Rundschild

Ein Rundschild (auch runder Schild) ist
- ist ein Ober-/Sammelbegriff für eine Schildform, der alle runden Schilde umfasst beziehungsweise charakterisiert
- in der Heraldik eine besondere Wappenschildform, die sich in wenigen wohldefinierten zeitgeist- und kulturabhängigen Zusammenhängen im Wappenwesen auswirkt.
Definition
Als Rundschilde bezeichnet man für militärische Handlungen gebaute Schilde, die über keinerlei Ecken verfügen. Sie müssen allerdings nicht unbedingt kreisrund sein, sondern können auch oval sein[1].
Verwendung
Der Rundschild zeichnet sich gegenüber anderen Schilden vor allem durch seine Handlichkeit aus. Das Fehlen der Ecken machte ihn außerdem stabiler, verringerte aber den Schutzbereich. Weit verbreitet war der Rundschild auf Kriegsschiffen, z. B. auf römischen Kriegsschiffen (Triemen) und auch auf Wikingerschiffen. Bei Schiffen wurde die Reling
mit diesen Schilden ausgestattet, so dass die Besatzung sich dahinter vor dem Feind verstecken konnte und auch vor Spritzwasser geschützt war.
Geschichte

Antike
Der älteste historisch belegte Rundschild ist der von den Hopliten verwendete Hoplon. Er wurde schon im 7. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland verwendet[2]. Weitere griechische Formen des Rundschilds waren der Thureos und der Clipeus.
Etwas später, im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde auf der iberischen Halbinsel ein Rundschild verwendet, der sogenannte Caetra.
Der in der Antike verbreitete Rundschild war der römische Parma equestris. Dieser ovale mannshohe Schild wurde vor allem von römischen Auxiliartruppen verwendet.
Mittelalter
Berühmte Rundschilde des Mittelalters sind die buntbemalten Rundschilde der Wikinger, die in der Schifffahrt eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Die Mauren
, die im Mittelalter in Spanien Schlachten bestritten, verwendeten einen eisernen Rundschild, den sog. Adarga. Die Buckler, eine Sonderform der Faustschilde sind ebenfalls oft rund.
Neuzeit
In der Neuzeit verloren Schilde aufgrund des verbreiteten Gebrauchs von Feuerwaffen weitgehend ihre militärische Bedeutung, es blieben aber einige Rundschilde auch in der Renaissance noch in Gebrauch, wie z. B. die leicht gewölbte Rotella. In Indien blieb der Rundschild Sipar bis ins frühe 19. Jahrhundert im Gebrauch.
Weblinks

Literatur
- George Cameron Stone, Donald J. LaRocca, A Glossary of the Construction, Decoration and Use of Arms and Armor: in All Countries and in All Times, Verlag Courier Dover Publications, 1999, Seite 554, ISBN 978-0-486-40726-5.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Connolly
: Die römische Armee, Tessloff-Verlag, ISBN 3-7886-0180-9, Kap: " Waffen und Ausrüstung"
- ↑ Peter Connolly
, Die Griechischen Armeen, Tesslofverlag, 1981, ISBN 978-3-7886-0181-2, Kap: Die Phalanx: Seite 27 f.
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Rundschild“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 08. Oktober 2018 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.