Hafte

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Haken und Ösen aus dem Mühlberg-EnsembleW-Logo.png in Kempten, 15./16. Jhd.
Haftel: Haken und Öse

Die Hafte oder der (m., auch das, n.) Haftel (mhd. heftelîn, haftel), auch das Heftel (bzw. Häftel), ist eine SchließeW-Logo.png der frühen Bekleidung, zum Zusammenhalten eines Umhangs oder anderen Kleidungsstücks.

Unterscheidung

Man unterscheidet bei den Hafteln:

  • die Agraffe (von franz. agrafe ‚Haken‘) - sie ist ein HakenW-Logo.png, der meist in eine kleine ÖseW-Logo.png als Gegenstück einrastet – findet sich auch unter Namen wie Hafthaken, Haftmännchen, Krampen, Krapen oder Vater.[1]
  • die FibelW-Logo.png (von lat. fibula ‚Spange‘), die nach dem Prinzip der Sicherheitsnadel funktioniert.[2]

Beide Formen sind seit dem 14. Jahrhundert durch Knopf und Knopfloch abgelöst worden, die Fibel hat sich nur als Brosche erhalten, die Agraffe war als Haftel aber bis in das 20. Jahrhundert üblich, und findet sich in der Tracht noch heute.

Von ihr leitet sich auch das sprichwörtliche Aufpassen wie ein Haftelmacher ab, das sich auf die Sorgfalt beim Biegen der kleinen Geräte bezieht.[3] Der Beruf findet sich schon früh als acicularius ‚Nadler, Haftelmacher‘[4] (auch ‚Heftelmacher‘, ‚Haftenmacher‘ u. ä.[5]).

Agraffe oder Hafte(l) nennt man auch bei Schnürschuhen die Häkchen zum Einhaken der Schuhbänder anstelle von Ösen zum Durchziehen.[6]

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Hafte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: aufpassen wie ein Haftelmacher – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hafte f. In: Ernst Christman, Julius Krämer, Rudolf Post: Pfälzisches Wörterbuch. Hrsg.: Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden/Stuttgart (germazope.uni-trier.de – 1965–1997).; siehe auch Karte 182 ebd. (Webrepro) – Zur Isoglossengrenze Haft–Männche–Männel–Hoke im Raum Saarbrücken
  2. Fibel, In: Meyers Konversations-Lexikon, 1888 (online hrsg. v. Peter Hug)
  3. Haftel. In: Datenbank zur deutschen Sprache in Österreich
  4. Karl Puchner, Klemens Stadler: Lateinische Berufsbezeichnungen in Pfarrmatrikeln und sonstigen orts- und familiengeschichtlichen Quellen. Hirschenhausen 1936.; zit. nach Tobias Weber: Lateinisches Berufslexikon. Lateinische Berufs-, Standes- und Verwandtschaftsbezeichnungen. In: Genealogie. 1. Januar 2007, abgerufen am 2. Dezember 2008.
  5. Bürgerbuch 1611. Stadtarchiv Kaiserslautern; zit. nach Eintrag Haftel-, Häftel-macher, Haften- m. In: Christman, Krämer, Post: Pfälzisches Wörterbuch. (1965-1997).
  6. Hafte f. 2. a. In: Christman, Krämer, Post: Pfälzisches Wörterbuch. (1965-1997).


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Haftel“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 03. November 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.