Papstwappen
Das erste nachweisbare Papstwappen führte Silvester III. im 11. Jahrhundert.[1]
Ein persönliches Wappen des Pontifex und Bischof von Rom setzt sich in der Regel zusammen aus: der Tiara (Papstkrone), die als Zier in der Mitte aufgesetzt ist. Darunter folgen zwei sich kreuzende Schlüssel, in der Neuzeit meist in goldener und silberner Farbe, als Symbol des Petrus, des Stellvertreters Jesu Christi auf Erden. Die Schlüsselbärte weisen meist ein Kreuz in der Negativdarstellung auf. Waren früher Schlüssel und Tiara oberhalb des Wappenschilds angeordnet, rutschten die Schlüssel seit dem 17. Jh. immer weiter hinter den Wappenschild.
Von den beiden Schlüsseln wird der in Gold dargestellte als Bindeschlüssel bezeichnet. Sein Bart zeigt nach der rechten Seite (heraldische) und nach unten. Der andere hinter dem Wappen gestellte silberne Schlüssel kreuzt den Bindeschlüssel und wird als Löseschlüssel bezeichnet. Beide Schlüssel symbolisieren die Macht des Papstes. Sie stehen für die katholische Vollmacht zu „Binden und zu Lösen“. Einer steht als Symbol des Petrus, der andere als Stellvertreters Jesus Christus auf Erden. Verbunden werden beide durch eine Kordel mit Quastenenden, die durch die Reide geführt ist. Bis ins 15. Jahrhundert war die goldene heraldische Darstellung für beide Schlüssel üblich, später wurde sie durch die jetzt bekannte (Gold, Silber) abgelöst.
Die Symbole des Wappenschilds sollen in heraldischen Farben den Wahlspruch des jeweiligen Papstes widerspiegeln . Der jeweilige Papst legt diese Symbole zu Beginn seines Pontifikats fest. Meistens entstammen sie aus seinem bisherigen Bischofswappen. Unterhalb des Wappens kann der Wahlspruch des Papstes angegeben sein z. B. Totus tuus („Ganz dein“) bei Papst Johannes Paul II.
Im Laufe der Jahrhunderte unterlag das Papstwappen in seiner Struktur kaum einer Veränderung. Da die Tiara momentan nicht mehr getragen wird, führt Papst Benedikt XVI. als erster Papst eine Mitra und das Pallium im Wappen.
Siehe auch
Literatur
- Ursula Nilgen, Schlüssel II. Ikonographie, Symbolik, in Lexikon des Mittelalters VII, Sp. 1493
- Václav Vok Filip, Einführung in die Heraldik, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000, S. 84 (Historische Grundwissenschaften in Einzeldarstellungen 3) ISBN 3-515-07559-3
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Historia De Vitis Pontificum Romanorum. A.D. N Iesv Christo Vsqve ad Paulum II
Weblinks
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