Sachsen-Gotha-Altenburg (Fürstenhaus)
Das Haus Sachsen-Gotha-Altenburg war ein deutsches Adelsgeschlecht, eine jüngere Nebenlinie der Ernestinischen Wettiner. Es regierte über das gleichnamige Herzogtum, eines der sogenannten Ernestinischen Herzogtümer auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Thüringen. Das Aussterben der Dynastie im Jahr 1825 führte zu einer weitgehenden Neuordnung der Thüringischen Staaten.
Entstehen
Das Haus Sachsen-Gotha-Altenburg führt sich auf Herzog Ernst I., den Frommen von Sachsen-Gotha (1601–1675) zurück. Dieser war ein jüngerer Sohn des Herzogs Johann III. von Sachsen-Weimar. 1640 teilte Ernst der Fromme mit seinen Brüdern das väterliche Erbe auf (Ernestinische Teilung), Sachsen-Gotha wurde dabei von Sachsen-Weimar abgetrennt und an Ernst den Frommen übergeben. 1672 starb in Sachsen-Altenburg die dortige Herzogsfamilie aus, das Land wurde daraufhin zwischen Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha geteilt, wobei Sachsen-Gotha den Löwenanteil erhielt. So war das Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg entstanden, und die Familie Ernst des Frommen nannte sich ab diesem Zeitpunkt nach ihrem Herzogtum.
1680, fünf Jahre nach dem Tode von Ernst dem Frommen, kam es unter seinen Kindern zu einer erneuten Landesteilung (Gothaer Hauptreceß). Altenburg und Gotha blieben dabei in einer Hand und wurden an den ältesten Sohn Ernst des Frommen Friedrich I. vergeben.
Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg
Name | Lebensdaten | Regierungsdaten | verheiratet mit | Bemerkungen |
Ernst I., der Fromme | 1601 - 1675 | 1640 - 1675 | Elisabeth Sophia, geb. Prinzessin von Sachsen-Altenburg | ab 1640 Herzog von Sachsen-Gotha, ab 1672 auch Herzog von Sachsen-Altenburg |
Friedrich I. | 1646 - 1689 | 1675 - 1689 | in erster Ehe mit Magdalena Sybille, geb. Prinzessin von Sachsen-Weißenfels, in zweiter Ehe mit Christine, geb. Prinzessin von Baden-Durlach | |
Friedrich II. | 1676 - 1732 | 1689 - 1732 | Magdalena Augusta, geb. Prinzessin von Anhalt-Zerbst | |
Friedrich III. | 1699 - 1772 | 1732 - 1772 | Luise Dorothea, geb. Prinzessin von Sachsen-Meiningen | |
Ernst II. Ludwig | 1745 - 1804 | 1772 - 1804 | Charlotte Amalie, geb. Prinzessin von Sachsen-Meiningen | |
August | 1772 - 1822 | 1804 - 1822 | in erster Ehe mit Luise Charlotte, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin, in zweiter Ehe mit Karoline Amalie, geb. Prinzessin von Hessen-Kassel | |
Friedrich IV. | 1774 - 1825 | 1822 - 1825 | mit seinem Tod Aussterben des Hauses Sachsen-Gotha-Altenburg |
Aussterben und Nachfolger
Die letzten beiden Herrscher aus dem Geschlecht Sachsen-Gotha-Altenburg starben ohne männlichen Nachfolger. Herzog August hatte nur eine Tochter, Herzog Friedrich IV., der wegen Krankheit sowieso kaum regierte, starb unverheiratet und kinderlos. Nach seinem Tode folgten langwierige Erbstreitigkeiten unter den übrigen ernestinischen Fürstenhäusern, die schließlich durch einen Schiedsspruch König Friedrich August I., des Gerechten von Sachsen gelöst wurden. Sachsen-Gotha-Altenburg wurde geteilt, Altenburg fiel an den Herzog von Sachsen-Hildburghausen, während Gotha an den Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld fiel, der allerdings auf Saalfeld verzichten musste, so dass das neue Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha entstand.
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