Krähenfuß (Heraldik)
Krähenfuß, auch Wurfeisen, Wolfsangel, Fußeisen, Trittfalle oder Fußangel (frz.: chaussee-trape; engl.: caltrap) genannt, ist in der Heraldik eine seltene gemeine Figur. In der Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) ist der Ausdruck Fußangel ein Ersatzwort für den dreistrahligen Stern[1].
Darstellung
Krähenfuß/Fußangel erscheinen in der Heraldik unter anderem als drei, vier spitze eiserne Stifte, die tetraedrisch miteinander verbunden sind. Alle heraldischen Farben sind möglich.
Siebmacher
„Die Fußangeln (Tafel XXV. Figur 57. bis 60.) ein bekanntes Mittel, den Boden vor Schanzen für Fussvolk unsicher zu machen; die Fussangel wurde vielfach mit Gleven etc. ornamiert, so daß in manchen Wappen die eigentliche Form kaum mehr erkennbar ist. Ursprünglich (und so kommt sie noch oft in Wappen vor) hatte die Fußangel eine sternförmige Gestalt, deren eine oder zwei Spitzen in der Erde steckten, die anderen mit loser Erde verdeckt, in die Höhe ragten und den darauf Tretenden schwer verletzten. Die Wappenbilder der Eberstein, Geuder (Figur 59. 60.), ja vielleicht auch der Warkotsch in Schlesien (jetzt auch als „zwei gekreuzte Lilienstäbe“ angesprochen) † von Bortfeld und andere, sind vielleicht ursprünglich auch nur ornamierte Fussangeln gewesen.“
Galerie
Drei Krähenfüsse, 2-über-1 (Wappen Michael Trappes-Lomax)
Wappenbilderordnung
- Krähenfuß beziehungsweise Fußangel wurden in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) unter der Nr. 9660 aufgenommen.
- Der dreistrahlige Stern wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Himmelskörper unter der Nr. 1013 aufgenommen.
Paraheraldik
Auch in der Paraheraldik werden Krähenfüße/Fußangeln respektive dreistrahlige Sterne als Motiv oder als Logo verwendet:
Distinctive unit insignia der 120ten Infantrie Brigade
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wappenbilderordnung. Symbolorum armorialium ordo, hrsg. vom Herold - Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Bearb. von Jürgen Arndt und Werner Seeger, 2 Bde, 2. ergänzte u. berichtigte Aufl., Neustadt a. d. Aisch 1990-1996 (kurz: WBO). Bd. 1.: Wappenbilder; Bd. 2: General-Index.
Editorische Notiz: Zugleich Neubearbeitung des Handbuchs der heraldischen Terminologie von Maximilian Gritzner (Einleitungsband, Abt. B des Neuen Siebmacherschen Wappenbuches, Nürnberg, 1890). Band 1, Seite 110. - ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie ( M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.