Werner von Siemens

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Ernst Werner Siemens, ab 1888 von Siemens
 
1888: Das Adelswappen für Werner von Siemens
(nach Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz [GStA PK], I. HA Rep. 176 Heroldsamt, Nr. 8583, Bl. 8–9)

Ernst Werner Siemens, ab 1888 von Siemens, (* 13. Dezember 1816 in Lenthe bei Hannover; † 6. Dezember 1892 in Berlin) war ein deutscher Erfinder, Elektroingenieur und Industrieller. Er begründete mit seinen elektrischen Erfindungen den weltweiten Siemens-Konzern. Die meisten seiner Erfindungen fanden Eingang in das alltägliche Leben. Zu seinen ersten Erfindungen gehörten der Zeigertelegraph und die elektrische Dynamokraftmaschine. 1881 baute er die erste elektrische Eisenbahn der Welt in Berlin.

Wappen

Bei der Erhebung in den Adelsstand greifen Werner von Siemens (1888), Carl von SiemensW-Logo.png (1895) und Georg von SiemensW-Logo.png (1899) auf das ursprüngliche Wappen ihrer Familie zurück. Als Farben wählen sie die traditionellen Farben ihres Geschlechts: Blau und Silber.

Preußischer Adelsstand vom 5. Mai 1888 für den Geheimen Regierungsrat Dr. Ernst Werner Siemens.

Siemens1.jpg
Wappenbeschreibung
(Siemenswappen; nach Siebmacher, 1906)[1]:
Schild: Blau mit weißer (silberner) Rübe zwischen zwei goldenen Sternen.
Helm: gekrönt, die Rübe (aus dem Schild) zwischen zwei blauen Büffelhörnern, jedes in der Mündung mit einem goldenen Stern besteckt.
Decken: links blau und weiß (silbern), rechts blau und golden
Darstellung am Wernerwerk-HochhausW-Logo.png in Berlin-SiemensstadtW-Logo.png, kombiniert aus den Wappen:
* Bezirk Charlottenburg
* Bezirk Spandau
* (von) Siemens
Siegel-/Wappengeschichte

Die nachstehenden Angaben sind wörtlich, leicht variiert oder sinngemäß dem Werk von Sigfrid von WeiherW-Logo.png entnommen:[2]

Die mit Hilfe von Belegen nachweisbare Stammlinie der Unternehmerfamilie SiemensW-Logo.png beginnt mit Ananias Siemens (* um 1538, † 1591). „Dieser war Bürger, Brauer, Ölmüller und Mitglied der Schuhmachergilde in Goslar, wo das Stammhaus der Familie, das SiemenshausW-Logo.png, steht.“[3] Ananias und seine Söhne Tile und Peter scheinen kein Siegelwappen geführt zu haben. Da sie Ackerbürger und gebildete Handwerker waren, ist ein entsprechendes Kennzeichen für sie zwar denkbar, aber nicht zu erwarten. Es ist nicht überliefert, ob sie wie andere Gildemeister eigene Hausmarken gehabt haben. Ein Siegelzeichen Peters, das ab 1619 mehrfach vorkommt, ist wohl nur einfach als Geschäftszeichen aufzufassen, dessen er sich als Brenner und Oelmüller bediente.

Erst Peters Sohn Hans, der sich von Handwerk und Gilde losgemacht hatte und von Anfang an dem Patriziat der Stadt zugezählt wurde, tritt mit einem eigentlichen Siegelwappen hervor. Es zeigt im Schilde eine in Kraut stehende Wurzel und rechts und links davon unten einen Stern; zwischen den oberhalb des Helmes nach auswaerts gebogenen Hörnern steht noch einmal auf der Spitze senkrecht nach oben gerichtet dieselbe Wurzel. 1670 findet sich das Wappen auf einer Schuldurkunde.Von Hans stammt auch der Wahlspruch der Familie: Ora et labora, den er 1693 neben seinen Namen in die Tür seines Hauses schnitzen ließ. Nach der im Stammbaum 1829 niedergelegten Überlieferung soll das Siemens-Wappen eine Petersilienwurzel vorstellen. Nach einer anderen Vermutung könnte in dem Bilde eine Rübe gegeben sein, aus der das Rüböl gewonnen wird, als Hinweis auf das alte Siemenssche Gewerbe der Ölmüllerei. Dem entspricht das Johann im Gegensatz zu den Brüdern seines Vaters, die die Ölmüllerei betrieben, nicht die Wurzel im Wappen führte, sondern einen verästelten Stengel mit fünf Blüten. Die bei weitem einfachste Erklärung stammt vom bekannten Heraldiker Otto Hupp. Er faßt das Wappen als eine Darstellung der Malva acca auf, einer Pflanze, die im Volksmund neben vielen anderen Namen (Sigmarskraut, Pflugwurz, Wetterrose, Rosenpappel, Studentenwurz, Hochleute) auch den Namen Simonskraut oder Simonswurz führt. Sie war in früheren Zeiten als Herba Simeonis eine beliebte Arzneipflanze, mit der man z. B. nach Otto Brunfels Kreuterbuch von 1532, S.231, so ziemlich jede Krankheit heilen konnte. Die Beziehung des heiligen Simon auf einen Familiennamen und die Verwendung der ihm zugesprochenen Wurzel in einem Wappen lag aber hier um so näher, als ja St. Simon und Juda die Schutzpatrone der Stadt Goslar waren und im dreizehnten Jahrhundert auch ins Stadtsiegel gesetzt wurden. [4] In dem Buch ,,Celler Persönlichkeiten" von Carla Meyer-Rasch 1957, findet sich im Rahmen einer Abhandlung über den Amtsrichter Theodor Siemens (273) eine sinnvolle und ethisch akzeptable Deutung des Siemens-Wappens:

„Mit den Wurzeln im Heimatboden verwachsen sein und den Blick aufwärts zu den Sternen richten“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, III. Band, 2. Abteilung, 2. Band, 2. Teil: Der Preussische Adel: Nachträge u. Verbesserungen: Freiherren und Grafen. ( G.A. Von Mülverstedt). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1906. Seite 165. Tafel 142
  2. Sigfrid von WeiherW-Logo.png: Stammbaum der Familie Siemens: aus Anlaß der 600jährigen Wiederkehr des ersten urkundlichen Nachweises des Namens Siemens in Goslar, 1384. Siemens-Familienstiftung, 1985, ISBN 3-9801153-0-5.
  3. Seite „Siemens (Unternehmerfamilie)“W-Logo.png. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. März 2023, 07:43 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Siemens_(Unternehmerfamilie)&oldid=232190605 (Abgerufen: 3. Mai 2023, 11:08 UTC)
  4. Stammbaum der Familie Siemens von Sigfrid von Weiher, Muenchen 1985