Werner Konstantin von Arnswaldt
Werner Konstantin von Arnswaldt Familienwappen Arnswaldt | |
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Geboren | Wiedenhausen | 17. November 1877
Gestorben | Fischbeck a. d. Weser | 17. März 1941
Staatsangehörigkeit | Deutsch |
Beruf | Autor, Archivar, Privatgelehrter, Genealoge, Heraldiker |
Ära/Epoche | 20. Jahrhundert |
Elternteil(e) | Hans von Arnswaldt Maria Anna von Tschirschky und Bögendorff |
Werner Constantin Hermann William von Arnswaldt, modernisiert Werner Konstantin von Arnswaldt, (* 17. November 1877 in Wiedenhausen; † 17. März 1941[1] in Fischbeck an der Weser) war ein deutscher Autor, Genealoge und Heraldiker.
Leben
Werner von Arnswaldt entstammt dem thüringischen Adelsgeschlecht von Arnswaldt. Er war der Sohn von Hans August Friedrich Eduard Carl von Arnswaldt (1839-1894), der als königlich-hannoverscher Jagdjunker a. D. und Rittergutsbesitzer und mit Marie Anna (Marianne) Ida Victoria geborene von Tschirschky und Boegendorff (1842-19..) verheiratet war.
Er besuchte Privatschulen in Ahlden und Gartow sowie die Gymnasien in Celle, Bückeburg, Rinteln und Osnabrück. Anschließend studierte er an den Universitäten Freiburg, München, Göttingen, Rostock, Innsbruck, Heidelberg, Halle und Leipzig. Zwei Jahre diente er als Freiwilliger in München. Danach unternahm er ausgedehnte Erholungs- und Bildungsreisen quer durch Europa.
Von 1905 bis 1908 war Werner von Arnswaldt Volontär beim Haus- und Staatsarchiv Darmstadt, bevor er für drei Jahre als Archivar bei der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig tätig war. Nach Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg widmete er sich als Privatgelehrter der intensiven Erforschung der Geschichte seiner Familie und legte mehrere Publikationen darüber vor. Von 1927 bis 1941 war er stellvertretender Vorsitzender der Ostfälischen Familienkundlichen Kommision.[2]
Zum 1. August 1930 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 325.456).[3][4] Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im Stift Fischbeck an der Weser.
Familienwappen
Blasonierung:
„In Blau ein silberner Schrägrechtsbalken, belegt mit 3 roten Rosen mit goldenen Staubfäden. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken ein blauer, mit dem silbernen Schrägbalken (wie im Schilde) belegter Flug“[2]
Mitgliedschaft
Werner von Arnswaldt war Mitglied in mehreren heraldisch-genealogischen Vereinen, zum Beispiel im Bamberger Verein Sankt Michael und vom 17. Januar 1905 bis zum 31. Dezember 1936 im Berliner Verein Herold.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Aus der Geschichte der Familie Varrentrapp, Frankfurt am Main, 1908. (urn:nbn:de:hbz:061:1-493117)
- Die Doerriens, Leipzig, 1910. (Digitalisat; genwiki:Die Doerriens)
- Die Herren von Arnswaldt und ihre Sippe. München, 1914. (urn:nbn:de:hbz:061:1-493310)
- Heft 1. Die Geschichte der Familie von Honstein, von Aschazerode, von Arnswald, von Tütchenrode und Geylvus von Arnswald – bis zum Jahre 1450
- Heft 6. Urkundenbuch der Familien von Honstein, von Aschazerode, von Arnswald, von Tütchenrode und Geylvus von Arnswald – 1. Abt. 1178-1450
- Handschriften für Familienforscher. Leipzig, 1925.
- Über Leichenpredigten, Leipzig, 1926. (urn:nbn:de:hbz:061:1-493682)
- Katalog der fürstlich Stolberg-Stolberg'schen Leichenpredigtensammlung. Vol. 1-4. Leipzig, 1927-1935.
- Stift Fischbeck an der Weser, Wienhausen, 1928.
- Stammtafel Girsewald (1464–1818), auf Grund von Lehnsurkunden, Kirchenbüchern u. a. Quellen, Leipzig, 1933.
- Das älteste Bürgerbuch der Stadt Hornburg am Fallstein (Kr. Wernigerode) 1492-1621. Leipzig, 1937.
Neben selbstständigen Publikationen veröffentlichte von Arnswaldt etliche Aufsätze in den Schriften heraldisch-genealogischer Vereine (beispielsweise in der Monatszeitschrift Herold und in der Vierteljahresschrift für Wappen, Siegel, Familienkunde des Vereins Herold sowie in den Heraldisch-Genealogischen Blättern für adelige und bürgerliche Geschlechter des Vereins Sankt Michael).
Der Deutsche Herold
- Verbindungen der Familien von Arnswald. In: Der Deutsche Herold vol. 36 (1905) p. 115-117
- Inschriften und Wappen von Epitaphien im Stift Obernkirchen und Bückeburg. In: Der Deutsche Herold vol. 37 (1906) p. 15-18
- Bruchstückweise Genealogie der braunschweigischen Familie Soehle, Freiherrn von Soehlenthal und Soehlen von Aichberg. In: Der Deutsche Herold vol. 39 (1908) p. 156-159
- Grabinschriften der lutherischen Kirche in Rinteln. In: Der Deutsche Herold vol. 39 (1908) p. 35-37, 57-58
- Aufschriften und Wappen der Särge in der Krypta der Stiftskirche zu Fischbeck. In: Der Deutsche Herold vol. 39 (1908) p. 76-78, 100-102
- Steininschriften zu Stift Fischbeck in der Grafschaft Schaumburg. In: Der Deutsche Herold vol. 39 (1908) p. 58-59, 76
- Fragmentarischer Stammbaum der ausgestorbenen von Lüskow in Pommern. In: Der Deutsche Herold vol. 38 (1907) p. 103-104
- Genealogische Kombinationen. In: Der Deutsche Herold vol. 42 (1911) p. 166-170
- Die Vitzthum von Eckstädt in Cannawurf. In: Der Deutsche Herold vol. 58 (1927) p. 23-24
Vierteljahresschrift für Wappen, Siegel, Familienkunde
- Die Familie Geilfus in Thüringen. In: Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde vol. 24 (1906) p. 14-20
- Die Büschen in der Grafschaft Schaumburg. In: Vierteljahresschrift für Wappen, Siegel, Familienkunde, 44, 1916, S. 226–232.
- Die Stecher. Eine genealogische Skizze vom Aufstieg einer Familie. In: Vierteljahresschrift für Wappen-Siegel- und Familienkunde, hrsg. vom Verein „Herold“ in Berlin, XLVI. Jahrgang, Berlin 1918.
Familiengeschichtliche Blätter
- Grabdenkmal des Bartold Busse († 19. Okt. 1592) an der Nicolaikapelle zu Hannover. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 8 (1910) p. 14
- Grabdenkmale an der Nicolai-Capelle zu Hannover. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 8 (1910) p. 42-43
- Zwei Grabsteine der von Mandelsloh. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 8 (1910) p. 79-80
- Grabsteine der Familien Landschad und Hirschhorn zu Neckarsteinach und Hirschhorn. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 8 (1910) p. 145
- Die Eversmann in Iburg. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 9 (1911) p. 60-61
- Pfarrarchive als genealogische Quellen. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 9 (1911) p. 143-144
- Zur Heraldik der Freiherren von Künsberg. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 9 (1911) p. 145
- Zur Heraldik der Herren von Schaumberg. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 9 (1911) p. 162-163
- Über Wappen als Sippschaftszeichen In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 9 (1911) p. 190-192
- Das Wappen der Freiherrn von Waldenfels. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 10 (1912) p. 95
- Das wiedergefundene Bürgerbuch von Hoyerswerda. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 10 (1912) p. 106
- Wappenverleihungen an bürgerliche Familien. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 10 (1912) p. 174-175
- Niedersächsische Dynastenforschungen. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 14 (1916) p. Sp. 297-304, 333-336, 361-364
- Das Grabdenkmal des Henning Arneken in der Andreaskirche zu Hildesheim. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 15 (1917) p. Sp. 43-46
- Städtische Archivalien als familiengeschichtliche Quellen. Mit besonderer Berücksichtigung der Stadt Ohrdruf. In: Familiengeschichtliche Blätter vol. 20 (1922) p. Sp. 177-180
Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter
- Frankfurter Epitaphien in Kirchen. In: Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter vol. 4 (1907) p. 7-12, 21-23
- Arnswaldische Ahnentafeln. In: Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter vol. 4 (1907) p. 32-33
- Des Hochmeisters Deutschen Ordens, Herrn Hans von Tieffen, Todesfahrt. In: Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter vol. 6 (1909) p. 90-95
- Uradel und Patriziat. In: Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter vol. 6 (1909) p. 105-106
- Zur Genealogie der Herrn von Hendrich. In: Heraldisch-genealogische Blätter für adelige und bürgerliche Geschlechter vol. 7 (1910) p. 110-111
Frankfurter Blätter für Familiengeschichte
- Die Uffenbach in Frankfurt. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte vol. 2 (1909) p. 42-44
- Ahnentafel der Familie von Uffenbach. Die Uffenbach in Frankfurt. Stammbaum der Familie von Uffenbach. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte (1909)
- Frankfurter Ahnen des Herrn Heinrich Theodor von Kohlhagen. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte vol. 2 (1909) p. 78-80
- Stammbaum der Familie von Damm. Nach dem Fichard'schen Manuskript im Stadtarchiv und den Standesamtsbüchern in Frankfurt am Main zusammengestellt. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte vol. 2 (1909) p. 110
- Verwandtschaftsehen in einigen hessischen Familien. In: Frankfurter Blätter für Familiengeschichte vol. 2 (1909) p. 155-159
Zeitschrift für niedersächsische Familienkunde
- Methodische Forschung mit Hilfe von Combination und Zufall. In: Zeitschrift für niedersächsische Familienkunde vol. 14 (1932) p. 45-54, 69-72
Quartalblätter des Historischen Vereins für das Großherzogthum Hessen
- Beiträge zur hessischen Familiengeschichte. 1. Die Geilfus. In: Quartalblätter des Historischen Vereins für das Großherzogthum Hessen Ser. NF, vol. 4 (1906/10) p. 105-115
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1903, 4. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1902, S. 67–71.
- Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s? X. Ausgabe, Verlag Hermann Degener, Berlin 1935, S. 37.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942, A. (Uradel). Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 41. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 9.–10.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf Werner Konstantin von Arnswaldt. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 18, 1941, S. 334–335.
- ↑ 2,0 2,1 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 11 (664 S.).
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/750955
- ↑ Bernhard Gelderblom: „Echter Sohn der niedersächsischen Erde“. Das „Ehrenmal“ für Horst Wessel auf dem Süntel. In: www.dewezet.de. 29. Februar 2016, abgerufen am 22. November 2023: „Der Archivar im Stift Fischbeck, Werner Konstantin von Arnswaldt, bereits seit 1930 Mitglied der NSDAP, schrieb 1933 in den Heimatblättern ...“
Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Werner_Konstantin_von_Arnswaldt“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 21. November 2023 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.
Personendaten | |
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NAME | Arnswaldt, Werner Konstantin von |
ALTERNATIVNAMEN | Arnswaldt, Werner Constantin Hermann William von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Genealoge und Autor |
GEBURTSDATUM | 17. November 1877 |
GEBURTSORT | Wiedenhausen |
STERBEDATUM | 17. März 1941 |
STERBEORT | Fischbeck an der Weser |