Friedrich (Anhalt-Harzgerode)

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Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode (* 16. November 1613 in Ensdorf, Oberpfalz; † 30. Juni 1670 in Plötzkau) war der erste Fürst von Anhalt-Harzgerode.

Er war der Sohn von Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568-1639) und Anna von Bentheim-Tecklenburg (1579–1624).

Leben

Nach seiner Ausbildung tobte der Dreißigjährige Krieg und der Fürst begab sich 1634 in schwedische Dienste und kämpfte als Oberst der Infanterie in Böhmen bei Leitmeritz. Aber schon 1635 mit dem Prager Frieden von 1637 musste er seinen Dienst quittieren, da auch die anhaltinischen Fürsten den Vertrag unterschrieben.

Am 5. Dezember 1635 teilte er sich mit seinem Bruder Christian II. das Erbe seinen Vaters. Er bekam die Ämter Harzgerode, Güntersberge und einige kleine Dörfer (1662 zu Tilkerrode zusammengefasst), die nun als Fürstentum Anhalt-Bernburg-Harzgerode selbstständig wurden. Doch das Land war durch den Dreißigjährigen Krieg ruiniert und schon kurz nach seinem Amtsantritt brannte die Residenzstadt Harzgerode ab. So übergab der Fürst das Land lieber den erfahrenen Händen seines Bruders und ging auf Reisen. Nach seiner Rückkehr 1636 begab er sich als Generalmajor in die Dienste von Wilhelm V. von Hessen-Kassel. 1641 gab er dem Drängen seines Bruders und der anderen Fürsten nach und kehrte in sein Fürstentum zurück. 1642 heiratete er Johanna Elisabeth von Nassau-Hadamar. Er war darauf hin sehr bemüht, das Land aus den Kriegshandlungen herauszuhalten. Zudem versuchte er die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Dazu errichtete er bereits 1646 in Mägdesprung mit dem Tuchhändler Johann Heidfeld aus Quedlinburg eine Eisenhütte.

1644 kam er mit seinem Vetter Leberecht nach Wien an der kaiserlichen Hof und nutze die Gelegenheit, sich Ungarn anzusehen. Nach dem Tod seiner Frau 1647 ging er aber wieder auf Reisen, zunächst in Harz. 1650 überließ er seine Kinder den Höfen in Dessau und Dillenburg, das Land erneut seinem Bruder, und ging nach Italien.

Er reiste durch ganz Europa und gründete 1651 in Venedig die kurzlebige Brüderschaft der beständigen Freundschaft.

Der Tod seines Bruders ließ ihn am 18. November 1656 wieder zurückkehren. Er heiratete schon am 26. Mai 1657 Marie Elisabeth zur Lippe-Detmold Tochter von Simon VII.

Nach dem Tod von Johann Kasimir von Anhalt-Dessau (1596-1660) war er Senior der anhaltinischen Fürsten. Er machte dennoch noch zwei weitere Reisen: 1664 in die Schweiz und 1667 in die Niederlande.

Er empfing 1661 die kaiserliche Belehnung über das Fürstentum Anhalt. Er begann dann mit der Aufstellung und Einführung einer neuen Landes- und Prozeßordnung, die 1666 eingeführt wurde. 1665 konnte er für die anhaltimischen Fürstentümer das Erstgeburtsrecht einführen (Senioratsvertrag). Im selben Jahr tauschte er zudem das köthensche Amt Plötzkau gegen das Dorf Radisleben.

Er war unter dem Namen der Stetsgrünende Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft.

Familie

Seine erste Frau wurde 1642 die Gräfin Johanna Elisabeth von Nassau-Hadamar (1619–1647), Tochter von Johann Ludwig und Ursula von Lippe-Detmold. Das Paar hatte folgende Kinder:

  • Wilhelm (1643–1709), Fürst von Anhalt-Harzgerode
∞ 1. 1671 Gräfin Elisabeth Albertine zu Solms-Laubach (1631–1693)
∞ 2. 1695 Prinzessin Sophie Auguste von Nassau-Dillenburg (1666–1733)
∞ 1. 1663 Fürst Wilhelm Ludwig von Anhalt-Köthen (1638-1665)
∞ 2. 1666 Herzog August von Schleswig-Holstein-Norburg (1635-1699)

Seine zweite Frau heiratete er 1657. Mit der Gräfin Marie Elisabeth zur Lippe-Detmold (1612–1659) hatte er keine Kinder.

Siehe auch

Literatur

Weblinks