Karl Roth von Schreckenstein
Karl Heinrich Leopold Freiherr Roth von Schreckenstein (* 31. Oktober 1823 in Donaueschingen; † 19. Juni 1894 in Karlsruhe
) war ein deutscher Archivar, Historiker und Heraldiker.
Lebensweg
Karl Roth von Schreckenstein, Sohn des königlich sächsischen Kammerherrn und Rittmeister a. D. Karl Anton Eusebius Freiherr Roth von Schreckenstein (1788-1838) und der Henriette Charlotte von Schönberg a. d. H. Tanneberg (*1828), entstammte der Familie Roth von Schreckenstein. Nach dem Besuch des Lyceums in Mannheim studierte an der Universität Heidelberg
(Mitglied der Corps Palatia Heidelberg und Saxo-Borussia
). 1844 verließ er die Universität und trat als Leutnant in das damals in Ludwigsburg garnisonirende württembergische Reiterregiment in Ludwigsburg ein, wo er bis 1858, zuletzt als Rittmeister
blieb. Daneben widmete er sich historischen Studien. Er wurde 1857 an der Universität Tübingen
(Mitglied im Corps Suevia Tübingen
) zum Dr. phil. promoviert.
1859 wurde er zweiter Direktor und Archivar des Germanischen Nationalmuseums
in Nürnberg, 1862 wurde er Leiter des Hausarchivs des Fürsten zu Fürstenberg
in Donaueschingen, ehe er 1868 zum Direktor des Großherzoglich Badischen Generallandesarchivs
in Karlsruhe berufen wurde. 1885 trat er in den Ruhestand.
Roth von Schreckenstein war großherzoglich-badischer Kammerherr. Er war verheiratet mit Philippine von Hornstein (1820-1886). Das Paar hatte einen Sohn und fünf Töchter.
Familienwappen
Stammwappen:
„Gespalten, vorn in Schwarz ein rotbewehrtes silbernes Einhorn, hinten von Silber und Schwarz dreimal geteilt. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken das Einhorn wachsend.“[1]
Wappenbesserung
Wappenbesserung erlangten die Brüder Hieronymus und Augustin Rott von Schreckenstein am 10. Mai 1546 und am 29. Oktober 1552 für das Gesamtgeschlecht. Bei Siebmacher erscheint ein gevierter Schild, 1 und 4 das Stammwappen, 2 und 3 in Silber zwei gekreuzte rote Äste mit je vier gestümmelten Zweigen. Der rechte Helm wie im Stammwappen, der linke Helm mit rot-silbernen Decken, ein geschlossener, mit den Ästen belegter, silberner Flug.
1519: Wappen einer geborenen Roth von Schreckenstein (auf dem Epitaph für Veydt Raiser
)
1694: Wappen aus dem Kreuzgang des Konstanzer Münsters
Heraldisches Wirken
Ab 1856 war er Mitarbeiter am Wappenbuch des Johann Siebmacher (Band Souveräne)[2]. In den Jahren von 1857 bis 1880 verfasste er zahlreiche Aufsätze zur Sphragistik,[1] von 1859 bis 1886 befasste er sich als Autor mit der Geschichte der Reichsritterschaft und schuf Werke zur fränkisch-schwäbischen Landesgeschichte.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Mitarbeit am Neuen Siebmacher.
- Das Patriziat in den deutschen Städten, besonders Reichsstädten: als Beitrag zur Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Adels. Tübingen, 1856 Google, Internet Archive
Nachdruck: Scientia, Aachen 1970, ISBN 3-511-00373-3. - Herr Walther von Geroldseck, Bischof von Strassburg: 1261-1263. Tübingen, 1857 Google
- Geschichte der ehemaligen freien Reichsritterschaft in Schwaben, Franken und am Rheinstrome. 2 Bände, Tübingen 1859-1871
- Wie soll man Urkunden ediren?: ein Versuch. Tübingen, 1864 Google
Nachdruck: Verlag für Kunstreproduktion, Neustadt an der Aisch 1998, ISBN 3-89557-097-4 (Erster Band), ISBN 3-89557-098-2 (Zweiter Band). - Wie kam die Stadt Villingen vom Hause Fürstenberg an Österreich. Wien, 1865 Google
- Wolfgang Graf zu Fürstenberg, Landhofmeister des Herzogthums Wirtemberg als oberster Feldhauptmann des Schwäbischen Bundes im Schweizerkriege des Jahres 1499. Wien, 1866 Google
- Die Insel Mainau. Geschichte einer Deutschordens-Commende vom XIII. bis zu XIX. Jahrhunderte. Mit Urkundenbuch. Karlsruhe 1873 Internet Archive
- Die Ritterwürde und der Ritterstand. Historische-politische Studien über deutsch-mittelalterliche Standesverhältnisse auf dem Lande und in der Stadt. Freiburg im Breisgau 1886 Internet Archive = Google-USA*
- Philipp Christian Friedrich Graf v. Normann-Ehrenfels, Königlich württembergischer Staatsminister, geboren 1756 - gestorben 1817. Denkwürdigkeiten aus dessen eigenhändigen Aufzeichnungen. Stuttgart 1891 Internet Archive = Google-USA*
Literatur
- Fritz Frankhauser: Schreckenstein, Karl Heinrich Freiherr Roth von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 54, Duncker & Humblot, Leipzig 1908, S. 184 f.
- Friedrich von Weech
: Karl Heinrich Freiherr Roth von Schreckenstein. In: Badische Biographien
, 5. Teil, 1905, S. 706–70(Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Jürgen Arndt (Bearbeiter) unter Mitwirkung von Horst Hilgenberg und Marga Wehner: Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. Hrsg.: Herold, Verein für Heraldik Genealogie und verwandte Wissenschaften (= J. Siebmachers Großes Wappenbuch. H). Bauer & Raspe, Neustadt an der Aisch 1992, ISBN 3-87947-109-6, S. 455 (664 S.).
- ↑ Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim, Wien, Zürich 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 336 (Digitalisat [abgerufen am 29. Februar 2020]).
Weblinks


- Literatur von und über Karl Roth von Schreckenstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Karl Roth von Schreckenstein in der Deutschen Digitalen Bibliothek
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Personendaten | |
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NAME | Roth von Schreckenstein, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Roth von Schreckenstein, Freiherr Karl Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Archivar und Historiker |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1823 |
GEBURTSORT | Donaueschingen |
STERBEDATUM | 19. Juni 1894 |
STERBEORT | Karlsruhe |