Albrecht II. (Österreich)

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Albrecht II. von Habsburg

Albrecht II. von Österreich (* 12. Dezember 1298 auf der Habsburg (Aargau); † 16. August 1358 in Wien; genannt der Weise oder Lahme) war Herzog von Österreich.

Leben

Albrecht II., genannt der Weise oder Lahme, wurde als Sohn des römisch-deutschen Königs Albrecht I. am 12. Dezember 1298 geboren. Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, wurde er 1313 noch minderjährig in bedenklicher Wahl durch einzelne Domherren ins Passauer Bischofsamt gewählt, geriet aber im Konflikt mit dem Gegenelekten Gebhard von Walsee in eine Pattsituation, musste 1317 schließlich verzichten und wandte sich von der geistlichen Laufbahn ab.[1] Er gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder Otto 1330 an die Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder. Diese vermehrte er durch die Güter seiner Gemahlin Johanna (Grafschaft Pfirt und einige Städte).

Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch: Nach dem Tod Heinrichs von Kärnten übertrug Kaiser Ludwig der Bayer den Brüdern Otto und Albrecht am 2. Mai 1335 in Linz die Gebiete Kärnten sowie den südlichen Teil von Tirol als Reichslehen. Albrechts hohes Ansehen beweist der Umstand, dass ihn nicht nur Papst Benedikt XII. 1335 zur Vermittlung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen Kaiser Ludwig und König Eduard von England bat.

Dessen ungeachtet blieb der Erzherzog dem Kaiser bis zum Tode unverbrüchlich treu und war später auch mit dessen Sohn Ludwig dem Brandenburger eng verbündet. Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Albrecht kam es durch die Vermittlung Ludwigs zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen.

Über die Erbfolge in den österreichischen Ländern gab er noch Gesetze (die Albertinische Hausordnung), die zwar nach seinem Tod unbeachtet blieben, aber vom Kaiser Maximilian wieder erneuert wurden und in die Pragmatische Sanktion eingegangen sind, so dass sie bis 1918 Staatsgrundgesetz in Österreich blieben. Die Steiermark verdankt ihm ihre Verfassung, das so genannte Bergbüchel; ebenso Kärnten. Unter seiner Herrschaft wurden die Bauarbeiten am gotischen Chor des Stephansdomes wieder aufgenommen, weshalb man vom Albertinischen Chor spricht.

Über die Ursache seiner zeitweiligen Lähmung gibt es nur Vermutungen, meist wird eine polyarthritische Erkrankung genannt. Sie hinderte ihn aber nicht daran, vier Kinder zu zeugen. Der älteste Sohn Rudolf IV. wurde sein Nachfolger, als er am 16. August 1358 starb.

Ehe und Nachkommen

Albrecht heiratete 1324 in Wien die Erbgräfin Johanna von Pfirt; Kinder:

  1. Rudolf IV. (1339–1365) ∞ 1353 Katharina von Böhmen (1342/43–1395)
  2. Katharina (1342–1381), Äbtissin in Wien
  3. Margarethe (1346–1366) ∞ (I.) 1359 Meinhard III. von Tirol (1344–1363); ∞ (II.) 1364 Johann Heinrich von Mähren (1322–1375)
  4. Friedrich III. (1347–1362), Herzog von Österreich
  5. Albrecht III. (1348–1395) ∞ (I.) 1366 Elisabeth von Luxemburg (1358–1373); ∞ (II.) 1375 Beatrix von Nürnberg (1360–1414)
  6. Leopold III. (1351–1386) ∞ 1365 Viridis Visconti,

Weitere fünf Kinder des Ehepaars, alle */† vor 1337, sind in der Herzogsgruft im Stephansdom beigesetzt .

Literatur

  • Gabrielle Caerr-Stamm: Johanna von Pfirt, Gattin des Habsburgers Albrecht II. Herzog von Österreich oder das europäische Schicksal einer Elsässerin. Sundgaugeschichtsverein, Riedisheim 1996, ISBN 2-908498-06-5.
  • Alfons Huber: Albrecht II. (Herzog von Oesterreich). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 279–281.
  • Franz Kurz: Österreich unter Herzog Albrecht dem Lahmen. Haslinger, Linz 1819.

Weblinks

Einzelnachweise


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich I., der Schöne Herzog von Österreich
1330–1358
1330–1339 gemeinsam mit Otto IV.
Rudolf IV., der Stifter
Heinrich VI. Herzog von Kärnten
1335–1358
1335–1339 gemeinsam mit Otto IV.


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Albrecht_II._(Österreich)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 28. Juni 2010 (Permanentlink: []). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.