felix Hemmerli (auch Felix Malleolus und Felix Hemmerlein; * 1388/89 in Zürich; † zwischen 1458 und 1461 in Luzern) war ein Schweizer Theologe, Jurist, Probst und Kantor sowie bedeutender Kirchenpolitiker und Heraldiker.

Ausbildung

Hemmerlin studierte ab 1413 KirchenrechtW-Logo.png in ErfurtW-Logo.png, wo er 1418 den Baccalaureus iuris canonici ablegte, und in BolognaW-Logo.png, wo er 1424 mit dem Doctor decretorum abschloss. 1414 wurde er Notar, 1430 wurde er zum Priester geweiht.

Geistliche Laufbahn

Von 1411 bis 1437 war Hemmerlin ChorherrW-Logo.png] im Stift St. Mauritius in Zofingen, vom 1412 bis 1454 ausserdem Chorherr am GrossmünsterW-Logo.png in Zürich, wo er von 1429 bis 1454 das Amt des Kantors versah. Von 1421 bis 1455 war er PropstW-Logo.png bei der Kathedrale St. Ursus et VictorW-Logo.png in Solothurn.

1414 besuchte Hemmerlin das Konzil von KonstanzW-Logo.png. Von 1432 bis 1435 war Hemmerlin im Ausschuss zur Kirchenreform auf dem Konzil von BaselW-Logo.png tätig.

Schriften

Hemmerlin nahm zu den rechtlichen und politischen Fragen seiner Zeit Stellung. Ab 1444 entstand das „Buch vom Adel“ („De nobilitate et rusticitate dialogus“), in dem er einen Bauern und einen Adligen ein langes Streitgespräch über die Vorzüge des Adels führen lässt. In das Werk übernahm er auch 73 Wappenbeschreibungen in Doppelversen (zusammen 146 Verse) des von Konrad von MureW-Logo.png kurz vor 1250 verfassten Wappengedichtes „Clipearius Teutonicorum“, das nur hier überliefert ist. Seine heraldischen Kenntnisse verdankt er der Schrift „De armis et insigniis“ des Juristen Bartolus de Saxoferrato. Felix Hemmerlin verfasste um 1450 mit dem Tractatus de balneis naturalibus eines der frühesten bäderheilkundlichenW-Logo.png Werke im deutschsprachigen Raum.[1]

Lebensabend

1454 wurde Hemmerlin in Zürich verhaftet und wegen Ungehorsams vom Bischof von Konstanz Heinrich von HewenW-Logo.png seiner Ämter enthoben. Er wurde ins Franziskanerkloster LuzernW-Logo.png eingesperrt, in dem er vielleicht zwischen 1458 und 1461 verstarb. Seine letzten bekannten Schriften, das „registrum queralae“ und der Tractat „de religiosis proprietariis praecepta domini praedicantibus“ (1457), widerlegen anscheinend die Vermutung, er sei in dieser Zeit in der Klosterhaft gestorben, eher ist anzudeuten, dass er dieselben nach wiedererlangter Freiheit verfasst hat. Er stirbt jedenfalls vor 1464, wahrscheinlich um 1460–1461, als Chorherr von Solothurn und Zofingen und Pfarrer von Penthaz, vielleicht am letzteren Orte unter dem Schutze des ihm wohlwollenden Bischofs von Lausanne, Georg von SaluzzoW-Logo.png.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frank Fürbeth: Bibliographie der deutschen oder im deutschen Raum erschienenen Bäderschriften des 15. und 16. Jahrhunderts. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 13, 1995, S. 217–252; hier: S. 217 und 221.
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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Felix_Hemmerlin“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 13. Januar 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.