Henriette Adelheid von Savoyen

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Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen, spätere Kurfürstin von Bayern
Henriette Adelheid von Savoyen

Prinzessin Henriette Adelheid von Savoyen, Kurfürstin von Bayern (* 6. November 1636 in Turin; † 13. Juni 1676 in München) war durch Heirat Kurfürstin von Bayern.

Leben

Sie verlor ihren Vater Vittorio Amadeo I. schon im Alter von einem Jahr. Ihre Mutter, Herzogin Christina von Savoyen, war die Tochter des französischen Königs Heinrich IV. und Schwester seines Nachfolgers Ludwig XIII.. Am 8. Dezember 1650 wurde sie im Dom zu Turin per procurationem feierlich mit dem bayerischen Thronfolger und späteren Kurfürsten Ferdinand Maria vermählt. Die Stelle des abwesenden Bräutigams nahm ihr Bruder Karl Emanuel II. ein.

Schon im Jahr darauf wurde ihr Gemahl durch den Tod seines Vaters Maximilian I. Kurfürst von Bayern. 1652 begegneten sich die Eheleute erstmals in München. Als Erkennungszeichen übergab Ferdinand ihr einen Brief ihrer Mutter. Am 25. Juni 1652 erfolgte in München die Eheschließung erneut.

Wegen der lang anhaltenden Kinderlosigkeit hielt sie sich 1659 samt Gefolge zur Kur in Bad Heilbrunn auf. Die Kur hatte Erfolg, und bis heute erinnert die 1832 so benannte Adelheidquelle an den Aufenthalt der Kurfürstin.

Adelheid war als Kurfürstin eine wichtige Beraterin ihres Ehemanns. Sie war wesentlich am Bau von Schloss Nymphenburg und der Theatinerkirche beteiligt und zog ausländische Künstler an den Münchner Hof.

Adelheid übte auch einen starken Einfluss auf die bayerische Politik zu Gunsten Frankreichs aus, der schließlich zu einem gegen die Habsburger gerichteten Bündnis zwischen Bayern und Frankreich führte. Die von ihr gestalteten Feste waren wegen ihrer Pracht berühmt, bis am 9. April 1674 ein verheerendes Feuer die Residenz zerstörte. Dabei rettete sie in Abwesenheit Ferdinands barfuß und unter Lebensgefahr ihre Kinder. Sie zog sich dabei eine Erkältung zu, die nach zweijährigem Leiden zu ihrem Tod führte.

Nachkommen

Grab von Henriette Adelheid in der Theatinerkirche
  1. ∞ 15. Juli 1685 in Wien mit Maria Antonia, Erzherzogin von Österreich
  2. ∞ am 12. Januar 1695 in Wesel mit Therese Kunigunde, Prinzessin von Polen
  • Luise Margarete Antonie, Prinzessin von Bayern (* 18. September 1663; † 10. November 1665)
  • Ludwig Amadeus Victor, Prinz von Bayern (* 6. April 1665; † 11. Dezember 1665)
  • Totgeburt (*/† 1666)
  • Kajetan Maria Franz, Prinz von Bayern (* 2. Mai 1670; † 7. Dezember 1670)
  • Joseph Clemens Kajetan (* 5. Dezember 1671; † 12. November 1723), Kurfürst von Köln
  • Violante Beatrix (* 23. Januar 1673 in München; † 29. Mai 1731 in Florenz) ∞ am 19. Januar 1689 in Florenz mit Ferdinand de' Medici, Erbprinz der Toskana

Literatur

  • Preuß: Henriette Adelheid, Kurfürstin von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 198–200.
  • Roswitha von Bary: Henriette Adelaide. Kurfürstin von Bayern; Regensburg 2004
  • Cornelia Kemp: Das Herzkabinett der Kurfürstin Henriette Adelaide in der Münchner Residenz. Eine preziöse Liebeskonzeption und ihre Ikonographie. In: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 33 (1982), S. 131–154.
  • Reinhold Baumstark: Abbild und Überhöhung in der höfischen Malerei unter Henriette Adelaide und dem jungen Max Emanuel. In: Glaser, Hubert (Hrsg.): Kurfürst Max Emanuel. Bayern und Europa um 1700. München 1976, Bd. 1 Zur Geschichte und Kunstgeschichte der Max-Emanuel-Zeit, S. 171–205.
  • Else Strobl: Adelheid (Henriette Maria Adelaide). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 58 f. (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Princess Henriette Adelaide of Savoy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Maria Anna Kurfürstin von Bayern
1651–1676
Maria Antonia


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Dieser Artikel basiert auf dem Beitrag „Henriette_Adelheid_von_Savoyen“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 10. August 2010 (Permanentlink: [1]). Der Originaltext steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation bzw. unter CC-by-sa 3.0 oder einer adäquaten neueren Lizenz. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Autoren verfügbar.