Plumeté
Plumeté bedeutet in der Heraldik in etwa „mit Federn gefüllt“ beziehungsweise „mit Federn gerautet“ und ist eine Bezeichnung für ein heraldisches Pelzwerk (eigentlich: „heraldisches Federwerk“).
Geschichte
In der Frühzeit der Heraldik hat man vermutlich manchmal den Schild mit echten Federn geschmückt oder echte Vogelfederspitzen schuppenweise aufgelegt, dies aber bei Wappenschilden bald durch natürliche oder stilisierte Darstellungen ersetzt.
Darstellung
Das Pelzwerk Plumeté erscheint in Form eines Musters von regelmäßig nebeneinanderliegenden Federschaften, von denen nach vorn und hinten Federäste ausgehen, von welchen jeweils wieder Bogenstrahlen und Hakenstrahlen entspringen. Die Darstellung reicht von „natürlichem Plumeté“, das eher wie das natürlich Vorbild aussieht, bis zu einem mehr abstrakten Muster beziehungsweise „dem stilisierten Plumeté“.
Die Farbgebung des Pelzwerks Plumeté ist nicht einheitlich. Es kann als Kontur beziehungsweise in Schattenfarbe erscheinen, wird aber oft in einer Kombination aus Metall und heraldischer Farbe dargestellt.
Ursprünglich wurde Plumeté wohl verwendet, um einen Schild vollständig zu bedecken, mittlerweile erscheint das Pelzwerk aber auch in Wappen, wo nur Teile damit tingiert sind.
Siebmacher
„Plumeté = ein ganz mit Federn (sic!) gefüllter (bunter) Schild.“
Verwendung und Abgrenzung
Die stilisierte Darstellung Plumeté, die hauptsächlich in der Heraldik romanischer Länder (Frankreich, Spanien, Portugal) anzutreffen ist, ist in der deutschen Heraldik nicht gebräuchlich. Da Plumeté dem Kürsch in gewissem Sinn ähnlich sieht, wird es in Wappenbilderordnungen oder von einigen Heraldikern mit dem Pelzwerk gleichgesetzt oder sogar entsprechend übersetzt:
„Kürsch = plumeté“
Teilweise wird Plumeté auch mit dem Schmetterlingsfeh gleichgesetzt oder als solches interpretiert[3].
Galerie
Wappenbilderordnung
Plumeté wurde in die Wappenbilderordnung (WBO) des Herold (Verein) im Abschnitt Pelzwerk zusammen mit Kürsch unter der Nr. 0021 aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie (M. Gritzner). Nürnberg: Bauer & Raspe, 1889.
- ↑
Bernhard Peter: Französische Heraldik: Vokabular. Internet: Abgerufen am 01. Juni 2012.
- ↑ Vgl. zum Beispiel Heraldisches Lexikon im Ungarischen Wikibooks oder Schmetterlingsfeh in der ungarischen Wikipedia.